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Kodezeichen Großer Bär

Kodezeichen Großer Bär

Titel: Kodezeichen Großer Bär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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gilt mit hun­dert­pro­zen­ti­ger Si­cher­heit als er­wie­sen, daß die­se Leu­te mit den für die Ent­füh­rung des Ge­ne­ral Re­lings Ver­ant­wort­li­chen iden­tisch sind. Ach­tung – ich wei­se dar­auf hin, daß mit sug­ge­s­ti­ven und hyp­no­ti­schen Be­ein­flus­sun­gen ge­rech­net wer­den muß. So­mit sind nur die Agen­ten HC-9 und MA-23 auf Grund ih­rer ope­ra­tiv ver­än­der­ten Ge­hir­ne in der La­ge, über­sinn­li­chen Geis­tes­kräf­ten Wi­der­stand zu leis­ten.«
    Ich starr­te blaß zur flim­mern­den Nach­rich­ten-Bild­flä­che des po­sitro­ni­schen Ro­bots hin­über. Die Ma­schi­ne war mir wie­der ein­mal un­heim­lich. Es ging aber noch wei­ter.
    »Vor­schlag auf Grund Psy­cho­gramm über die Schlüs­sel­per­son Sher­man Dol­ve­ti: Oberst­leut­nant HC-9 ist not­falls un­ter Über­wa­chung ei­nes Ärz­te-Gre­mi­ums der GWA auf die kon­stan­te Ver­ab­rei­chung ho­her Mor­phin-Do­sen ein­zu­stel­len. Soll­te es sich er­wei­sen, daß die In­jek­ti­on harm­lo­ser Lö­sun­gen zum Zwe­cke der Täu­schung nicht mehr ver­tret­bar ist, gilt der er­wähn­te Vor­schlag als dienst­li­cher Be­fehl! Vor­sorg­lich ist Oberst­leut­nant MC-9 mit der von Sher­man Dol­ve­ti an­ge­wand­ten In­jek­ti­ons­tech­nik ver­traut zu ma­chen. Da­zu dient die Er­fah­rungs­stu­die des Agen­ten MA-23. Film­auf­nah­men über Dol­ve­tis Ei­gen­in­jek­tio­nen ste­hen zur Ver­fü­gung. Ei­ne Ent­wöh­nungs­kur nach er­folg­tem Ein­satz ist im Über­le­bens­fal­le not­wen­dig. Es wird dem me­di­zi­ni­schen Gre­mi­um über­las­sen, ob ein ra­di­ka­les Ab­set­zen des frag­los Süch­ti­gen ge­ge­ben ist oder nicht. En­de!«
    Die Be­leuch­tung blen­de­te auf. Fas­sungs­los sah ich in die Ge­sich­ter schwei­gen­der Män­ner. Ge­ne­ral Mou­ser brach­te es nicht fer­tig, mir in die Au­gen zu se­hen. Nur ei­ner hat­te den Mut zum Spre­chen: Richy Egan!
    Ich hing völ­lig ver­krampft in mei­nem Sitz, als er sich wei­ter vorn aus dem Ses­sel er­hob. Lang­sam kam er auf mich zu.
    »Pech, daß Dol­ve­ti aus­ge­rech­net Mor­phi­nist ist«, mein­te er ge­las­sen. »Da­bei sieht der Bur­sche aus, als könn­te er Bäu­me aus­rei­ßen. Kei­ne Spur von Ab­ma­ge­rung. Wahr­schein­lich ist er sehr schnell zu ex­trem ho­hen Do­sen über­ge­gan­gen, was bei sei­ner Ner­ven­be­las­tung er­klär­bar er­scheint. Ich möch­te …«
    »Richy!« un­ter­brach ich ihn keu­chend.
    Er ließ sich nicht stö­ren. Ich fühl­te, daß ich mich nicht mehr un­ter Kon­trol­le hat­te. Egan lief Ge­fahr, von mir an­ge­grif­fen zu wer­den. Ich war auch nur ein Mensch!
    Was mir be­son­ders hart­nä­ckig zu­setz­te, war die Be­mer­kung des Ro­bot­ge­hirns »… im Über­le­bens­fal­le er­for­der­lich!«
    Grau­en­haf­te Bil­der stie­gen vor mir auf. Ri­chard Egan er­schi­en mir wie ein dro­hen­der Schat­ten.
    »Jun­ge, noch ist es nicht so weit«, sag­te er mit be­ru­hi­gen­der Stim­me. »Sie ler­nen in der Dol­ve­ti-Art zu sprit­zen, aber vor­läu­fig ver­wen­den Sie nur harm­lo­se Flüs­sig­kei­ten, wie bei­spiels­wei­se Koch­salz­lö­sun­gen. Sie be­kom­men ech­te Am­pul­len, die aber kein Mor­phin ent­hal­ten. Wenn man Ih­nen das Gift gibt, tau­schen Sie es ge­gen un­se­re prä­pa­rier­ten Nach­ah­mun­gen aus. Das ist al­les.«
    Ich stand mit ge­ball­ten Fäus­ten vor ihm, als ich be­bend sag­te:
    »Sehr schön! Den Na­del­stich las­se ich mir noch ge­fal­len, die Koch­salz­lö­sung eben­falls. Was aber muß ge­sche­hen, wenn je­mand auf den Ge­dan­ken kommt, Ih­re so harm­lo­se Flüs­sig­keit zu über­prü­fen? Dann fährt HC-9 zur Höl­le, nicht wahr? Mann – ich las­se mich doch nicht zu ei­nem Süch­ti­gen ma­chen!«
    »Wil­lens­sa­che!« er­klär­te Dr. Mir­nam. Er saß schräg hin­ter mir. Ich fuhr her­um. Mir­nam be­gann zu hüs­teln. Wir kann­ten uns lan­ge, al­so brauch­ten wir uns nichts zu er­zäh­len.
    »Hö­ren Sie nur mit Ih­ren wit­zi­gen Be­mer­kun­gen auf«, fuhr ich ihn an.
    »Ich ge­be Ih­nen drei Stun­den Be­denk­zeit, HC-9«, sag­te Ge­ne­ral Mou­ser ver­stört. »Be­ru­hi­gen Sie sich! Wir wis­sen auch, daß die Über­nah­me von Dol­ve­ti

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