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Könige der ersten Nacht - Hennen, B: Könige der ersten Nacht

Könige der ersten Nacht - Hennen, B: Könige der ersten Nacht

Titel: Könige der ersten Nacht - Hennen, B: Könige der ersten Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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werde. Ich kann nicht irgendeine Leiche nach Italien zurückbringen! Anno, hast du keine Angst um dein Seelenheil? Glaubst du denn, Gott würde einen solchen Betrug dulden?«
    »So wie ich es verstanden habe, haben die Mailänder doch wohl auch mit Wissen der Erzbischöfe einen falschen Heiligen verehrt.«
    »Und was ist aus Mailand geworden? Mit Feuer und Schwert wurde die stolze Stadt vernichtet! Es mag lange gedauert haben, bis Gottes Zorn sie traf, doch wird das Strafgericht so verheerend gewesen sein wie die Strafen für Sodom und Gomorrha, wenn die Verbündeten des Kaisers ihr Zerstörungswerk vollendet haben. Willst du, dass auch unser Cöln eines Tages von einer solchen Strafe getroffen wird, weil seine Bürger unwissentlich Gott verhöhnen, indem sie einem falschen Heiligen huldigen?«
    »Daran hatte ich nicht gedacht«, gab Anno kleinlaut zu. Er sah zu dem Griechen hinüber. »Ich hätte dem Kerl vielleicht nicht trauen sollen. Er hat mir geschworen, dass der Tote ein Heiliger und ein König ist.«
    »Es gibt auch einen eindeutigen Beweis dafür, dass dieser König hier nicht echt ist. Sieh dir nur den Bartwuchs an! Das war ein Mann von höchstens zwanzig Jahren. Ich habe aber zusammen mit Zenon herausgefunden, dass die Drei Könige die drei Mannesalter verkörpern. In Lodi liegen ein Jüngling und ein Mann mittleren Alters. Unser fehlender König muss also ein Greis sein.«

    Anno strich sich nachdenklich über das Kinn. Ganz überzeugt war er nicht. Aber vielleicht hatte Heinrich ja Recht. Er stellte sich ein großes Heer vor, das vor den Toren Cölns stand und die Stadt mit schwerem Belagerungsgerät bedrängte. Nein, daran wollte er nicht schuld sein! Er seufzte. »Also gehen wir?«
    »Aber Ihr habt noch lange nicht gesehen alles«, wandte der Grieche ein, der sich im Hintergrund gehalten hatte. »Ich haben Schuhe von Moses und einen Splitter vom wahren Kreuz und … Ist sich ein Greis, den ihr sucht. Kann ich finden. Kann finden! Muss meine Ehre retten. Hat man betrogen mich, mit König. Feine Herren gelehrt sein, ich weiß. Ich nur einfach Mann. Aber kann helfen …«
    »Lass uns in Frieden!«, fuhr Heinrich ihn wütend an und ging zur Treppe zurück.
    Einen Splitter vom wahren Kreuz! Anno drehte sich neugierig um. Das konnten doch nicht alles Fälschungen sein. Hätte der Grieche so alt werden können, wenn er auf so schändliche Weise Gott und die Heiligen betrog? Und wenn er einen Greis finden konnte. Vielleicht war das ja der verlorene König …
    »Anno?« Heinrich stand bereits in der Tür. »Kommst du? Ich hätte schon vor einer Stunde bei Zenon sein sollen. Der Mönch wird noch übellauniger als sonst sein, wenn ich nicht bald erscheine.«
    »Geh nur schon vor! Ich muss mit unserem Freund hier noch darüber reden, was ich von Betrügern halte.«
    »Aber drehe ihm nicht gleich den Hals um. Und komm mir nicht mit einem Greis! Hier unten findest du ebenso wenig etwas Heiliges, wie unter den Röcken einer Hure!«

    Anno hörte, wie sich Heinrichs Schritte entfernten. »Du hast also versucht, uns hereinzulegen, Alexandros.« Der Sennberger baute sich drohend vor dem Griechen auf. Ganz gleich, was Heinrich ihm geraten hatte, er war ganz in der Laune, dem Alten an den Kragen zu gehen.
    »Aber nein, Herr! Seht, ich bin es doch, der hat den Schaden. Mich man hat betrogen. Weil ich bin zu gutgläubig!« Er raufte sich die Haare. »So viel schönes Silber hab gegeben für falschen König! Euer Freund muss bedeutender Mann sein, dass er weiß so viel über Heilige. Ich sehen die Hand Gottes auf ihm. Aber nicht viel weiß er über Huren. Ist keine Heilige, die Magdalena? Und Mutter von großem Konstantin! Auch sie soll gewesen sein …« Er schnalzte mit der Zunge. »Wer kennt Frauen, der weiß, man finden kann Heiliges unter Röcken. Toter Jüngling, ist sich gewiss auch heilig. Du hast gesehen! Steckt kein Wurm in ihm. Ist sich kein Mann wie du und ich …« Er schluchzte und klopfte sich auf die Brust. »Zu gut mein Herz und mein Kopf nicht immer ganz klar. Hätte wissen müssen! Bitte verzeihen altem, dummem Mann. Hat man betrogen mich! Aber ich nix nie wollen betrügen dich! Musst glauben, großmächtiger Ritter!«
    Im Grunde hatte Alexandros Recht, dachte Anno. Der einzige Betrogene war er, dennoch war Anno enttäuscht. Wenn sie hier den dritten König gefunden hätten, dann wären sie spätestens im nächsten Frühjahr zu Hause gewesen. Er vermisste Clara. Wie es ihr wohl ergangen war?
    »Ich mache

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