König der Vampire Bd. 3 - Hexentanz
Nase.
„Hättest du nicht so lange gewartet, wäre ich nicht blind geworden!“, schimpfte sie lauthals.
„Ist das zu fassen!“, entrüstete Anna sich und stampfte wutentbrannt aus dem Zimmer.
„Junge Dame, ich glaube, wir zwei beide werden noch des Öfteren ein ernsthaftes Wort zu Bereden haben. Und jetzt pack dein Zeug! Aber dalli!“, fuhr Nathan sie ungehalten an. Tanja blieb mit entsetzt aufgerissenen Augen im Zimmer zurück.
Kapitel 25
„Zu Hause“, sagte Eli seufzend, als Vincent den BMW in die Garage stellte.
„Hmm“, summte Vincent.
Kurz darauf parkte Etienne seinen Smart neben Vincent, der knallgelbe Wagen wirkte wie ein Spielzeug neben der Limousine des Vampirkönigs. Eli kicherte, als sie das beim Aussteigen feststellte. Etienne sah sie mit hochgezogenen Brauen an, seine diamantene Iris funkelte.
„Was?“, fragte sie belustigt.
„Du lachst immer noch über mein Auto, Königin!“, murmelte Etienne darauf.
„Wie könnte ich nicht. Es ist sehr gewöhnungsbedürftig das so ein riesiger Kerl einen so winzigen Wagen fährt“, erwiderte sie.
„Ganz meine Rede. Aber er hat schon nicht auf mich gehört, als er mir erzählt hatte, dass er dieses Auto kaufen will“, warf Vincent lachend ein.
„Also ich finde den schnuckelig!“, meldete sich Paulina zu Wort.
„Wen, den Fahrer oder den Wagen?“, neckte Eli sie.
Paulina zog eine Schnute und tat, als ob sie sorgfältig überlegte.
„Beides!“, verkündete sie dann fröhlich.
In dem Moment fuhr Cosimo seinen Mercedes auf den angestammten Parkplatz in der Garage.
Vincent lächelte. „Es war noch nie so schön, nach Hause zu kommen“, bekannte er.
„Das stimmt. Aber … ich glaube, wir müssen knobeln, wer zuerst das Bad mit der Wanne haben darf“, gab Etienne zwinkernd zu bedenken.
„Na wir! Das Königspaar hat Vorrang!“, drängte Eli sich vor.
Paulina kicherte. „Warte mal ab, bis Fräulein Zögling die Wanne erblickt hat …“
Eli rümpfte die Nase. Paulina wurde ebenso wenig warm mit Tanja wie Eli oder die anderen. Das kommende Jahr würde anstrengend werden, wenn die junge Frau sich nicht ändern würde, das wusste Eli jetzt schon.
Sie schnappte sich ihre Reisetasche vom Rücksitz und seufzte.
„Zu schwer für dich, Schatz?“, fragte Vincent fürsorglich.
„Was? Ach nein, es ist nur wegen Tanja. Ich mache mir Sorgen“, gab sie zu.
„Das ist unnötig. Du hast die Jungs umgekrempelt, sogar mein Personal ist nicht mehr so kusch wie früher. Da wirst du doch wohl der jungen Vampirin den richtigen Weg zeigen können. Und das vermutlich sogar mit links“, lobte Vincent sie überschwänglich.
„Hoffen wir, dass das stimmt.“
„Was stimmt?“, fragte Cosimo neugierig, der die Worte von Eli beim Aussteigen gehört hatte.
„Dass Tanja lernt, sich zu benehmen“, klärte Paulina ihn auf.
Cosimo lachte. „Ganz sicher. Sonst soll Anna ihr die Krallen zeigen“, schlug er vor.
„Ja, oder wir zweckentfremden unsere Handschellen und ketten die Kleine ans Bett!“, warf Etienne gemein klingend ein.
„Was bitte macht ihr mit Handschellen?“, fragte Kai und sah von Etienne zu Paulina. Sein Gesicht zeigte gespieltes Entsetzen.
„Tu nicht so!“, rügte Paulina ihn.
„Wir sind schon ein irrer Haufen!“, meinte Vincent belustigt und machte sich mit seiner Tasche auf den Weg zur Tür.
Eine halbe Stunde später waren alle zurück im Haus. Etienne und Paulina wollten sich fortan ein Zimmer teilen, sodass Tanja den Raum daneben bekam und das Gästezimmer mit der Wanne frei blieb.
Das Personal war überglücklich, dass sie wieder etwas zu tun hatten und die meisten wimmelten geschäftig umher. Eli verstand es nicht wirklich. Die Zimmer waren alle blitzblank gewesen, als sie hier angekommen waren. Die Böden glänzten und das Mosaik leuchtete farbenprächtig. Allem Anschein nach hatten die Angestellten die Zeit genutzt, in der das Haus so verwaist gewesen war. So makellos hatte Eli das Haus noch nicht gesehen. Selbst Vincent hatte das bemerkt, denn er blieb unvermittelt auf dem Weg ins Esszimmer stehen.
„Ich muss schon sagen, die haben sich richtig Mühe gegeben. Alles wie geleckt“, bemerkte er anerkennend.
„Dann sag ihnen das“, forderte Eli ihn auf.
„Du hast recht. Doch es ist gewöhnungsbedürftig, das alles nicht als selbstverständlich anzusehen. Denn das war es immer.“
Kopfschüttelnd setzte er seinen Weg fort.
Nach und nach trafen sich alle im Esszimmer, wo soeben Schüssel für
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