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Koenig der Murgos

Koenig der Murgos

Titel: Koenig der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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und Durnik trieben von gegenüberliegenden Seiten mehrere der Banditen zu einem dichten Haufen zusammen, und ließen Axt und Stab auf sie herabhageln.
    »Garion!« schrie Ce'Nedra gellend. Er wirbelte herum und sah einen stämmigen, bartstoppeligen Mann mit einer Hand die zierliche Königin aus dem Sattel ziehen, während er das Messer in der anderen Hand hob. Doch plötzlich ließ er das Klinge fallen, seine Hände flogen hoch, um nach der feinen Seidenschnur zu greifen, die sich plötzlich von hinten um seinen Hals geschlungen hatte. Ruhig zog die blonde Sammet, die ein Knie fest in den Rücken des wild um sich Schlagenden preßte, die Schlinge immer enger zusammen. Entsetzt sah Ce'Nedra zu, wie der Mann, der sie hatte töten wollen, vor ihren Augen erdrosselt wurde.
    Grimmig drehte sich Garion um und hieb sich einen Weg durch die inzwischen entmutigten Banditen. Die Luft um ihn war nun mit Schreien, Ächzen und Stöhnen erfüllt, aber auch mit abgesäbelten Kleidungsfetzen, die nicht immer ganz leer waren. Die Zerlumpten wichen zurück, als das mächtige Schwert eine breite Gasse schlug und Tote hinter ihm zurück-blieben. Dann drehten die ursprünglichen Angreifer sich um und flohen.
    »Feiglinge!« brüllte ein Schwarzgewandeter hinterher. Er hielt einen Bogen in der Hand, hob ihn und richtete den Pfeil geradewegs auf Garion. Plötzlich krümmte er sich scharf, sein Pfeil bohrte sich in den Boden, und einer von Silks Dolchen ragte aus seiner Brust.
    »Ist jemand verwundet?« erkundigte sich Garion. Er wirbelte rasch herum, mit dem Schwert noch in der Hand.
    »Sie schon.« Silk schaute sich befriedigt auf der Lichtung um.
    »Bitte, hör auf!« schrie Ce'Nedra Sammet verstört zu.
    »Was?« fragte das blonde Mädchen abwesend. Sie stemmte sich noch gegen die Seidenschnur, die sie eng um den Hals des jetzt Toten zusammengezogen hatte. »Oh, tut mir leid, Ce'Nedra«, entschuldigte sie sich. »Ich fürchte, ich war mit meinen Gedanken woanders.« Sie ließ die Schnur los, und der Tote mit dem bläulich verfärbten Gesicht kippte ihr vor die Füße.
    »Gut gemacht«, lobte Silk.
    »Ich habe es ja auch eingehend gelernt.« Sie zuckte die Schultern und wickelte ihre Garotte wieder sorgfältig auf.
    »Es berührt dich offenbar nicht weiter.«
    »Warum sollte es, Kheldar? Es ist schließlich Teil dessen, wozu ich ausgebildet wurde.«
    Er sah aus, als wolle er noch etwas sagen, aber ihr sachlicher Ton verschlug ihm offenbar die Sprache.
    »Ja?« fragte sie.
    »Oh, nichts.«

22
    Hört auf!« sagte Durnik verärgert zu Sadi, der in der Lichtung herumwanderte und gleichmütig seinen kleinen Giftdolch in jede der herumliegenden Leichen stach.
    »Ich will bloß sichergehen«, antwortete Sadi kalt. »Es wäre nicht klug, einen Feind zurückzulassen, der nur vortäuscht, tot zu sein.« Er trat zu dem Schwarzgewandeten, den Silks Dolch durchbohrt hatte. »Was ist das?« staunte er. »Der lebt ja noch!«
    Er bückte sich und schlug die Kapuze des Sterbenden zurück, um sein Gesicht zu sehen. Laut Atem holend zog er die Hand zurück. »Ihr solltet Euch diesen hier ansehen, Belgarath!« rief er.
    Belgarath stapfte durch die Lichtung zu dem Eunuchen.
    »Bedeutet das Purpurfutter seiner Kapuze nicht, daß er ein Grolim ist?« fragte Sadi.
    Belgarath nickte düster. Er beugte sich über den Mann, und berührte vorsichtig den Griff von Silks Dolch, der noch in dem Mann steckte. »Ihm bleibt nicht mehr viel Zeit«, stellte er fest.
    »Könnt Ihr ihn noch so weit wecken, daß er ein paar Fragen beantworten kann?«
    »Ich werde es versuchen«, versprach Sadi. Er ging zu seinem Pferd und holte ein Fläschchen mit gelber Flüssigkeit aus seinem Lederkästchen. »Würdet Ihr mir bitte einen Becher Wasser geben?« bat er Durnik.
    Dem Schmied schien die Sache nicht zu gefallen, trotzdem holte er einen Blechbecher ihres Geschirrs und füllte ihn mit Wasser aus einem Lederbeutel.
    Vorsichtig gab Sadi ein paar Tropfen des gelben Mittels in den Becher, dann schüttelte er den Inhalt gut durch. Schließ-
    lich kniete er sich neben den Sterbenden und hob fast sanft dessen Kopf. »Hier«, forderte er ihn freundlich auf, »trinkt das. Vielleicht fühlt Ihr Euch dann besser.« Er stützte den Kopf des Grolims auf seinen Arm und hielt ihm den Becher an die Lippen. Schwach trank der Sterbende, dann legte er sich wieder zurück. Nach einer kurzen Weile überzog ein friedliches Lächeln sein aschfahles Gesicht, »Na, ist das nicht besser?«
    »Viel

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