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König 02 - Königsmacher

König 02 - Königsmacher

Titel: König 02 - Königsmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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einer eigenen Frage beantworte. Wie würde es dir gefallen, für mich zu arbeiten, Asher?«
    Asher sah ihn von der Seite an. »Ich arbeite bereits für Euch.« »Indirekt, ja. Direkt arbeitest du für Matt. Ich möchte wissen, ob du bereit wärest, für
mich
zu arbeiten. Mit mir. Als mein Berater.« »Berater wobei?«
    »Die Ankündigung ist noch nicht öffentlich gemacht worden, und ich erwarte, dass du den Mund hältst, bis es so weit ist. Seine Majestät hat mich zum Tribun für olkische Angelegenheiten des Königreichs ernannt. In vieler Hinsicht ist dies eine reine Formalität. Praktisch gesehen habe ich die Pflichten, die mit dieser Position einhergehen, seit fast einem Jahr erfüllt. Seit meiner Volljährigkeit. Bisher handelte es sich um Aufgaben, die traditionellerweise der herrschende Monarch übernimmt, daher habe ich im Namen Seiner Majestät gehandelt. Um es kurz zu machen, es bedeutet, dass ich mich um alles kümmere, was das Zusammenleben unserer beiden Völker berührt, wo und wann im Königreich es immer dergleichen zu regeln gibt. Es ist, als sei ich eine lebende Brücke zwischen Doranen und Olken. Der Titel ›Tribun für olkische Angelegenheiten mag neu sein, aber die Arbeit selbst begann an dem Tag, an dem Barl und meine Vorfahren über die Berge und in dieses Land kamen.«
    »Oh«, sagte Asher vorsichtig. »Klingt nach einer verdammt großen Aufgabe, Herr. Warum will der König das nicht machen?«
    »›Wollen‹ hat nichts damit zu tun«, fuhr der Prinz auf. »Es geht darum, wie man die Kräfte Seiner Majestät zum Wohle des Königreiches nützt. Er wird verzehrt vom Wettermachen. Meine Schwester studiert Tag und Nacht, um seine würdige Nachfolgerin zu werden. Ihre Majestät und der Meistermagier haben ebenfalls ihre Pflichten und keine Zeit, zusätzliche Lasten zu schultern, während ich…«
    Asher beobachtete, wie der Prinz die Lippen so fest aufeinanderpresste, dass sie weiß wurden. Er brauchte das Ende des Satzes nicht zu hören. Der nichtmagische Gar brauchte eine Beschäftigung, und sein Pa, der König, hatte eine für ihn gefunden.
    Zweieinhalb Bäume weit gingen sie in vollkommenem Schweigen nebeneinander her. Dann beendete der Prinz seinen Satz dennoch. »Während ich«, begann er bedächtig, »in der einzigartigen Position bin, nicht nur Seiner Majestät, sondern allen Völkern Lurs, Doranen und Olken gleichermaßen, von Nutzen zu sein. Ich betrachte das als ein Privileg… Aber ich kann es nicht allein tun.«
    »Allein? Ihr habt einen ganzen Turm voller Leute, nicht wahr, und die überschlagen sich förmlich, um zu tun, was Ihr wollt, oder?«
    »Ich habe Personal, ja, und diese Leute sind mir von unschätzbarem Wert«, stimmte der Prinz ihm zu. »Aber ich habe eine Menge gelernt, seit ich mit dieser Arbeit begonnen habe, und das Wichtigste ist die Tatsache, wie wenig ich von deinem Volk weiß. Ich stelle fest, dass ich mehr brauche als Sekretäre und Schreiber. Ich brauche
jemanden.
Ich brauche einen Olken, mit dem ich Hand in Hand arbeiten kann, Asher. Jemanden, der mir helfen kann, diese Brücke zwischen unseren Völkern zu sein. Jemanden, den das ganze Drum und Dran der Königswürde ebenso wenig beeindruckt wie die Verführungen des höfischen Lebens oder die gesellschaftlichen Vorzüge einer erhöhten Position. Jemanden mit einem instinktiven Gefühl für Gerechtigkeit, dem ich vertrauen und den ich zu meiner rechten Hand machen kann, zu meinen Augen, meiner Stimme, jemanden, der sich nicht ins Wanken bringen lässt von den Schmeicheleien jener, die Vergünstigungen erstreben, und der, wie ich weiß, mir immer die Wahrheit sagen wird, ob ich sie nun hören will oder nicht. Kurzum, Asher, ich brauche dich.«
    Asher konnte nicht dagegen an: Er lachte. »Ihr braucht wahrscheinlich jemanden, der Eure Gedanken liest.«
    »Wirklich? Willst du mir damit sagen, dass ich mich in dir irre? Dass du anfällig bist für all den Pomp und das Zeremoniell und die kriecherische Schmeichelei, die wir so oft von anderen hören?«
    »Nein, Herr, weniger könnte ich mir aus diesem ganzen Firlefanz nicht machen!«
    »Also?«, fragte der Prinz. Die Art, wie er es sagte, war eine Herausforderung. Asher schüttelte den Kopf. »Also, ich will es nicht tun.«
    »Warum nicht?«
    »Was glaubt Ihr, warum? Ihr werdet von mir verlangen, dass ich piekfeine Kleidung trage, nicht wahr? Hemden mit Spitze dran und kleinen Bändern und Stickerei und dergleichen mehr. Ihr werdet von mir erwarten, dass ich

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