König der Vampire Bd. 3 - Hexentanz
stimmte er zu und erhob sich schwungvoll.
„Ich hoffe es. In der Zwischenzeit sehe ich nach den Kleinen, die müssten gleich ausgeschlafen haben“, meinte Anna und stand ebenfalls auf.
Zwei Stunden später standen Eli und Vincent vor der Haustür von Charlotte und Frank. Es dauerte einen Moment, bis ein Mann die Tür öffnete. Ehrfürchtig staunend starrte er seine Besucher an.
Vincent zeigte den Anflug eines Lächelns.
„Dürfen wir hereinkommen?“, fragte er belustigt.
„Oh! Natürlich. Verzeihung Herr“, stammelte der Mann verwirrt und trat beiseite, um die beiden hineinzubitten.
Vincent und Eli folgten dem Mann in ein modern eingerichtetes Wohnzimmer.
„Darf ich euch etwas anbieten?“, fragte er anschließend.
„Danke, nein“, gab Eli zurück.
„Für mich ebenfalls nichts. Wir kommen besser gleich zum Grund unseres Besuchs“, meinte Vincent.
„Hm, es verwundert mich, dass die Königin und der König unseres Volkes uns einen Besuch abstatten. Ich nehme an es geht um Tanja?“
„In gewisser Weise ja. Frank, wir sind hier, um zu fragen, ob deine Familie irgendwelche Feinde hat“, sagte Vincent.
„Feinde? Nein! Also, nicht dass ich davon wüsste“, gab der zurück und sah schockiert aus.
„Es geht darum, ob es jemanden gibt, der einen Grund hätte, eurer Tochter mutwillig zu schaden“, erklärte Eli.
„Ich glaube kaum. Wenn sie hier wäre, könnten wir sie fragen, doch ich denke nicht, dass sie Feinde hat“, gab Frank zurück.
Er war verwundert, dass die beiden extra vorbei gekommen waren, nur um sich wegen solcher Sachen zu erkundigen.
„Wo ist sie denn?“, fragte Vincent. Er klang dabei eher desinteressiert.
„Zum Einkaufen mit meiner Frau. Tanja ist viel zu verwöhnt und ich gab mich der Hoffnung hin, in eurem Haushalt würde sie ihr Benehmen etwas korrigieren“, gab Frank ehrlich zu.
Eli zog die Brauen nach oben.
Na so was!, dachte sie erstaunt.
„Bei uns benehmen sich alle normal, daher wird sie das ebenso tun. Zumindest gehe ich davon aus“, bekannte Vincent.
„Stellt ihr mir diese Frage nach Feinden, weil meine Tochter für ein Jahr in eurem Haushalt leben muss? Es sei denn, Nathan und seine Frau würden sich ein eigenes Domizil suchen.“
Frank sah fragend zu den beiden Besuchern vor sich. Da hatte er so hohen Besuch im Haus und seine Gattin war nicht anwesend. Charlotte würde sich später sicher ärgern, wenn sie davon erfuhr. Denn speziell die Königin, Elisabetha Catherina genoss einen guten Ruf im Volk. Dass sie erst kurz im Amt war, störte da niemanden, sie hatte letztendlich den Frieden gebracht.
„Ja, auch deshalb stelle ich diese Frage. Jedoch hatte ich gehofft, die junge Dame wäre anwesend und wir könnten sie vorab kennen lernen. Wo wir gerade in der Nähe waren, dachte ich, wir schauen Mal bei euch vorbei“, schwindelte Vincent.
Dass es eiskalt gelogen war, merkte man ihm nicht an. Es wäre nicht klug gewesen, dem Vater der jungen Vampirin zu sagen, dass sie durch Nathans Verschwinden in tödlicher Gefahr schwebte.
„Das tut mir leid. Aber wenn die beiden zum Einkaufen fahren, dauert es Stunden, bis sie zurückkommen“, sagte Frank entschuldigend.
„Das macht nichts. Wir hätten uns ja ebenso gut anmelden können. Wie gesagt, es lag auf dem Weg und daher war ein Besuch hier nicht eingeplant“, gab auch Eli eine Unwahrheit zum Besten.
Es fiel ihr schwer, nicht die Wahrheit zu sagen. Doch hatte sie eingesehen, dass ein Oberhaupt zum Wohl oder Schutz seines Volkes, von Zeit zu Zeit eine Lüge gebrauchen musste.
Auf der Fahrt hier her hatte sie mit Vincent darüber diskutiert, was denn die richtige Vorgehensweise war. Wahrheit oder Falschaussage zum Schutz. Sie hatten sich darauf geeinigt, die Wahrheit zu verschweigen. Denn was nütze es, wenn die Eltern von dem künftigen Zögling verrückt vor Sorge waren? Eli, Vincent und die anderen machten sich Gedanken genug!
Wie bekümmert die anderen im Moment waren, interessierte Lucia und Rene herzlich wenig. Es war ihnen gleichgültig. Lucia hatte alle Hände voll zu tun, ihren Plan in die Tat umzusetzen. Natürlich mit der Hilfe ihrer beiden Verbündeten. Zudem musste sie den Job bei Franklin in der Praxis noch machen, denn es sollte ja niemand Verdacht schöpfen. Um diesen ganzen Arbeitsaufwand in einen Tag zu bekommen, blieben ihr nur noch zwei Stunden zum Schlafen in jeder Nacht übrig. Trotz dessen war sie ausgeruht und voll konzentriert. Das hatte Lucia einzig und allein ihrer
Weitere Kostenlose Bücher