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Kölner Kulissen

Kölner Kulissen

Titel: Kölner Kulissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Pranschke
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mir nicht. Ich wüsste gern, was Sie und Ihre Kollegen über das Ableben dieses talentierten Filmkünstlers denken.«
    Sie lacht kurz. »Und warum sollte ich Ihnen das verraten? Damit würde ich gegen Dienstvorschriften verstoßen! Außerdem wüsste ich gern, in was für einer Beziehung Sie zu Cramer standen.«
    »Frau Sydow, anders als Sie gehe ich nicht geizig mit meinem Wissen um. Deshalb hoffe ich ja, dass Sie mir auch ein paar Informationen geben. Sie wissen schon: geben und nehmen.« Er beugt sich vor und stützt die Ellenbogen auf seine Oberschenkel. »Zum Zeitpunkt seines Todes war Herr Cramer im Besitz von etwas, das ihm nicht gehörte. Mein Chef wüsste gern, ob die Polizei es in seiner Wohnung gefunden hat. Falls nicht, können wir wohl davon ausgehen, dass sein Mörder es mitgenommen hat.«
    »Und wovon reden Sie?«
    Ihr Gespräch findet ohne Zeugen statt, also sagt Zoltan: »Ich spreche von einem Pfund Kokain.«
    Sie schweigt und starrt ihn an. Ihre Miene lässt nicht erkennen, ob diese Nachricht sie überrascht. Ein verdammtes Pokerface macht diese Kommissarin. Auch mit Hilfe seiner Brille könnte er nicht tiefer in sie blicken.
    »Hören Sie«, sagt er, »die Tatsache, dass ich zu Ihnen komme und so offen mit Ihnen rede, sollte Sie doch davon überzeugen, dass ich nichts mit Cramers Tod zu tun habe. Oder?«
    »Möglich.«
    »Dieses Gespräch könnte Ihnen bei Ihren Ermittlungen erheblich weiterhelfen. Ich sage Ihnen, was ich weiß, und Sie sagen mir, was Sie wissen. Ist das etwa kein fairer Deal?«
    »Ich bin Polizistin, Herr Schmidt . Ich mache keine Deals mit Verbrechern.«
    Er seufzt. »Jetzt lassen Sie doch mal Idealismus und Dienstvorschriften beiseite! Sie haben einen Fall aufzuklären, und ich kann Ihnen dabei helfen.« Er steht auf, geht um das Sofa herum und sieht aus dem Fenster. Am Rand seines Gesichtsfelds erkennt er noch schemenhaft ihre Gestalt. »Vico Cramer hat mit Koks gedealt. Vielleicht wissen Sie das schon. Falls nicht, habe ich Ihnen gerade ein Geschenk gemacht. Etwa ein Drittel des Schnees, der in den Nasen von Kölner Schauspielern, Regisseuren, Fotografen und Models verschwunden ist, hat Cramer geliefert. Und das sind eine Menge Nasen, glauben Sie mir!«
    »Ich zweifle nicht daran.«
    »An seinem Todestag hat Vico ein Pfund ziemlich reinen Stoff bekommen. Alles, was wir wollen, ist unser Eigentum. Und dabei sehen wir die Sache realistisch: Wenn Sie das Zeug schon gefunden haben, dann haben wir eben Pech gehabt. Aber …« – Zoltan dreht sich zu der Kommissarin um – »… das glaube ich nicht. Wäre das nicht ein zu großer Zufall? Vico stirbt gewaltsam, und das soll nichts mit der frischen Lieferung zu tun haben?«
    »Eher unwahrscheinlich«, sagt sie.
    »Eben.« Zoltan tritt gegen das Sofa, so fest, dass Hanna Sydow von ihrem Sessel aufspringt. »Und deshalb sagen Sie mir jetzt, ob Sie das Zeug in seiner Villa gefunden haben oder nicht!«, brüllt er. Im selben Augenblick bereut er seinen Gefühlsausbruch. »Bitte, entschuldigen Sie meine Ungeduld«, sagt er und rückt das Sofa wieder gerade. Verdammt, es hat so gut angefangen! Er hat Vertrauen aufbauen wollen. Aber warum stellt sie sich auch so an?
    »Ich darf Ihnen nichts über unsere Ermittlungen verraten«, sagt sie.
    »Wer würde denn davon erfahren? Was ich Ihnen erzähle, können Sie Ihren Kollegen doch als bloße Vermutungen verkaufen.« Er zögert, ob er den nächsten Satz tatsächlich sagen soll. Schließlich entscheidet er sich dafür. »Auch Ihr Vater würde Ihre Intuition loben.«
    Sie legt die Stirn in Falten. »Sie kennen meinen Vater?«
    Zoltan setzt sich aufs Sofa, macht es sich bequem. Er hat sich wieder unter Kontrolle. Auch wenn es ihm nicht gefällt, diese Karte auszuspielen. Das hat er die ganze Zeit vermeiden wollen. Aber wenn anders nichts aus ihr herauszubekommen ist …
    »Ich bitte Sie«, sagt er, »Ihr Vater ist eine Persönlichkeit. Manchen meiner Bekannten hat er das Leben ganz schön schwer gemacht.«
    »Das weiß ich wohl«, sagt sie und kann dabei ein zufriedenes Lächeln nicht unterdrücken.
    »Und Sie sind zu Recht stolz auf ihn.« Er lässt den Sarkasmus deutlich durchklingen. »Hat sich seine Pensionierung redlich verdient. Wäre wirklich unfair, ihm den Ruhestand zu verderben.«
    »Wer sollte das denn tun?«, fragt sie. »Und wie?« Ihr Misstrauen ist nicht zu überhören.
    »Setzen Sie sich doch wieder«, sagt er.
    »Ich stehe lieber.«
    Ist das Stolz oder Vorsicht? Zoltan ist es

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