Koenig der Vampire II - Boeses Blut
sie.
„Ich habe sie selbst noch nicht gesehen", gab er zurück, lächelte aber dennoch breit.
Juli sog scharf die Luft ein.
„Wow!“
„Danke. Da muss ich sie mir doch auch mal ansehen", kommentierte Tobias und ging wieder ins Bad.
Vor dem Spiegel lächelte er sich selbst an und betrachtete seine Fänge. Ach du liebe Güte, die waren ja riesig! Vorsichtig tippte er mit dem Finger dagegen.
Uh, nicht gut.
Sein Zahnfleisch tat höllisch weh. Total empfindlich. Er ließ die Inspektion sein und ging zu Juli zurück.
„Sei mir nicht böse, aber eine Dusche wäre jetzt himmlisch. Stört es dich, wenn ich dich kurz alleine lasse?“
„Nein. Mach nur. In der Zwischenzeit versuche ich meinen Kopf in Ordnung zu bekommen", erklärte Juli und grinste schief.
Während er also unter der Dusche verschwand, stand Juli auf. Sie riss eines der großen Fenster auf und genoss die hereinströmende frische Luft. Erst jetzt bemerkte sie, wie das Zimmer gerochen hatte. Tobias Geruch hatte sich um ein Vielfaches verstärkt. Jetzt nahm sie ihn in der ganzen Vielfalt wahr. Wilde Kräuter, herb und ein Hauch von Moschus. Dazwischen lag ein eher scharfer Geruch, der sie entfernt an Curry erinnerte. Ausgeglichen wurde das durch eine leichte Süße, beinahe wie dunkle Schokolade.
Ihre Sinne spielten verrückt. Eine Gänsehaut überzog sie. Dieser Geruch. So stark und prägend für ihre Nase. Sie ließ alle anderen Gerüche um sich herum in ihre Nase strömen. Sie fand den süßlichen Duft von Eli. Etienne, der nebenan wohnte, ließ sich auch leicht ausmachen. Paulina, die eine leicht zitronige Note hatte. Der Geruch von Vincent natürlich, ihm gehörte hier ja alles. Aber nur der Duft von Tobias erschien Juli dominant.
Wenn das Mal keinen Streit gab. Vincent konnte sehr unbeherrscht sein, Tobias als Rivale das würde nicht gut gehen. Und Juli wusste, dass Tobias gar kein Rivale sein wollte. Vielleicht musste er erst lernen, sich unter Kontrolle zu halten?
Ihre Überlegung brach ab, als Tobias aus dem Bad kam. Um die Hüften ein weißes Handtuch gewickelt, die Haare nass.
Wenn sie ihn gestern schon als schön und muskulös bezeichnet hatte, musste sie das jetzt steigern. Tobias war nicht nur schön, sondern ein Bild von einem Mann, Vampir. Sein Körper ohne ein Gramm Fett, nur ausgeprägte Muskeln. Die darüber liegende Haut makellos.
Ratlos stand er im Raum.
„Was soll ich denn jetzt anziehen? Ich glaube, meine Jeans passt jetzt nicht mehr", bemerkte er.
„Für diesen Fall habe ich etwas mitgebracht. Wie du siehst, Juli denkt mit", sagte sie zwinkernd und zog aus der Reisetasche eine neue Jeans und ein T-Shirt.
„Danke", gab er erstaunt zurück.
Tobias ließ das Handtuch fallen. Im gleichen Moment ging die Tür auf. Vincent.
Der machte große Augen, bekam er doch unfreiwillig ein nacktes Hinterteil präsentiert.
„Wie ich sehe, ist mein jüngster Spross schon auf. Wie geht es dir?“, fragte er.
Tobias schlüpfte eiligst in die Jeans und drehte sich dann um.
Die Hose passte perfekt.
„Gut. Danke der Nachfrage. Mein Zahnfleisch tut weh und ...“, Tobias beugte sich zu Vincent und sprach leise weiter. „Ähm, ich habe meine Haare verloren.“
„Hm - hm, aber leider muss ich dich enttäuschen, mein Freund. Das Gesicht musst du weiterhin rasieren", erklärte Vincent und zwinkerte.
„Das wäre ja auch zu schön gewesen", kommentierte Tobias und grinste breit.
„Und, wie findest du dich?“, fragte Vincent.
„Gut. Ähm, alles bestens. Ich glaube, ich war noch nie so stark. Und meine Augen, ich habe jetzt Lupen im Gesicht!“
„Tja, so ist das, wenn man nicht als Reinblütiger aufwächst. Bei mir und den anderen war es nicht so ein großer Unterschied. Was macht dein Hals, trocken?“
„Eigentlich nicht. Aber wenig Spucke.“
„Das ist ein Signal, auf das du achten musst. Du bekommst Durst.“
„Wenn es dann nicht diese Auswirkungen wie gestern hat", bemerkte Tobias zweifelnd.
„Nöö, zumindest den Schmerz kannst du abhaken. Was die andere Reaktion betrifft, da kann ich nicht garantieren", meinte Vincent und zwinkerte Juli zu.
Er glaubte es kaum, aber sie wurde doch tatsächlich rot!
Vincent zückte ein Glas und füllte es mit Blut aus seinem Handgelenk.
„Lass es dir schmecken, dann werden wir sehen. Beziehungsweise, ich nicht. Ich gehe“, sagte Vincent belustigt und ging.
Allerdings nicht, ohne an der Tür noch einmal den Kopf zu drehen und die beiden mit einem wissenden Blick zu
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