König der Vampire Bd. 3 - Hexentanz
eine neue Art und ich hoffe, es kommen noch viele Kinder dazu. Die Rückkehr der Hexen ist da noch das Sahnehäubchen obendrauf“, meinte Juli.
„Hm, dem kann ich nur zustimmen. Und jetzt ist mir nach etwas Feiern zumute. Auf Nathans Rettung und den Sieg über Xyla, die nie wieder Schaden anrichten kann!“
Juli stand lachend von ihrem Stuhl auf und kam um den Schreibtisch herum.
„Dann los, Hexenmeisterin. Wir köpfen eine Flasche Schampus … oder gleich ein paar Flaschen.“
Die beiden so unterschiedlichen Frauen verließen das Büro. Man könnte fast den Eindruck haben, die beiden stünden sich wie Bild und Negativ gegenüber, so stark unterschieden sie sich. Von der Figur waren die beiden zwar gleich, doch das tiefschwarze und schneeweiße Haar sorgte für den starken Kontrast. Beide waren in ihrer Position die höchste Person ihrer Art, mussten ein Volk regieren und die Zügel in der Hand halten. Doch das machte sie nicht unbedingt gleich.
Juli und Sy gesellten sich zu den anderen ins Esszimmer, die sich alle rege unterhielten. Alle war trotzdem nicht ganz zutreffend. Anna und Nathan waren im Zimmer verschwunden, ebenso die beleidigte Tanja.
Rene war von Heinrich ebenfalls zu einem Zimmer gebracht worden, das allerdings nicht so ausgestattet war, wie die Gästezimmer im ersten Stock. Sein Zimmer, für das kommende Jahr, lag im Angestelltenflügel. Diese Zimmer waren zwar nicht karg, Juli war keine unsoziale Chefin, jedoch besaßen sie nicht so viele Annehmlichkeiten. Zum einen gab es dort keine Teppiche, nur polierten Holzboden. Die Betten waren auch alles nur ‚normale‘ Betten, ein auf zwei Meter. Die Schränke besaßen nicht das opulente Ausmaß wie die der Gästezimmer und die Bäder waren schlicht gehalten. Keine teuren Armaturen oder edle Fliesen, die Duschen besaßen keine schicken Glaswände, sondern nur Vorhänge als Spritzschutz. Der größte Unterschied lag ohne Frage darin, dass der jeweilige Zimmerbewohner es selbstständig reinigen musste. Dazu gehörte auch, sich frische Bettwäsche aufzuziehen und für gewaschene Handtücher zu sorgen. Es gehörte zu Renes Bestrafung, ein Angestelltenzimmer zu bewohnen. Was wäre es auch für eine Strafe, wenn er zwar in Julis Diensten zu stehen hatte, im Gegensatz dazu die Vorzüge eines Gästezimmers genießen durfte? Nein, das war schon alles richtig so. Sogar die Bestrafung für Lucia war bei den Vampiren auf Zustimmung gestoßen. Vincent hatte gemeinsam mit Eli beschlossen, dass die Spezialistin im Dienste aller Arten ihr Wissen an die Ärzte weitergeben musste. Vincent hatte sie angewiesen, unter Franklins wachendem Blick, all ihre Erkenntnisse und Forschungsergebnisse in einem Buch niederzuschreiben. Sozusagen ein medizinischer und genetischer Fachbuch-Wälzer, den sie als Laien vermutlich kaum verstehen würden. Doch Vin und Eli hatten sich darauf geeinigt, dass Lucias Wissen nicht verloren gehen sollte. Bis sie ihr Werk vollendet hätte, stand sie bei Franklin unter Hausarrest. Was danach käme, würde sich später entscheiden. Für den Moment war die Welt jedenfalls wieder in Ordnung.
Dem stimmten die anderen zu, als Heinrich auf Julis Anweisung hin, mit einem Servierwagen voller Champagnergläser ins Esszimmer kam.
„Hey, womit haben wir denn das verdient?“, fragte Paulina frei heraus.
„Das ist zur Feier des Tages. Nathan ist frei, die Schuldige bestraft und wir beginnen ein neues Zeitalter. Alle Arten leben in Frieden! Wenn das kein Grund zum Feiern ist …“, sagte Juli laut.
Vincent stand auf und salutierte. „Die Chefin der Werwölfe hat gesprochen“, kommentierte er.
Das brachte alle zum Lachen. Seit sie Nathan in Sicherheit wiegen konnten, war Vincent in gelöster Stimmung. Dorian konnte sich nur wundern. Wenn er an den alten Vincent dachte … bevor Eli gekommen war, hatte Vincent nur selten gelacht und sich auch kaum von den Scherzen der Jungs anstecken lassen. Jetzt warf er selbst des Öfteren mit Scherzen um sich. Dorian schüttelte lächelnd den Kopf. Was eine Frau so alles bewerkstelligen konnte!
Heinrich verteilte unterdessen fleißig die Gläser. Juli erhob ihres.
„Auf die Befreiung von Nathan und den beiden Frauen. Auf den Sieg von Sy über die Verräterin Xyla. Auf unsere Zukunft!“
Ein lautest Prost, gesprochen von allen Anwesenden, folgte auf ihre Ansprache.
„Apropos unsere Zukunft … wir haben vor, wieder nach Hause zu gehen und denke, die anderen werden mich und Eli begleiten“, sagte Vincent,
Weitere Kostenlose Bücher