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König 02 - Königsmacher

König 02 - Königsmacher

Titel: König 02 - Königsmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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bist ein wahrer Dorane.«
    Wenn noch ein weiterer Gast versuchte, sich in die Gans zu zwängen, dachte Dathne, würden die Mauern bersten, und das Dach würde ihnen über dem Kopf einstürzen. Matt musste die Lippen auf ihr Ohr pressen und schreien, um sich in dem Lärm verständlich zu machen.
    »Aber was
bedeutet
es, Dathne? Es ergibt keinen
Sinn.
Ein weiterer Magier im Haus des Usurpators bedeutet doch gewiss, dass die Mauer umso sicherer ist, nicht wahr?«
    »Ich weiß nicht, was es bedeutet, Matt!«, schrie sie zurück. »Ich habe es schon gesagt, ich bin ratlos. Ich kann nicht weiter als bis um die nächste Ecke sehen und auch das nur, wenn ich den Hals recke. Anscheinend bleibt uns wieder einmal nichts anderes übrig, als zu warten.«
    »Warten!«, rief Matt angewidert und leerte seinen Humpen bis auf den letzten Tropfen. »Ich hasse diese elende Warterei!«
    Sie musste grinsen. »Du klingst genauso wie Asher.«
    »Ja, hm. Ich schätze, ich…«, ahmte Matt den Tonfall seines Freundes nach, brach dann jedoch ab und deutete auf die Tür. »Da wir gerade von ihm sprechen…« Der Jubel, der bei den Gästen der Gans ausbrach, ließ die Dachsparren erbeben: Asher war eingetroffen. Die Mauern und das Dach hielten stand - mit knapper Not. Schankmann Der-rigs Kundschaft ließ ihren Helden hochleben; etliche Männer und Frauen streckten die Hände aus, um an seinen Hemdärmeln zu zupfen, ihn festzuhalten und ihn zu zwingen, ihre lästigen Fragen zu beantworten. Einen Moment lang ließ er sich ihr Verhalten gefallen, dann drängte er alle Drängler beiseite und kletterte auf die Theke.
    »Haltet euren verdammten Mund, alle wie ihr da seid!«, brüllte er. »Haltet den Mund, und ich werde euch erzählen, was Sache ist! Oder zumindest werde ich so viel erzählen, wie ich kann!«
    Atemlose Stille senkte sich über den Raum. Dathne tauschte einen Blick mit Matt, lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und wartete.
    »Also schön«, sagte Asher. Er trug die gleiche Kleidung wie bei der Parade, obwohl sie ein wenig mitgenommen aussah. Auch er sah mitgenommen aus; in seinen Augen lag ein angestrengter Ausdruck, und seine Schultern wirkten angespannt. »Seiner Hoheit geht es gut. Der König hat nach ihm geschaut, der Meistermagier hat nach ihm geschaut, der königliche Pother Nix hat nach ihm geschaut. Wenn sie dächten, dass es helfen würde, hätten sie ihm auch noch einen Tierheiler geschickt. Er liegt nicht im Sterben. Er ist nicht einmal krank. Er hat nur seine Magie bekommen, das ist alles.«
    Eine neuerliche Woge lärmender Fragen brandete auf. Asher ließ sie einen Moment lang wüten, dann hob er beide Hände, bis das Getöse sich legte. »Das ist alles, was ich zu sagen habe. Ich schätze, es wird in Kürze eine königliche Verlautbarung geben. In der Zwischenzeit könntet ihr euch nützlich machen und die Nachricht verbreiten.«
    Gelächter, Proteste und einige höhnische Pfiffe. Asher ignorierte sie alle. Von ihrem Tisch im hinteren Teil des Raumes aus fing Dathne seinen Blick auf und winkte ihn mit dem Zeigefinger heran. Er zögerte, dann schüttelte er den Kopf und deutete auf die Tür der Gans.
    »Er will, dass wir uns draußen mit ihm treffen«, sagte Dathne und zog an Matts Arm. »Komm.«
    Das Gedränge draußen auf der Straße war fast so groß wie in der Schänke. Jeder Zweite erkannte Asher und bat ihn um Neuigkeiten. »Das ist doch lächerlich«, murmelte er und führte sie auf die Rückseite der Gans, zum Lieferanteneingang. Es stank nach abgestandenem Bier und verfaultem Kohl.
    »Geht es dem Prinzen wirklich gut?«, fragte Matt. »Bist du dir sicher?« Asher funkelte ihn an. »Nein, das habe ich gerade nur gesagt, weil mir der Sinn nach einer Lüge stand.«
    Dathne stieß Matt den Ellbogen in die Rippen. »Was geschieht jetzt, weißt du das?«
    »Mit Gar?« Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Ich habe nicht den leisesten Schimmer. Aber ich werde euch sagen, was mit
mir
geschehen wird. Ab morgen werde ich der Einzige in diesem ganzen verdammten Turm sein, der sich mit irgendwelchen olkischen Angelegenheiten beschäftigt. Ich werde bis zu meinen verdammten Augäpfeln mit Meister Glospottle und seinen Pisseproblemen beschäftigt sein, mit Mistress Banfreys Knappheit an Spitze und weiß Barl was noch alles!« Seine Augen weiteten sich vor Entsetzen.
»Verflucht!
Möglicherweise muss ich sogar in der Halle der Gerechtigkeit zu Gericht sitzen!«
    In der Tat ein entsetzlicher Gedanke. Dathne holte tief Luft,

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