Koenig der Vampire II - Boeses Blut
sich ja nicht mehr beschweren, wenn seine Konten leer waren. Und sonst hatte niemand Kenntnis von dem Geld.
Somit war die Sache erledigt. Juli und Vincent um eins Komma sechs Milliarden reicher. Wenn sie es denn behielten.
Zurück an Julis Haus wurde Sven sofort wieder in das Wohnzimmer geführt. Nur Vincent und Julietta waren dort.
„Ihr dürft gehen“, wandte sich Juli an die beiden Wölfe.
Jetzt kommt's, gleich ist es aus mit mir , dachte Sven.
„Setze dich bitte“, forderte Juli ihn auf.
Sven sah sich um, keine Sitzgelegenheit außer der Polstergarnitur. Also nahm er wohl oder übel das Sofa, hockte sich gegenüber den beiden hin.
„Ihr habt das Geld“, sagte er knapp.
„Gut. Danke. Wir behalten es nicht, wenn dich das beruhigt. Mit einer solchen Summe kann man viel Gutes tun“, sagte Vincent.
Sven nickte. Was ging ihn das an?
„Wir wissen noch nicht, was wir mit dir anfangen sollen. Vorerst bleibst du hier. Du verlässt nicht das Gelände. Solltest du Blut brauchen, sag früh genug Bescheid. Auf dem Gelände kannst du dich bewegen, wohin du willst. Das Tor wird bewacht, solltest du fliehen wollen, wirst du erschossen“, sagte Juli kalt.
„Warum? Ihr könnt es auch gleich hinter euch bringen. Soll ich hier in deinem Palast herumlaufen und mir Gedanken machen, wann es soweit ist?“, fragte er verständnislos.
„Warum gehst du eigentlich davon aus, dass du definitiv sterben wirst?“, fragte Vincent zurück.
„Habe ich das nicht verdient? Du bist der König. Und ich habe geholfen, dir zu schaden“, sagte Sven kleinlaut.
„Wie gesagt. Die Entscheidung liegt nicht bei mir“, wich Vincent aus.
„Wenn du Hunger hast, sag Bescheid. Heinrich wuselt den ganzen Tag hier herum. Er gibt dir etwas. Ach und tu dir selbst einen Gefallen und trink keinen Alkohol“, sagte Juli dann.
Sven konnte es nicht fassen. Was sollte er nun davon halten? Er war ein Gefangener, sozusagen. Konnte sich aber bewegen, wohin er wollte, wenn er auf dem Gelände blieb. Bis zu dem Moment, wenn darüber entschieden wurde, was sie mit ihm tun sollten. Sven hatte sich den König der Vampire strenger vorgestellt. Und Julietta? Als Anführerin des Wolfsclans war sie die mächtigste Wölfin. Eine solche Nachsicht und Freundlichkeit hätte er ihr nicht zugetraut.
Nachdem die beiden ihn aus dem Gespräch entlassen hatten, wanderte er mit einem unguten Gefühl im Bauch durch das Haus. Er hörte ein Baby weinen. Das musste eins der Zwillinge sein, die T erwähnt hatte. Er war sogar so weit gegangen, die Kinder als Missgeburt zu bezeichnen. Sven hatte sich angewidert weggedreht, damit T die Verachtung in seinem Gesicht nicht sehen konnte. Der Kerl war wirklich krank im Kopf gewesen, da hatte auch sein hoher IQ nicht geholfen. Kurz überlegte er, ob die Eltern von T nicht eine Nachricht bekommen sollten.
Doch kurz darauf verwarf er den Gedanken wieder. Sie hatten T verachtet, ihn nach Europa gejagt. So wie T sagte, weil sie seinen Anblick und seine Art nicht mehr ertragen konnten. Sicher würden sie sich über den Tod ihres Sohnes freuen. Zumindest konnte der jetzt keinen Schaden mehr anrichten.
Das Haus glich wirklich einem Palast. Staunend saugte Sven alles in sich auf. Die Gemälde, die Architektur, alles. Er fand eine große Bibliothek. Hier mussten Hunderte, wenn nicht gar Tausende Bücher stehen! Eines stand fest, solange sie ihn am leben ließen, würde er sich hier aufhalten. Definitiv.
Suchend glitt sein Blick über die Buchrücken, bis er eines fand, das ihn ansprach. Er nahm es aus dem Regal und hockte sich in den Sessel, der an dem großen Fenster stand. Nachdem er die erste Seite aufgeschlagen hatte, vergaß er die Zeit.
17. Kapitel
Während Sven sich in dem Buch verlor, suchte Juli nach Tobias. Sie fand ihn bei Sandra, wo auch sonst. Sie hatte sich schnell mit dem neuen Leben angefreundet und fertigte gerade eine Skizze von Vince an, der dabei seelenruhig schlummerte.
Anna war mit ihm herübergekommen, nachdem er eingeschlafen war. Sie wollte Sandra eine Freude machen, da sie das Malen so sehr liebte. Und es lenkte etwas von dem Horror der vergangenen Nacht ab.
Juli gab Tobias ein Zeichen, sie wollte den Kleinen ja nicht aufwecken. Lächelnd stahl Tobias sich aus dem Zimmer.
„Sie ist einfach toll“, schwärmte er.
„Na, mach mich nicht eifersüchtig auf deine Mutter!“, rügte Juli scherzhaft.
„Quatsch. Du bist meine Frau! Die Einzige!“, gab Tobias zurück.
„Das höre ich
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