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König 01 - Königsmörder

König 01 - Königsmörder

Titel: König 01 - Königsmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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stampfte in der Wetterkammer umher, und Groll stachelte seine Wut an. Er konnte Gars Blick spüren. Seine Anspannung und seine nur mühsam beherrschte Furcht. Die Erinnerung an das Versprechen einem kranken Mann gegenüber stieg in ihm auf.
Ich werde auf ihn Acht geben.
Er blieb stehen. »Also gut. Ich werde es tun, unter einer Bedingung.«
    Gar war außerstande, seine wilde Erleichterung zu verbergen. »Heraus damit.« »Morgen früh werdet Ihr gleich als Erstes zu Nix gehen und ihm sagen, dass Euch etwas fehlt. Welch abscheuliches Gebräu er Euch auch in die Hand drücken mag, Ihr werdet es trinken. Und dann werdet Ihr Conroyd Jarralt einen Besuch abstatten und ihm zu seiner Beförderung gratulieren.«
    Ein langes Schweigen. Ein widerstrebendes Nicken. »In Ordnung«, sagte Gar. Er sah so aus, als breche ihm das Herz. Es kümmerte Asher nicht. »Dann lasst es uns hinter uns bringen. Bevor ich wieder zur Besinnung komme.« »Wie willst du es machen?«, fragte Gar stirnrunzelnd. »Langatmige Erklärungen werden nicht funktionieren.«
    Er zuckte die Achseln. »Habt Ihr jemals ein Spiegelspiel gespielt?« »Als ich drei war!«
    »Ihr habt eine bessere Idee? Ich bin ganz Ohr!«
    Sie traten einander gegenüber neben die Wetterkarte, streckten die Arme aus und berührten einander an den Fingerspitzen. Hin und her gerissen zwischen Furcht und dem Gefühl, sich äußerst töricht zu benehmen, schloss Asher die Augen. »Seid Ihr so weit?«
    »Ja. Wenn die Macht sich entzündet, solltest du darauf vorbereitet sein, ihr auszuweichen.«
    Asher schnaubte. »Als müsste man mir das sagen.«
    Sie traten langsam beiseite und begannen den Wettertanz. Ohne es eigentlich zu wollen, sah Asher vor seinem inneren Auge das Flache Land in vollem Sonnenschein. Die gewellten Hügel und die sich wiegenden Gräser, die sich unter winzigen Vögeln bogen. Er schmeckte den sauberen Geruch offener Luft und hörte die Brachvögel rufen. Er schloss die Augen und vergegenwärtigte sich die genaue Abfolge von Zeichen, die Regen beschwören würde. Dann hob er zögernd die linke Hand, und Gars Hand ging mit seiner hoch. Gemeinsam zeichneten sie eine Figur in die Luft.
»Luknek«,
flüsterte er. Gar wiederholte das Wort. Gehen, gehen, gehen. Die rechte Hand heben. Das zweite Siegel zeichnen.
»Tolnek.«
Ein weiteres Echo. Gehen, gehen, gehen. Die linke Hand heben. Das dritte Siegel zeichnen. Irgendwie wurde es einfacher.
»Luknek.«
Wieder das Echo. Asher runzelte die Stirn. War es Einbildung, oder hatten seine Finger soeben gekribbelt? Nein. Es war nichts. Das Blut zirkulierte nicht richtig in seinen Fingerspitzen, das war alles.
»Tolnek.«
    Gar räusperte sich. »Asher…« Seine Stimme klang eigenartig.
    »Seid still, ich versuche, mich zu konzentrieren«, knurrte er. Welches war das nächste Siegel? Oh. Ja. Mit neuer Zuversicht zeichnete er es in die Luft.
»Luknek.«
Eine aufkeimende Brise strich mit heißen Fingern über sein Gesicht, und sein Seidenhemd wisperte. Tief in seinem Blut ein Brodeln. »Asher!«, sagte Gar drängend.
»Sieh dir das an!«
    Schwitzend hielt Asher inne und öffnete mühsam die Lider. Gar war unberührt, aber blaues Feuer tanzte über
seinen
Händen und seine Arme hinauf. Dann ließ Gar die Arme sinken und trat zurück – aber das blaue Feuer tanzte weiter.
    »Verflucht will ich sein!«, stieß Asher rau hervor und taumelte von der Karte weg, bis er hart gegen die Wand stieß. Es war das Einzige, was ihn daran hinderte, zu Boden zu fallen.
    Schweigen.
    Die verdichtete Luft über der Karte zerstob. Asher starrte sie an. »Was war das?« »Fang noch einmal mit der Beschwörung an«, antwortete Gar, und seine Stimme klang dünn und angespannt. »Diesmal machst du es allein.«
    »Niemals!«
    »Bitte.«
    »Nein!
Kein bitte mehr, keine Hilfe mehr. Ich verschwinde von hier!« Er ging auf die Tür zu, aber Gar kam ihm zuvor. »Asher. Fang die Beschwörung noch einmal von vorne an.«
    Der Olke hatte solche Angst, dass er zu ersticken glaubte. »Geht von der Tür weg, Gar. Oder ich werde Euch auf den Hintern werfen und über Euch hinwegtreten.«
    »Asher… ich denke, dass du Magie in deinem Blut hast.«
    »Nein, habe ich nicht!«
    Gar zeigte auf die Karte. »Wie erklärst du dann, was gerade geschehen ist?« »Ich erkläre es gar nicht! Und Ihr tut es auch nicht! Es ist nicht geschehen. Ich bin nie hier gewesen. Ich gehe jetzt nach Hause, und ich werde nie mehr zurückkommen!«
    Er stieß Gar beiseite und riss die Tür der

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