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Koenig der Vampire II - Boeses Blut

Koenig der Vampire II - Boeses Blut

Titel: Koenig der Vampire II - Boeses Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie R Nikolay
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anderen über das Papier.
    Anna war begeistert von der Idee, die Kleinen zu zeichnen. Das wäre eine besondere Erinnerung an die Babyzeit. Besser als ein Foto es je sein könnte.
    Es dauerte auch nicht lange, da hatte Sandra die Umrisse schon gut skizziert. Ein Glück, denn die Kleine begann sich zu regen, sie würde sicher bald aufwachen. Doch den Rest konnte Sandra auch aus dem Gedächtnis fertigstellen.
    Es war immer wieder erstaunlich, wenn sie die Babys ansah, glaubte man kaum, dass sie die Grundlage einer neuen Art waren. Sie sahen aus wie jedes andere Baby auch. Das einzige Auffällige waren die sehr hellblauen Augen und natürlich die rapide Entwicklung. Wie alt waren sie jetzt? Zwei oder drei Wochen? Oder wenige Tage? Sandra wusste es nicht genau. Es war schwer einzuschätzen. Beide Kinder hatten schon lange Wachphasen, in denen sie neugierig ihre Umgebung beobachteten.
    Morgen würde Sandra dann Vince zeichnen. Hoffentlich in einer ähnlichen Position. Vielleicht gespiegelt, sodass man die Bilder nebeneinander hängen konnte und die Füßchen der Kleinen aneinanderstießen. Denn sie würde nur die Kinder zeichnen, ohne das Körbchen drum herum. Es würde nur ablenkend wirken und dem Bild die Schönheit stehlen. Vielleicht die Decke als Unterlage, damit das Baby nicht schwebend auf dem Papier festgehalten war.
    Ja, das würde doch hübsch aussehen, befand sie im Geiste.
     
    Ines hingegen hatte keinen Raum für hübsche Gedanken. Ihr Körper litt unter den Symptomen des Wassermangels. Sie war benommen, hatte heftige und pochende Kopfschmerzen. Von ihrem Gefühl in Mund und Hals ganz zu schweigen.
    Und noch immer hatte sie niemanden zu Gesicht bekommen. Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit, seit sie in diesem Keller erwacht war. Ohne jegliches Zeitgefühl verharrte sie auf dem schmutzigen Bett. Sie konnte ja nicht aufstehen, ihre Hände waren untrennbar mit dem Bettgestell verbunden. Und damit saß sie hier mit ihrem Körper fest, konnte sich nicht einmal hinlegen.
    Das Licht, wenn man es so nennen konnte, blieb konstant an. Keine Chance einen Unterschied zwischen Tag und Nacht zu erkennen.
    Ines hatte kaum noch Kraft. Die Hoffnung auf Rettung hatte sie schon beinahe gänzlich aufgegeben. Sie würde hier schließlich verdursten. Welch schreckliches Schicksal. Sie vermisste ihren Mann, machte sich Sorgen. Nachdem Eli gegangen war, hatte er ja nur noch sie. Gegenseitig gaben sie sich Halt, der Tochter beraubt, die so viel Freude und Leben in ihr Haus gebracht hatte. Obwohl Eli ja nicht geraubt worden war. Sie war von sich aus gegangen. An einen Ort, an dem sie glücklich sein konnte. Leben konnte als das, was sie war. Mit diesem beeindruckenden Mann, dessen Augen Ines nie vergessen würde.
    Auch jetzt stahl sich das Bild wieder in ihre Gedanken. Er war kein Mensch, ebenso wenig wie Eli ein Mensch war. Das hatte Ines verstanden. Doch was die beiden wirklich waren, weigerte sich ihr Verstand zu glauben. Es gab derlei Fantasiewesen nicht. Doch jetzt, in ihrem Zustand des Wassermangels arbeitete ihr Geist auf genau diese Erkenntnis hin. Und nur das gab ihr die Hoffnung, vielleicht doch gefunden zu werden. Etwas übernatürliche Hilfe käme ihr sehr gelegen. Ob diese Hilfe nun von Gott oder einem anderen Wesen kam, war Ines gleichgültig. Nur in einem war sie sich sicher, sie wollte nicht sterben. Allerdings verlor sie langsam ihre Kraft und würde nicht mehr lange auf Rettung warten können.
    Dann dämmerte sie wieder weg. Für wie lange es diesmal sein würde, vermochte sie nicht zu sagen. Wie auch?
     
    Zwei Stockwerke über der bewusstlosen Ines saß T und fertigte einen Brief. Das Schreiben an Elisabetha war beinahe fertig. Jetzt fehlte nur noch ein Foto. Sven hatte eine Polaroid Kamera besorgt, jetzt musste diese Menschenfrau nur noch abgelichtet werden. Das Zeitfenster für eine Reaktion der Königin der Vampire war absichtlich klein gehalten. Sie hätte nur mehr einen Tag, um die Frau zu retten.
    Vor Freude rieb T sich die Hände.
    Bald, bald schon!, beruhigte er sich selbst.
    Sein Ziel war nahe.
    Er beendete den Brief, es waren eh nicht viele Sätze. Dann nahm er die Kamera und stieg die morsche Treppe herunter. An der Kellertür lauschte er. Nichts. Leise öffnete er die Tür. Die Frau saß zusammengesunken auf dem Bett. Sie schien ohnmächtig zu sein. Sie lebte, definitiv. T hörte ihren Atem, schwach, aber da. Auch den Herzschlag konnte er hören, weiterhin kräftig. Genug, um noch etwas mehr als einen Tag

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