König der Vampire Bd. 3 - Hexentanz
Dorian liefen Tränen über die Wangen, so heftig lachte er.
Etienne saß hingegen wie festgemeißelt da. Er brachte keinen Ton heraus. Diese Hexe hatte ihn doch tatsächlich in ein riesiges Kuscheltier verwandelt!
„Und wer ist jetzt der Angsthase?“, fragte sie ihn schmunzelnd.
Kurz darauf ließ sie die Illusion fallen. Etiennes Gesicht sah verärgert und peinlich berührt auf einmal aus. Er beugte sich zu Paulina.
„Schatz, erinnerst du mich in Zukunft daran, keine Hexen zu ärgern?“, fragte er und tat ganz scheinheilig.
„Warum? Nur weil sie aus meinem wilden Kerl ein süßes Häschen gemacht hat?“, fragte sie frech zurück.
Darüber mussten die Frauen erneut lachen. Paulina war beinahe perfekt darin, Etienne Kontra zu geben. Das wiederum hatte eine kleine Bestrafung zur Folge, was Paulina auch damit bezweckte. Das wusste Eli ebenso wie Lisa und Anna. Selbst Juli schien es schon mitbekommen zu haben, was diese beiden in ihrem Schlafzimmer so trieben.
Etienne zog einen Schmollmund und funkelte Paulina an. Sie grinste bis zu den Ohren.
„Das kommt davon, wenn man eine große Klappe hat“, schob Dorian hinterher und sah Etienne belustigt an.
Eli sah lächelnd zu Sy.
„Vielleicht war das doch keine so gute Idee, dir mein Haus zu schenken. Ich befürchte, mir entgeht eine Menge Spaß, wenn wir nicht mehr zusammenwohnen!“, erklärte sie zwinkernd.
„Ach was. Wir könnten ja einmal in der Woche ein gemeinsames Essen veranstalten“, schlug Sy dagegen vor.
„Hey, die Idee ist gut“, lobte Vincent sie.
„Dann machen wir das doch. Jeden Samstag treffen wir uns hier und essen zusammen. Keine Widerrede! Ich habe noch so viel wieder gut zu machen, da ist die langfristige Essenseinladung nur gerecht“, sagte Juli dazu.
Ihr Tonfall machte deutlich, dass sie sich das nicht mehr ausreden ließ. Die Bezeichnung Einladung stand jedoch dafür, dass es jedem freigestellt war, ob er kommen wollte oder nicht.
Kurz darauf unterbrach Nathans klingelndes Telefon die gemütliche Runde. Ein Blick auf Display verriet ihm, wer der Anrufer war.
„Entschuldigt mich. Das ist Franklin“, sagte er erklärend und ging aus dem Raum.
„Mir ist da was eingefallen. Paulina und Sandra haben jetzt eine Probe ihres Blutes abgegeben, den Sinn dahinter verstehe ich schon. Aber warum bist du mit Tobias ein zweites Mal hingefahren, nachdem er gewandelt war? Franklin hatte doch schon eine Probe von ihm. Und warum musste ich nicht hin?“, wandte sich Eli an Vincent.
„Wann seid ihr denn noch mal zu dem Arzt?“, fragte Juli überrascht und sah Tobias an.
Der gab mit einer Handbewegung das Wort an Vincent.
„Also gut. Zum einen, wir waren an dem Vormittag kurz zu Franklin, als wir das Haus von dem irren T abgesucht haben. Zum zweiten - Eli, es ist eigentlich ganz einfach. Du wurdest schon als Vampir geboren. Daher war deine Probe ja schon registriert. Die Zusammensetzung der Enzyme eines reinen Vampirs ändert sich nicht, nachdem er das erste Blut getrunken hat. Bei Mischlingen und Gewandelten aber sehr wohl. Sie müssen eine Probe abgeben, nachdem sie das erste Mal getrunken haben“, erklärte er.
„Aha. Weil die Mischlinge einen halben menschlichen Anteil haben und Sandra zum Beispiel menschlich war. Jetzt ist ihr Blut also anders als vorher?“, fasste Eli zusammen.
„Ja. Aber genauer kann das Franklin erklären, ich bin ja kein Arzt!“
„Nee. Du bist ja schon der König!“, stellte Etienne fest und übertrieb es dabei mit der Betonung. Anschließend grinste er schelmisch.
„Da fällt mir doch gerade etwas auf. Jungs, ihr seid so richtig schön locker geworden“, lobte Eli.
„Wie meinst du das?“, fragte Cosimo nach.
„Na, ihr benutzt nicht mehr in jedem zweiten Satz: Herr“, gab sie zurück.
„Stimmt! Das ist mir noch gar nicht aufgefallen“, gab Vincent zu. „Aber jetzt wo du es sagst. Da habe ich jahrelang drum gebeten, dass sie das lassen, dann tauchst du auf und plötzlich werden meine Jungs lockerer.“
Der König der Vampire lehnte sich auf dem Stuhl zurück und sah in die Runde. Die Jungs – selbst Kai – spiegelten trotz der lockeren Sprache noch immer Loyalität und Achtung vor Vincent wider. Na gut, Nathan fehlte im Moment, aber auch bei ihm war es nicht anders. Vincent genoss das uneingeschränkte Vertrauen seiner Leute und er zahlte es ihnen mit gleicher Münze zurück. Er würde für jeden von ihnen die Hand ins Feuer legen. Selbst für ihre Frauen.
Sy bekam andeutungsweise
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