König der Vampire Bd. 3 - Hexentanz
dritten Verbündeten zu verdanken. Xyla. Die Hexe sorgte dafür, dass Lucia die beiden Stunden Schlaf ausreichten, indem sie die Vampirin in einen Tiefschlaf versetzte. Für Lucia war es ein glücklicher Zufall gewesen, dass sie vor etwas mehr als einem Jahr zufällig der Hexe begegnet war.
Xyla hatte einen ausgeprägten Hang zur Macht und Lucia hatte es rasch durchschaut. Ihre medizinischen Kenntnisse und Leidenschaft für die Genetik waren Grund genug für Xyla gewesen, sich mit Lucia zusammen zu tun. Als vor ein paar Monaten Rene zu ihnen stieß, war das mehr als gute Fügung gewesen. Denn er hatte ihnen von Anna und Nathan erzählt, den Eltern der neuen Art. Zu der Zeit waren die Kinder noch nicht geboren gewesen, doch dank Renes Freundin, die beim Doc der Wölfe arbeitete, bekam er alles immer aktuell erzählt. Zum Dank für ihre Plauderei lag die Gute jetzt im Raum neben Nathan.
Rene war eben ein selbstsüchtiges Schwein. Um den kommenden Ruhm einzustreichen, würde er obendrein seine Eltern verraten. Wen interessierte da eine junge Wölfin, die darüber hinaus eine Waise war und die kaum jemand vermisste?
Lucia fand den Plan und die Vorgehensweise perfekt. Alles lief wunderbar und wie vorhergesehen. In den kommenden Tagen wären sie bereit für den nächsten Schritt. Darauf freute Lucia sich immens. Denn ihr Interesse an Nathan war nicht nur medizinischer Natur. Daher würde sie sich persönlich um ihn kümmern. Nur zu schade, dass er aus seiner Traumwelt nicht heraus gelassen werden konnte.
Eli und Vincent verabschiedeten sich von Frank, mit dem Hinweis, er sollte sich melden, wenn seine Tochter so weit war.
Sobald die beiden in Vincents BMW saßen, fluchte er verhalten.
Eli schnaubte leicht.
„Tja war wohl nix! Eine zweistündige Fahrt umsonst. Keine Feinde, kein Grund Nathan etwas anzutun“, meinte sie resigniert.
„Hm, aber am Telefon wäre es schwer gewesen zu beurteilen, ob Frank etwas verheimlicht“, gab er zurück.
„Hmm, deshalb sollten wir auf dem Rückweg noch bei Franklin anhalten. Ich denke, es wäre besser, ihn persönlich nach seiner neuen Ärztin zu befragen.“
„Es liegt ja fast auf dem Weg. Da können wir tatsächlich kurz anhalten“, erklärte sich Vincent einverstanden.
Die Fahrt verbrachten beide zum größten Teil schweigend. Jeder hing seinen Gedanken nach, suchte nach einer Möglichkeit, Nathan aufzuspüren. Da nicht einmal das Telefon klingelte und Neuigkeiten verkündete, wurde Vincents Laune rasch gereizter. Er fuhr zu schnell und aggressiv.
Eli bemerkte es kaum. Sie dachte an die junge Vampirin, die bald Nathans Blut brauchen würde. Hoffentlich hatten sie ihn bis dahin gefunden.
„Sag mal, wie lange kann Tanja überleben, wenn wir Nathan nicht rechtzeitig finden?“, fragte Eli unvermittelt.
Vincent sah sie kurz von der Seite an.
„Genaue Angaben habe ich nicht. Aber ich habe schon von einem Fall gehört, wobei der angehende Zögling es eine Woche geschafft hatte. Ob das jetzt bei ihr der Fall sein könnte, weiß ich nicht. Aber wenn sie morgen Nacht schon mit Schmerzen aufwacht, dann wird es ganz schön eng!“
„Die werden mit jedem Mal schlimmer, hab ich recht?“
„Ja. Bei dir waren es zwei Tage, als ich dich fand, richtig?“, er unterbrach kurz, um sie anzusehen. „Am zweiten Tag kommt die Blindheit. Am dritten Tag beginnen die Muskeln, im Wachzustand zu schmerzen. Ab da wird es zunehmend schlimmer. Schmerz, Durst – du fühlst dich innerlich leer, ausgetrocknet und verbrannt. Das ist im Übrigen auch so, wenn man als erwachsener Vampir nichts trinkt.“
„Ach, wie lange schafft man es, ohne zu trinken?“, erkundigte sich Eli.
„Maximal vier Wochen. Spätestens alle zehn Tage trinkt man normalerweise. Nach zwei Wochen beginnen die ersten Schmerzen. Der Körper vertrocknet von innen heraus, Muskeln bilden sich zurück. Bis man so schwach ist, dass man nicht mehr trinken kann und das Herz aufhört zu schlagen. Du kannst dir sicher vorstellen, dass es eine extrem schmerzhafte Angelegenheit ist“, erklärte Vincent ihr.
„Was uns wiederum zu Nathan bringt. Wir wissen nicht, ob der oder diejenige ihm ermöglicht zu trinken. Weshalb wir im besten Fall – wie lange, drei Wochen haben?“
Vincent nickte. Genau das ging ihm ebenfalls nicht aus dem Kopf.
Kapitel 12
In Julis Haus warteten die anderen ungeduldig auf die Rückkehr von Vincent und Eli. Dass ihnen allen so die Hände gebunden waren und sie nichts tun konnten, um Nathans
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