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Koenig der Murgos

Koenig der Murgos

Titel: Koenig der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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unten, sowohl die berittenen Malloreaner wie die versteckten Murgos, waren durch die Entfernung winzig: kleine Spielfiguren in einer Miniaturlandschaft.
    »Soweit ich es beurteilen kann, sind sie zahlenmäßig etwa gleich stark«, meinte Silk.
    Nach kurzem Überlegen entgegnete Garion: »Die Murgos sind jedoch im Vorteil. Sie befinden sich in größerer Höhe und haben das Überraschungsmoment auf ihrer Seite.«
    Silk grinste. »Du entwickelst dich ja zu einem beachtlichen Strategen!«
    Garion ging nicht darauf ein.
    »Sadi hatte recht«, sagte Silk. »Die Malloreaner haben Wasser mitgebracht.« Er deutete auf zwei Dutzend plumpe Wagen, die, mit Fässern beladen, schwerfällig hinter dem Zug herrollten.
    Die Malloreaner erreichten die erste, niedrige Schlucht in den Bergen und hielten an. Ihre Kundschafter fächerten aus, um das felsige Terrain zu durchkämmen. Es dauerte nicht lange, und die ersten Schreckensschreie verkündeten, daß sie zumindest auf einige Murgos gestoßen waren.
    »Das ist merkwürdig«, sagte Garion. »Sie haben nicht einmal versucht, sich vor ihnen zu verstecken!«
    »Murgos sind nicht gerade für ihre Intelligenz bekannt«, antwortete Silk. Als die rotgewandeten Malloreaner sich zum Sturm sammelten, sprangen die Murgos aus ihren Verstecken und deckten ihre Feinde mit Pfeilen ein. Doch schon nach wenigen Salven zogen sie sich zurück.
    »Warum tun sie das?« fragte Garion verärgert. »Warum legen sie sich erst in den Hinterhalt, wenn sie sich dann umdrehen und davonlaufen?«
    »Niemand kann so dumm sein!« bestätigte Silk. »Sie führen irgendwas im Schilde!«
    Die sich zurückziehenden Murgos setzten einen steten Pfeil-hagel fort, so daß die tiefer in die Berge führenden Schluchten bald mit rotgewandeten Toten bestreut waren, denn die Malloreaner ließen sich nicht abschütteln. Wieder wurde Garian bewußt, wie winzig sie alle aus dieser Entfernung aussahen.
    Aus der Nähe hätte ihm das Gemetzel am Rand der Wüste den Magen umgedreht, von hier oben jedoch beobachtete er alles mit Neugier.
    Und dann, als sich die Mehrzahl der Malloreaner in den Schluchten und Klüften befand, kam ein gewaltiger Trupp mit Äxten bewaffnete murgosische Reiterei um die Spitze eines langen Felsenkamms, der in die Wüste hinausragte.
    »Das also ist ihre Taktik!« sagte Garion. »Sie haben die Malloreaner verlockt, sie zu verfolgen, damit eine andere Abteilung sie von hinten angreifen kann.«
    »Das glaube ich nicht«, widersprach Silk. »Ich glaube eher, sie sind scharf auf die Versorgungswagen.«
    Die murgosische Reiterei galoppierte zu der schlecht bewachten Nachhut. Immer wieder sausten ihre Äxte herab auf die Fässer. Bei jedem Streich quoll klares Wasser heraus und sickerte in den durstigen Wüstenboden. Durch den Staub, den die Angreifer aufwirbelten, färbte die Sonne das kostbare Naß rot. Von ihrem Aussichtspunkt hoch über der Schlacht sah es aus, als spritze nicht Wasser aus den eingeschlagenen Fässern, sondern Blut.
    Mit einem gewaltigen Schreckensgeschrei hielten die Malloreaner in ihrem Angriff inne, dann eilten sie verzweifelt in die Wüste zurück, um ihren kostbaren Wasservorrat zu verteidigen. Doch es war bereits zu spät. Die murgosische Reiterei hatte bereits jedes Faß gespalten und ritt mit Triumphgebrüll den Weg zurück, den sie gekommen war.
    Die Fußsoldaten, die den Rückzug vorgetäuscht hatten, rannten von den Kämmen hinunter, um ihre früheren Posten wieder zu beziehen. Aus diesen vorteilhaften Stellungen schossen sie Salve um Salve auf die inzwischen entmutigten Malloreaner. Unter diesem tödlichen Beschuß bemühten sich die Rotgewandeten, wenigstens das bißchen Wasser noch zu retten, das auf dem Boden ihrer zerstörten Fässer zurückge-blieben war. Doch ihre Verluste durch den Pfeilsturm wuchsen. Schließlich ergriffen die Rotgewandeten die Flucht in die Wüste. Die Wagen ließen sie zurück.
    »Das ist eine brutale Art, Krieg zu führen«, stellter Silk fest.
    »Die Schlacht dürfte damit vorüber sein, nicht wahr?« fragte Garion, während die schwarzgekleideten Murgos in die Schluchten hinunterstiegen, um die Verwundeten niederzu-metzeln.
    »O ja«, antwortete Silk. Es klang fast, als wäre ihm übel.
    »Die Schlacht ist vorüber, doch nicht das Sterben.«
    »Vielleicht schaffen die Überlebenden es zurück durch die Wüste.«
    »Unmöglich.«
    »Das genügt.« Ein hagerer Mann ganz in Schwarz trat mit einem halb gezogenen Bogen in den Händen hinter einem Felsblock

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