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König 02 - Königsmacher

König 02 - Königsmacher

Titel: König 02 - Königsmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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einfach so nachgeben. Solche Dinge haben Konsequenzen.«
    Asher starrte ihn an. »Gar… Es war ein
Scherz!«
    »Ein schlechter Scherz. Willer ist ein Mitglied meines Personals. Wenn du ihn in Verlegenheit bringst, bringst du mich in Verlegenheit … oder hattest du das vergessen?«
    »Wovon reden wir hier? Ich habe mir lediglich einen Spaß mit ihm erlaubt. Es war harmlos.«
    Gar stellte seinen Kelch lautstark beiseite. »Ein Jahr in meinen Diensten, in dem du mit Meistern und Meisterinnen der Gilden fertig geworden bist und mit Conroyd Jarralt, und du hast
noch
immer nicht…« Er seufzte.
»Alles,
was du tust, birgt die Möglichkeit, Schaden zu stiften. Jetzt such Willer und besänftige ihn mit deiner Entschuldigung. Oder du kannst zu deinem geliebten Cygnet gehen und in den Türm zurückkehren. Mir ist es egal, was du tust. Die Entscheidung liegt bei dir.«
    Asher ließ sich auf den anderen Stuhl fallen. »Ihr meint es ernst.«
    »Herzlichen Glückwunsch! Endlich dämmert es dir!«
    »Gar…« Asher lehnte sich zurück, und sein Gesicht war eine Maske verwirrter Besorgnis. »Was ist in Euch gefahren? Was ist los?«
    Verdammt! Nachdem sie ein Jahr zusammengearbeitet hatten, kannte Asher ihn viel zu gut. Der Drang, sich ihm anzuvertrauen, die Last der Befürchtungen seiner Mutter zu teilen, war beinahe überwältigend.
    Was ist los? Nicht viel. Meine Mutter bricht zusammen, meine Schwester ist ein selbstsüchtiges Miststück, und mein Vater begeht um des Königreichs willen langsam Selbstmord. Das ist alles.
    Er konnte es nicht tun. Es wäre nicht nur Asher gegenüber unfair gewesen, ihn mit solchem Wissen zu belasten, es wäre in gewisser Weise auch ein Verrat an seinem Vater gewesen.
    Also zwang er sich zu einem Lächeln und schüttelte den Kopf. »Es ist nichts weiter los. Ich habe Kopfschmerzen. Vom Hunger wahrscheinlich. Bitte, tu es einfach. Entschuldige dich bei diesem ermüdenden Trottel, damit ich die nächsten Wochen nicht damit zubringen muss, einen missgelaunten Darran und einen quengelnden Willer zu ertragen. Ich bitte dich nicht, unsterbliche Hingabe zu erklären! Sag nur, dass es dir leidtue. Ich glaube kaum, dass dich das
umbringen
wird.«
    »Ha«, sagte Asher und stand auf. »Da bin ich mir nicht so sicher.«
    »Nun, wenn ich mich irre und du tot zu seinen Füßen zusammenbrichst, verspreche ich dir eine wunderschöne Beerdigung.«
    »Und glaubt nicht, ich würde Euch dann nicht beim Wort nehmen!«, gab Asher mit funkelnden Augen zurück. Dann setzte er sich wieder hin, und seine Miene wurde jäh weich und sorgenvoll. »Schaut mal. Es tut mir leid, ja? Diesen Rattenschwanz von Ärger habe ich nicht beabsichtigt. Ich hielt es für komisch. Ich dachte, es würde Euch zum Lachen bringen. Die letzte Zeit war etwas angespannt und anstrengend für Euch, und…« Er zuckte mit den Schultern. »Ich schätze, ich habe mich geirrt.«
    Die unerwartete Entschuldigung entwaffnete Gar. Weckte seinen Ärger und rührte an sein Gewissen. »Es tut mir auch leid«, erwiderte er, während er stirnrunzelnd auf seine Finger hinabblickte. »Ich weiß, ich war in letzter Zeit reizbar und unzugänglich. Diese Sache mit dem König… hat mir Angst gemacht.« Er brachte ein schwaches Lächeln zustande. »Und ich schätze es nicht besonders, Angst zu haben.«
    »Wer tut das schon? Aber Euer Pa ist jetzt auf dem Wege der Besserung. In ein paar Tagen wird er wieder putzmunter sein. Also könnt Ihr Euch entspannen, hm?«
    Er zwang sich zu einem Lächeln. »Ich werde mich entspannen, nachdem du dich bei Willer entschuldigt hast.«
    Asher verzog das Gesicht und stand wieder auf. »Jawohl. Ihr werdet Euch entspannen, und ich werde meinen verdammten Appetit verlieren.« Er schüttelte den Kopf. »Mich bei Willer entschuldigen. Hah! Was ich alles für Euch tue…« Mit einer vielsagenden Grimasse ging er davon; der Weinkelch baumelte von seinen Fingern herab, und der erlesene Brösa tropfte rot auf den Teppich wie dicke Blutstropfen.
    Gar seufzte, dann griff er nach seinem eigenen Kelch und nahm einen kräftigen Schluck. Asher, Willer und Darran gemeinsam auf Reisen - drei stachelige Erbsen, eingezwängt in dieselbe kleine Schote. Barl rette ihn vor Temperamentsausbrüchen. Und dann fiel ihm plötzlich Willers rundlicher, in Satin gewandeter Hintern ein, der auf Ashers Sattel lag und zappelte wie zwei Schweine in einer Decke, und er schnaubte in seinen Wein. Verschluckte sich. Und lachte, bis er atemlos war.
    Asher stapfte zu Flavy

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