Kodezeichen Großer Bär
Gila-Space-Center.
Die TESCO konstruierte und baute im Auftrag der Vereinten Nationen. Die fähigsten Köpfe der Welt waren dort beschäftigt. Es ging darum, neue Raumschiffe und Einsatzwaffen für das Venusunternehmen zu schaffen.
Naturgemäß hatte die ewig mißtrauische GWA von Anfang an befürchtet, unliebsame Elemente könnten sich für die streng geheimen Neuentwicklungen interessieren. Die Internationale-Abwehr-Koalition hatte es uns überlassen, den ins Riesenhafte angewachsenen Betrieb sauber zu halten.
So waren schon vor Monaten GWA-Schatten abgestellt worden. Die Geheime-Bundeskriminalpolizei hatte sich mit ihren Sonderabteilungen ebenfalls eingeschaltet, das bewies mir die Anwesenheit von Major Richy Egan.
Es ging alles gut, bis die ersten Zwischenfälle geschahen. Konstruktionsunterlagen waren fotokopiert worden. Das Werk für den Bau der neuen Wasserstoff-Reaktoren war beinahe in die Luft geflogen. Es waren unbedeutende Agenten gefaßt worden, die anscheinend unter dem suggestiven Einfluß unbekannter Drahtzieher standen.
Unruhe in unserem Planungsstab gab es aber nicht durch die kleinen Gangster, sondern durch die Anwendung von Waffen und Nachrichtenmitteln, die einwandfrei nicht auf der Erde fabriziert worden waren.
Infolgedessen hatte der Chef internen Großalarm gegeben. Unser Mammut-Robotgehirn wies nach, daß nur die nichtmenschlichen Lebewesen der Venus daran interessiert sein könnten, die Arbeit der TESCO zu unterbinden.
Die GWA-Maschinerie begann sofort auf Hochtouren zu laufen. Sogar Hannibal, mein tüchtiger Kollege mit der Kodenummer MA-23, war zum aktiven Einsatz gebracht worden. Er war außer mir der einzige GWA-Schatten, der die gefährliche Gehirnoperation gut überstanden hatte.
Schließlich war es auch Hannibal gewesen, der dem Chef-Testpiloten der TESCO, Major Sherman Dolveti, auf die Schliche gekommen war.
Hannibal hatte Dolveti ungeschoren gelassen, um über ihn mit den Hintermännern in Kontakt zu treten. Erstaunlich war dabei die Tatsache, daß Sherman Dolveti Morphinist war, der sich während seiner sehr waghalsigen Testflüge je nach deren Ausdehnung bis zu zehn Kubikzentimeter Morphin 0,02 spritzte. Der Mann riskierte es sogar, seinen Druckanzug in der Jägerkanzel zu öffnen, um eine Hautstelle für die Injektion zu finden.
Diese Fakten waren uns bekannt, als General Reling auf den glorreichen Gedanken kam, höchstpersönlich nachzusehen, was auf dem Gelände der TESCO eigentlich gespielt wurde.
Das war am 3. März 2007, also vor gut zwei Tagen. Manzo, der den Chef als Leibwächter begleitet hatte, war von einem parapsychisch begabten Lebewesen überrascht worden.
Es war an einer einsamen Stelle des Werkgeländes geschehen. Manzo war mit einer Strahlwaffe unbekannten Typs angeschossen worden, und vom Chef hatten wir seither nichts mehr gesehen.
So war die Sachlage, als ich an diesem Nachmittag des 5. März meine Befehle erhielt.
General Mouser war sehr ausführlich. Noch gewissenhafter war das Robotgehirn, das wie üblich logische und genaue Auswertungsdaten lieferte.
Die Vorführung und Berichterstattung dauerte bereits fünf Stunden. Ich befand mich inzwischen am Ende meiner seelischen Kräfte, als der Riesenroboter mit seiner mechanischen Sprecheinheit abschließend verkündete:
»Oberstleutnant HC-9 erhält hiermit Befehl, die Person der Schlüsselfigur Sherman Dolveti zu übernehmen, um unter Berücksichtigung der bekannten Daten zu versuchen, Dolvetis Auftraggeber ausfindig zu machen. Es
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