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König 01 - Königsmörder

König 01 - Königsmörder

Titel: König 01 - Königsmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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der einzige Mann, der die Macht besaß, mich aufzuhalten, war Asher von Restharven, und Euch ist es zu verdanken, dass er tot ist!«
    Der Wurm begann mit den Armen zu rudern und versuchte, sich auf das Dach zurückzubewegen. Es sah lächerlich aus. »König Conroyd! König Conroyd!« »Nicht Conroyd«, verbesserte er den Wurm sanft. »Morg.«
    Willer kreischte.
»Wer?
Nein! Ihr
könnt
nicht Morg sein! Das ist unmöglich!« Morg atmete die schwefelhaltige Luft tief ein und ließ rund um seinen Körper eine blutrote Wolke von Macht aufflackern. Das Entsetzen und das heraufdämmernde Begreifen in den Augen des kleinen Mannes entlockten ihm ein lautes Lachen.
    »Hört auf damit, hört auf!«, gurgelte der törichte Wurm. »Bevor es zu spät ist! Seht Ihr es denn nicht? Ihr tötet das Königreich!«
    »Natürlich tue ich das. Um wiedergeboren zu werden, müssen alle Dinge sterben.«
    »Nein! Nein! Ich
will
nicht sterben!«, jammerte das elende Geschöpf. »Bitte, tut mir nichts zu Leide! Bitte, lasst mich herunter!«
    »Ich soll Euch herunterlassen?«, wiederholte Morg lächelnd. »Gewiss, Willer. Ganz wie Ihr wünscht.«
    Und mit einem Schnippen seines Fingers ließ er den schluchzenden Willer über die steinerne Balustrade des Dachs wirbeln und auf die Pflastersteine in der Tiefe fallen, wo er wie eine Blase aus Blut und Fett platzte.
    Am Himmel durchstießen die ersten leuchtend roten Speere von Blitzen die bauschigen Wolken. Schlugen mit tödlicher Wucht in Fleisch und Gebäude gleichermaßen. Der grelle Himmel zuckte –und Barls Mauer setzte sich in nutzlosem Trotz zitternd zur Wehr.
    Im fahlen Tageslicht holperte der Wagen weiter. Der von Wolken erfüllte Himmel spie Schwalle von Regen und Schnee aus, manchmal wütend, manchmal mürrisch. Die Stunden rannen genauso mürrisch dahin. Die zitternden Passagiere im Wagen waren verstummt.
    Sie sahen keine andere Menschenseele, während sie durch die verwüstete, durchweichte Landschaft auf Dorana zufuhren.
    Matt hielt die Pferde unglücklich auf Trab und machte nur Halt, damit sie trinken und einen Bissen Gras fressen konnten. Der Morgen wich dem Mittag, dann brach der Nachmittag an und schließlich die Nacht.
    »Wir werden nicht Halt machen, bevor wir die Stadt erreichen«, verfügte Veira und zündete Fackeln an, während Matt die Hände über die müden Pferde gleiten ließ und die anderen durch Pfützen und Schlamm wateten, ihre müden Beine streckten und versuchten, sich aufzuwärmen. »Wenn ihr Hunger habt, plündert die Körbe. Wenn ihr euch erleichtern müsst, verrichtet euer Geschäft schnell und lauft hinter dem Wagen her, um uns einzuholen. Wir haben keine Zeit für Annehmlichkeiten oder Hätscheleien.« Sie sah Darran stirnrunzelnd an. »Tut mir leid, alter Mann, aber es lässt sich nicht ändern.«
    Darran nickte. »Ich verstehe«, krächzte er und kletterte zurück in den Wagen, fort aus dem peitschenden Wind.
    »Und wann werden wir die Stadt erreichen?«, fragte Dathne schwach, während sie an einem Rad lehnte.
    »Ein oder zwei Stunden nach Sonnenaufgang, denke ich«, antwortete Veira und verzog das Gesicht. »Obwohl ich bezweifle, dass wir den Sonnenaufgang werden sehen können.«
    Für Asher, der bis zum Bersten angefüllt war mit der stacheligen Magie von Gars Tötungszauber und der obendrein in der unwillkommenen Gesellschaft des Prinzen festsaß, konnte dieses Ende nicht schnell genug kommen. Und wenn es ihm den Tod bringen würde…
    Zum ersten und wahrscheinlich letzten Mal in seinem Leben war Pellen Orrick verzweifelt. Er starrte durch die zerbrochenen Fenster seiner Wachstube, rieb sich die von Schmerz brennenden Schultern und hatte alle Mühe, die Tränen zurückzuhalten.
    Die Dämmerung eines neuen Tages – des schlimmsten in seinem Leben. Seine wunderschöne Stadt – das elegante, anmutige Dorana – lag zerschmettert und zertrampelt vor ihm. Jedes zweite Gebäude, so schien es, war eingestürzt oder vollkommen ausgebrannt und spie fettigen Rauch aus. Bullen und Kühe, Pferde, Schafe und Ziegen, einst sicher eingepfercht im Viertel hinter dem Viehmarkt, streiften muhend und blökend durch die Straßen, und niemand war bereit oder imstande, sie wieder einzusperren. Einige von ihnen glitten aus, stürzten mit dem Kopf voraus in das fließende Wasser oder in klaffende Risse auf dem Boden und standen nicht wieder auf.
    Es gab mehr Tote, als er in seinem ganzen Leben zu sehen erwartet hatte. Zerschmettert von herabstürzendem Mauerwerk, ertränkt

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