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Koenig der Murgos

Koenig der Murgos

Titel: Koenig der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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klapperten aus dem Hof, und Silk lenkte sein Pferd neben das seines Bruders.
    »Was war das mit den Vollstreckungsbefehlen?« fragte er neugierig.
    Urgit lachte. »Es könnte sein, daß die Generale sich weigern, Oskatats Anweisungen auszuführen«, erklärte er. »Deshalb habe ich ihm Hinrichtungsorders für jeden einzelnen unter-zeichnet. Er kann sich ihrer bedienen, wie er es für richtig hält.«
    »Sehr klug!«
    »Daran hätte ich schon vor Jahren denken sollen.« Urgit blickte zu den rasenden Wolken hoch, während sein Umhang im zunehmenden Wind flatterte. »Ich werde keinen guten Seemann abgeben, Kheldar«, gestand er und schüttelte sich.
    »Ich werde mich vermutlich schon bei leichtem Seegang über-geben.«
    Silk lachte. »Dann mußt du aufpassen, daß du es über die Leereling tust.«
    Garion fand, daß der graue Himmel zur düsteren Trost-losigkeit von Rak Urga paßte. Eine Stadt, der es so an jeglicher Art von Schönheit mangelte, wirkte bei klarem Himmel und Sonnenschein regelrecht unnatürlich. Jetzt jedoch kauerte sie unter den aufgewühlten Wolken wie eine versteinerte Kröte.
    Die schwarzgewandeten Murgos machten ihrem König auf den engen Straßen Platz. Einige verbeugten sich, andere blieben jedoch aufrecht und mit unbewegten Gesichtern stehen.
    Sie ritten über einen Platz und dann die gepflasterte Straße entlang, die zum Tempel führte. »Hauptmann«, rief Urgit dem Offizier an der Spitze zu, »laßt einen Eurer Männer anhalten und dem Hierarchen Bescheid geben, daß wir bereits unterwegs sind. Er hat jemanden im Tempel, den er mitschicken möchte.«
    »Wie Eure Majestät befehlen«, antwortete der Offizier.
    Die Kopfsteinpflasterstraße bog um eine Ecke, und nun konnten sie den Hafen sehen. Er lag in einer geschützten Bucht hinter der Landzunge an der schmalen Mündung des Golfs von Urga und sah von hier wie übersät aus mit den schwarz-gestrichenen Murgoschiffen. Der vertraute Geruch des Zu-sammentreffens von See und Land, eine Mischung aus Salzwasser, Seetang und toten Fischen, stieg Garion in die Na-se, und vor Erwartung, bald wieder auf See zu sein, raste sein Blut durch die Adern.
    Das schwarze Schiff, das vertäut an einem steinernen Pier lag, war größer als die meisten anderen im Hafen. Es war eine gedrungene Schute mit ausladendem Bug, leicht schrägen Masten und geteerten Planken. Silk beäugte sie mißtrauisch.
    »Nennt ihr so was tatsächlich Schiff?« fragte er seinen Bruder.
    »Ich habe euch über murgosische Schiffe nichts vor-gemacht.«
    Wegen der Pferde gab es eine kleine Unstimmigkeit, als sie das Schiff erreichten. »Kommt überhaupt nicht in Frage, Eure Majestät!« sagte der Kapitän, ein riesiger, finsterer Mann, unerbittlich. »Ich nehme keine Tiere an Bord!« Er schaute mit überheblicher Miene auf seinen König hinab.
    Urgit machte ein bestürztes Gesicht.
    »Ich würde sagen, es ist wieder mal Zeit für königliche Be-stimmtheit«, flüsterte Silk ihm zu.
    Urgit blinzelte, dann straffte er die Schultern. Er wandte sich erneut an den hünenhaften Kapitän. »Schafft diese Pferde auf das Schiff, Kapitän!« wiederholte er seinen Befehl mit schärferer Stimme.
    »Ich sagte Euch doch gerade, daß ich keine…«
    »Redete ich etwa zu schnell für Euch? Dann paßt jetzt gefälligst genau auf: Schafft-die-Pferde-auf-das-Schiff! Wenn Ihr meine Anweisungen nicht genau durchführt, lasse ich Euch als Galionsfigur an den Bug des Schiffes nageln!«
    Der Kapitän wich einen Schritt zurück. Arroganz wich Zweifel, dann Angst. »Eure Majestät…«
    »Gehorcht, Käpten!« donnerte Urgit. »Sofort!«
    Der Kapitän schlug die Hacken zusammen und salutierte, dann wandte er sich an die Mannschaft. »Ihr habt gehört, was der König befohlen hat«, grollte er. »Ladet die Pferde an Bord.« Vor sich hinmurmelnd stapfte er davon.
    »Siehst du«, sagte Silk. »Es fällt dir von Mal zu Mal leichter.
    Du mußt nur immer daran denken, daß niemand deine Befehle in Frage stellen darf.«
    »Weißt du«, sagte Urgit mit etwas angespanntem Lächeln,
    »ich könnte tatsächlich daran Gefallen finden.«
    Die Seeleute machten sich daran, die nervösen Pferde die schmale Gangway hochzuschieben und dann eine ziemlich steile Rampe hinunter in den Laderaum. Sie hatten etwa die Hälfte der Tiere an Bord, als Garion dumpfen Trommelschlag von der kaum gassenbreiten Kopfsteinpflasterstraße hörte, die zu ihrem Pier führte. Eine Doppelreihe schwarzgewandete Grolims in polierten Stahlmasken marschierte

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