Koenig der Vampire II - Boeses Blut
zu übernehmen. Schließlich lag sie hier als wehrlose Frau, und auch wenn er keinerlei Interesse an diesem Geschlecht hatte, empfand er es doch als falsch, ihren Körper zu waschen.
Anschließend hatte Eli sie immer und immer wieder zugedeckt, als das Fieber verschwunden war und sie sichtlich gefroren hatte. Durch die Krämpfe geschüttelt, und unruhig herumwälzend, wandte sie sich andauernd aus der wärmenden Decke heraus.
Wieder schrie sie auf und Cosimo erkannte die Spitzen der Fänge, die sich durch das Zahnfleisch schoben. Gleich war es vorbei. Daher entschied er sich, nach unten zu gehen.
Er würde Kais Hintern darauf verwetten, dass er alle in einem Raum vorfinden würde. Unruhig und still mitleidend. Zwei Minuten später hatte er die Wette mit sich selbst gewonnen. Schön - konnte er den Hintern von Kai behalten.
Tobias sah gar nicht gut aus, musste Cosimo feststellen. Doch er hatte keine Kraft mehr übrig, um auch noch ihm etwas Trost zu schenken. Nicht einmal ein winziges Bisschen. Sandra hatte alles bekommen, was Cosimo zu bieten hatte. Er fühlte sich wie eine leere Batterie.
„Vincent, Eli lässt ausrichten, dass sie bei Sandra bleibt. Sie will da sein, wenn sie aufwacht. Aber sie bittet dich, heraufzukommen“, sagte Cosimo zu ihm vor versammelter Mannschaft.
„Schafft sie es?“, lallte Tobias.
Oh, der ist ja Hacke-dicht! , fuhr es Cosimo durch den Kopf.
Kein Wunder, dass der so schlecht aussah.
Vincent stand auf und kam Cosimo entgegen.
„Danke“, sagte er nur und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
Eine Geste sagte manchmal mehr als tausend Worte.
„Was habt ihr mit dem gemacht?“, fragte Cosimo leise.
Keine Frage, wer damit gemeint war.
„Ich wollte sein Leid etwas lindern. Ist fehlgeschlagen. Der Alkohol macht ihn nur noch trauriger …“, bekannte er darauf ehrlich.
Dann zuckte er mit den Schultern und ging.
So was aber auch. Es war etwas Wahres dran, dass man sagte, Alkohol sei auch keine Lösung. Cosimo ahnte nichts Gutes, denn wenn Tobias ausgeschlafen hatte, würde sein Kopf sicher so schwer sein wie ein voll beladener Zwölftonner. Cosimo erinnerte sich noch gut daran, dass Juli die gleiche Schiene probiert hatte, bei Tobias Wandlung. Sie war allerdings eingeschlafen und hatte sich nicht über Stunden mit ängstlichen Gedanken gequält.
Seufzend ging er die wenigen Schritte zu Kai, der ihn sofort in den Arm nahm.
„Du siehst echt fertig aus“, sagte er.
„Danke. So fühle ich mich auch.“
„Schläft sie jetzt?“, fragte Kai.
„Ich nehme es an, die Fänge sind eben raus gekommen. Sie hat es also geschafft. Jetzt ist erst mal für zwölf Stunden Ruhe.“
„Wie schön. Es ist schon gleich vier Uhr in der Früh. Zeit zu schlafen“, befand Kai.
„Was denn? Hast das jetzt so lange gedauert? Über sieben Stunden?“, Cosimo hatte gar nicht gemerkt, wie viel Zeit verstrichen war.
„War es schlimm?“, erkundigte sich Paulina.
„Kann man so sagen. Ihr habt es ja gehört. Und so lange? Na ja, das erklärt sich, wenn ihr Sandra morgen seht“, deutete Cosimo an.
Jetzt wollte er nur noch ins Bett. Sich eng in Kais Arme kuscheln und schlafen. Wie ein Baby.
Das taten sie dann ausnahmslos alle.
Cosimo liebte es, Kai an seinen Rücken geschmiegt bei sich zu haben. Er hatte noch nicht einmal mehr die Kraft gehabt, sich auszuziehen. In Jeans und T-Shirt lag er da und schlief wie ein Stein.
Kai versuchte, sich von Cosimo zu lösen. Er musste dringend pinkeln. Doch keine Chance. Cosimo hatte sich so in seine Arme gewickelt, dass ein Entkommen kaum möglich war, ohne ihn aufzuwecken. Da er das aber vermeiden wollte, griff er auf seine Gabe zurück. Als Viaer war es ihm ein Leichtes, sich einfach in Luft aufzulösen. Im Bad nahm er wieder Gestalt an und erleichterte sich. Der Druck auf der Blase verschwand und die Erleichterung glich einem erlösenden Orgasmus. Naja, der Vergleich hinkte etwas, denn nichts kam der innigen Verbindung mit Cosimo nach, wenn sie gemeinsam durch den Höhepunkt flogen.
So unbemerkt er aus dem Bett verschwunden war, kehrte er auch wieder zurück. Cosimo rührte sich nicht einmal, als Kai hinter ihm wieder Form annahm und sich gegen den warmen Rücken kuschelte.
Auch Eli und Vincent, die sich auf die andere Hälfte von Julis Bett gelegt hatten, schliefen fest. Groß genug war es ja. Eng umschlungen lagen sie neben der tief schlafenden Sandra. Vincent hatte schon beim Reinkommen ins Zimmer gesehen, weshalb die Qual so lange
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