König der Vampire Bd. 3 - Hexentanz
es meinen Kindern gut geht, wenn sie als Zögling zu euch kommen“, gestand Anna ein.
Nathan bestätigte das, in dem er zustimmend nickte.
„Besonders praktisch, weil Tobias ja bekanntlich eine Wölfin zur Frau hat, die Jules auch noch was beibringen kann“, sagte Nathan zwinkernd zu Juli.
„Ach? Erst wenn sie schon groß ist, soll ich ihr was beibringen? Was denkst du, wo ich all die Jahre dazwischen sein werde?“, wunderte Juli sich.
„Das weiß ich doch nicht! Außerdem lernen die beiden ja in erster Linie von uns, wir sind ja schließlich auch Vampir und Wolf“, gab Nathan zurück.
Anna lächelte. „Juli, ich hoffe sehr, dass du uns all die Jahre begleitest.“
„Solange ihr mich lasst, gerne“, gab die Oberste Wölfin zurück.
Sie hatte ja sonst nicht viel zu tun, seit der Frieden vereinbart worden war. Ihre Verpflichtungen als Clanchefin füllten nicht gerade den ganzen Tag aus.
„Um noch mal auf das Grundthema zurückzukommen. Wie genau bezeichnet Franklin denn die neue Art?“, wollte Etienne wissen.
„Oh ja, das würde mich auch interessieren“, warf Lisa ein.
„Hm, er bleibt bei der gewählten Bezeichnung, die vom Doc stammt. Blutwölfe“, antwortete Nathan.
Tobias rieb sich über die Stirn.“Ähm, ist Franklin nicht der Doc?“, wunderte er sich.
Vincent lachte. „Ja, natürlich ist Franklin Arzt. Aber mit Doc ist der Arzt der Wölfe gemeint. Der hat einen, sagen wir peinlichen Namen, den er selbst nicht mag. Daher einfach nur Doc.“
„Wie heißt der Kerl denn?“, fragte Tobias.
„Jetzt lach nicht, aber unser Doc heißt Hans – Dieter“, gab Juli zurück.
Tobias runzelte die Stirn, machte er ein wunderbar mitleidiges Gesicht, das die anderen am Tisch zum Schmunzeln brachte.
„Ganz ehrlich? Dann bleiben wir wirklich besser bei Doc, solange wir den anderen beim Namen nennen, damit keine Verwechslung aufkommt“, sagte er.
Vincent lachte leise. „Na gut. Dann muss ich mich umgewöhnen, denn ich sage zu Franklin auch meistens Doc.“
Kapitel 9
Am nächsten Morgen herrschte rege Aufbruchsstimmung in Julis Haus. Sy hatte es von allen am einfachsten. Sie verwandelte ihren opulenten Schrankkoffer mithilfe zweier Worte in eine kleine Reisetasche zurück. Anna raste durch beinahe alle Räume, um den kleinen Teddy von Jules zu finden. Doch er blieb unauffindbar. Sehr zum Leidwesen der Kleinen. Sie liebte das kleine hellblaue Ding, das Cosimo ihr geschenkt hatte.
„Hey, Lisa. Hast du den Teddy von Jules gesehen?“, erkundigte sich Anna, als sie ihr im Flur über den Weg lief.
„Nein, tut mir leid. Soll ich dir suchen helfen?“, bot sie an.
„Wenn du gerade Zeit hast, gerne“, bedankte Anna sich.
Eine Stunde suchten beide nach dem kleinen Stofftier, doch es blieb verschwunden. Jules jammerte ununterbrochen und ließ sich selbst von Cosimo nicht beruhigen. Nathan war mittlerweile einem Nervenzusammenbruch nahe.
„Mann! Was ist denn an dem Vieh so wichtig?“, schnaubte er, als Anna die erfolglose Suche abbrach.
„Ich weiß es nicht. Jules hat ihn jetzt die ganze Zeit über immer in ihrer Nähe gehabt. Auch wenn sie noch so klein ist, scheint der Teddy für sie wichtig zu sein“, sagte sie bedauernd.
„Ich besorge ihr einen neuen Bären“, brummte Nathan. „In der Zwischenzeit kannst du ja den Rest packen.“
Anna seufzte. Dann nickte sie und nahm die quengelnde Jules von ihm entgegen. Nathan verließ das Zimmer in dem Moment, als Lisa anklopfen wollte.
„Huch!“, rief sie erschrocken aus.
Nathan hatte die Tür schwungvoll aufgerissen und rannte sie beinahe um, als er aus dem Zimmer kam.
„Oh, entschuldige. Ich wusste ja nicht, dass du hier stehst“, sagte er und stürmte an ihr vorbei.
Lisa sah ihm erstaunt nach und ging dann zu Anna ins Zimmer hinein.
„Wo will der denn so schnell hin?“, erkundigte sie sich.
„Einen neuen Teddy für Jules besorgen. Obwohl ich befürchte, dass sie sich nicht täuschen lassen wird.“
Anna sah deprimiert aus. Auf dem einen Arm hielt sie Jules, mit der freien Hand warf sie Kleidung in einen Koffer. Sorgfältig war sie dabei nicht, im Gegenteil. Lisa fand, sie warf die Sachen beinahe wütend in das Ding hinein.
Auch eine Möglichkeit, seinen Frust loszuwerden!, dachte Lisa sich.
„Ich hab den Teddy auch nicht finden können. Dabei hab ich überall gesucht, wo er nur sein könnte. Ich hab sogar Julis Sofas durch die Gegend geschoben, um darunter nachsehen zu können“, sagte Lisa zu Anna und klang
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