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Koenig der Murgos

Koenig der Murgos

Titel: Koenig der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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eingeflü-
    stert hatte, um Urvon zu ärgern. Jedenfalls«, fuhr er fort, und drehte den schweren Goldreif an einem Finger, »bedurfte es der vereinten Anstrengung aller seiner Generale, um meinen irrsinnigen Vater zu überzeugen, daß Zakaths Streitkräfte fünfmal so stark waren wie unsere und daß Zakath ihn, wann immer er wollte, wie lästiges Ungeziefer zerquetschen könnte.
    Nachdem er das endlich eingesehen hatte, packte der Wahnsinn ihn völlig.«
    »Oh?« sagte Sadi.
    Urgit grinste. »Er warf sich auf den Boden und fing an, in den Teppich zu beißen. Nachdem er sich beruhigt hatte, beschloß er, es mit Subversion zu versuchen. Er überschwemmte Mallorea regelrecht mit murgosischen Agenten – und Murgos sind wahrscheinlich die auffälligsten Spione der Welt! Um es kurz zu machen, Zakath war zu der Zeit etwa neunzehn und schrecklich verliebt in eine Melcenerin. Ihre Familie steckte bis zum Hals in Schulden. Also kauften die Agenten meines Vaters ihre sämtlichen Schuldscheine auf und fingen an, sie unter Druck zu setzen. Dem kranken Geist meines Vaters entsprang der brillante Plan, das Mädchen solle den verliebten Zakath ermutigen, ihn ehelichen und ihm bei der erstbesten Gelegenheit ein Messer in die königlichen Rippen stechen. Ein Melcener, den die hochintelligenten murgosischen Spione bezahlt hatten, ihnen bei diesem Komplott zu helfen, trug Zakath die Geschichte brühwarm zu, woraufhin das Mädchen und ihre gesamte Familie sofort getötet wurden.«
    »Wie tragisch«, murmelte Sadi.
    »Du hast das Wesentliche noch nicht gehört! Einige der murgosischen Spione wurden dazu überredet, mit der Geschichte in allen Einzelheiten herauszurücken – Malloreaner sind sehr geschickt, wenn es darum geht, andere zum Sprechen zu bringen – , und Zakath erfuhr zu seinem Entsetzen, daß das Mädchen vom Plan meines Vaters überhaupt nichts gewußt hatte. Einen ganzen Monat lang sperrte er sich in seinem Gemach in Mal Zeth ein. Als er hineinging, war er ein netter, aufgeschlossener junger Mann, dem man prophezeite, einer der größten Kaiser von Mallorea zu werden. Als er wieder herauskam, war er das kaltblütige Ungeheuer, das wir alle kennen und lieben. Er ließ alle Murgos in Mallorea verhaften –
    einschließlich einer beachtlichen Zahl Verwandter meines Vaters – , und vergnügte sich damit, einzelne Stücke von ihnen in schmuckvollen Behältern nach Rak Goska zu schicken, nicht ohne höchst beleidigende Begleitschreiben.«
    »Aber haben die beiden sich denn nicht bei der Schlacht von Thull Mardu zusammengetan?«
    Urgit lachte. »Das ist vielleicht die öffentliche Meinung, Sa-di, tatsächlich jedoch hatte die Armee der Kaiserlichen Prinzessin Ce'Nedra lediglich das Pech, zwischen zwei einander bekriegende angarakanische Monarchen zu geraten. Sie scher-ten sich nicht das geringste um sie oder um diesen Misthaufen, den die Leute Mishrak ac Thull nennen. Sie versuchten nichts weiter, als einander zu töten. Dann beging mein irrsinniger Vater die Torheit, König Cho-Hag von Algarien zum Zweikampf herauszufordern, und Cho-Hag erteilte ihm eine sehr eindringliche Lektion im Fechten.« Er blickte nachdenklich ins Feuer. »Ich finde immer noch, daß ich Cho-Hag ein kleines Zeichen meiner Dankbarkeit schicken sollte.«
    »Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz«, sagte Sadi stirnrunzelnd. »Die Feindschaft bestand doch zwischen Kai Zakath und deinem Vater – aber Taur Urgas ist tot!«
    »O ja, sehr sogar«, bestätigte Urgit. »Ich schnitt ihm noch die Kehle durch, ehe ich ihn beerdigte – nur, um sicherzugehen.
    Ich glaube, Zakaths Problem rührt daher, daß er nicht dazu kam, meinen Vater persönlich zu töten. Und weil ihm das nicht gelang, will er eben mit mir vorliebnehmen, denke ich.«
    Er stand auf, und stiefelte düster hin und her. »Ich habe ihm ein Dutzend Friedensangebote gemacht, aber seine einzige Antwort ist, sie mir mit den Köpfen meiner Gesandten zu-rückzuschicken.« Urgit blieb stehen. »Weißt du, vielleicht war mein Weg zum Thron etwas überstürzt. Ich hatte ein Dutzend Brüder, alle von Taur Urgas' Blut. Wenn ich dafür gesorgt hät-te, daß wenigstens ein paar am Leben blieben, hätte ich sie vielleicht zu Zakath schicken können. Möglicherweise hätte er den Appetit auf Urgablut verloren, nachdem er genügend davon getrunken hatte.«
    Die Tür öffnete sich, und ein stämmiger Murgo mit einer schweren Goldkette um den Hals trat ein. »Ich brauche hier Eure Unterschrift«, sagte er

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