König der Vampire Bd. 3 - Hexentanz
So als wollte sie jeden Moment Reißausnehmen und davonstürmen.
„Was interessieren mich die Regeln des Clans? Ich gehöre da ebenso wenig dazu, wie in die Welt der Vampire. Für uns gibt es noch keine Regeln und Gesetzte …“, gab er zurück und schenkte ihr ein strahlendes Lächeln.
Sie zog die Nase kraus. „Ich dagegen muss dennoch arbeiten.“
„Wie lange?“, fragte er hoffnungsvoll.
„Das weiß ich nicht. So lange, bis Heinrich mich entlässt. Das ist jeden Tag zu einer anderen Uhrzeit“, erklärte sie.
„Komm zu meinem Zimmer, wenn du Feierabend hast. Dann überlegen wir uns, was wir heute anstellen.“ Fragend sah Vince die Wölfin an, die nach einigem Zögern zustimmend nickte. Anschließend drehte sie sich um und ging mit schnellen Schritten den Flur hinunter. Vince sah ihr nach, anschließend drehte er sich zurück ins Zimmer.
Kai stand mitten im Raum und grinste schelmisch. „Du hast ein Date?“
„Wenn du schon länger da stehst, weißt du es doch. Also frag nicht“, antwortete Vince.
„Da du hier bist, gehe ich davon aus, dass du Durst hast“, bemerkte Kai.
„So ist es. Weil du nicht da warst, wollte ich warten. Ewig könnt ihr ja nicht duschen. Und dann kam zufällig die kleine Wölfin zur Tür rein.“
Kai lachte. Er drehte sich zum Kleiderschrank und ließ sein Handtuch fallen. Damit präsentierte er seine nackte Rückansicht, doch Vince störte das nicht. Er kannte seine Paten fast in und auswendig. Während Kai sich anzog, trat Vince auf ihn zu.
„Sag mal, was ich dich schon länger mal fragen wollte … wie fühlt sich das an, die Zähne eines anderen in seiner Haut zu haben?“
Kai sah ihn an und zog fragend eine Braue nach oben. „Mann oder Frau?“
„Egal.“
„Bei Vampirinnen ist es gar nicht so heftig, ihre Zähne sind kleiner, daher ist der erste Moment nicht so schmerzhaft. Hingegen bei einem Vampir … naja, Cosimos Fänge sind schon der Hammer.“
„Das meinte ich nicht. Wie ist es, wie sich das anfühlt …“
„Willst du das wirklich wissen?“, Kai sah Vince prüfend an.
Der erwiderte den Blick, unbeirrt und starr. Danach nickte er.
Kai schüttelte den Kopf.
„Was?“, fragte Vince verständnislos.
„Du wirst vermutlich ab morgen mit deinen Fängen klarkommen. Das bedeutet, du trinkst ab dem Zeitpunkt aus meinem Handgelenk. Infolgedessen werde ich mir die Freiheit erlauben und ein einziges Mal von dir trinken. Doch nicht jetzt und nicht heute. Das hat Zeit“, Kai zwinkerte.
„Was hat Zeit?“, erkundigte sich Cosimo, der aus dem Bad kam.
„Vince will wissen, wie es ist, die Fänge eines anderen in der Haut zu haben.“
„Heiß!“, bekannte Cosimo und grinste frech.
„Ich glaube, ich verzichte …“, begann Vince darauf zweifelnd.
„Quatsch. Das ist nicht bei jedem. Oder glaubst du, Vincent hätte Tobias sonst so lange Zeit von sich trinken lassen?“
„Naja, die sind ja nahezu wie Geschwister, da ist es sicher anders“, überlegte Vince laut.
„Ach, und was sind wir für dich? Fremde?“, warf Kai ein.
„Nein! Aber … Himmel noch mal, ihr seid ein Paar! Ich will keinem auf die Füße treten, indem ich darum bitte.“
„Mir trittst du nicht auf die Füße. Sei unbesorgt, solange du deine Finger an dir hältst“, meinte Cosimo.
„Da brauchst du dir keine Sorgen zu machen, unser Kleiner hier hat ein Date mit einer süßen Wölfin“, erzählte Kai sein erworbenes Wissen weiter.
Vince verdrehte die Augen.
„Ein kleiner Vorgeschmack auf morgen. Ich öffne die Vene und du trinkst, ohne Glas.“
Vince registrierte noch nicht tatsächlich, was Kai da von ihm wollte, da hatte der bereits sein Handgelenk am Mund. Kurz darauf wurde es ihm blutend unter die Nase gehalten. Vince Durst machte sich unverkennbar bemerkbar. Er spürte das Kribbeln der Fänge, sein Mund verlor jegliche Feuchtigkeit auf einen Schlag. Ohne nachzudenken, griff er zu und legte seinen Mund auf Kais Handgelenk. Das warme Blut strömte in seinen Mund, den Hals entlang, in den Bauch. Die Wärme und die Kraft verteilten sich augenblicklich in seinem Körper. Nach wenigen Schlucken war sein Innerstes erfüllt von der berauschenden Wirkung. Das Blut pulsierte durch seinen Kreislauf, schoss in seine Lenden und verursachte die fast unvermeidliche Erektion. Er stöhnte auf und löste sich von Kais Arm. Noch mehr konnte er nicht ertragen. Wenn mehr Blut eine Steigerung bedeuten würde, bekäme er vermutlich einen Höhepunkt, ohne dass ein äußerer Reiz vorhanden
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