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Königin der Engel

Königin der Engel

Titel: Königin der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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gewesen wäre; kein einziges Alarmsignal war ausgelöst worden. Abgesehen von der Versetzung und dem Gewirbel durch die Stellen im Gehirn schien alles in Ordnung zu sein.
    Es war völlig still. Die drei schlafenden Körper im Hörsaal atmeten fast im Gleichklang, und auf allen Gesichtern lag jener Ausdruck, der die Schlafenden von den Toten unterscheidet.
     
    wenn dich als Kind keiner vergessen läßt was du bist Du bist verantwortlich für deine Mama, sie war eine schöne Frau. Sie:
    Hebt Kleidungsstücke auf, die in dem unordentlichen Zimmer herumliegen, beugt sich über ihren kleinen Liebling, läßt ihn die schönen Ringe an ihren Fingern und die Ketten sehen, die ihren schlanken und anmutigen Hals schmücken, ihr Gesicht ist klug, aber sie ist böse auf dich, der Nordwind weht kalt aus ihren Augen und läßt das Wasser in dem Topf gefrieren, auf dem du sitzt. Etwas Dunkles kommt herein und sagt deiner Mutter Julie, daß sie gehen muß, sie muß unbedingt gehen, die Leute stehen Schlange, um zu sterben.
    Bevor sie mit der dunklen Gestalt unter der Keramikmaske weggeht, beugt sie sich über das kleine Kind auf dem Töpfchen und sagt Du bist jetzt ganz brav. Mama muß weg. Sie wird dir weder schreiben noch Postkarten schicken können.
    Eine andere wie Mama riecht aber nicht so gut wie ein Garten liegt die ganze Zeit im Bett wringt ein spitzenbesetztes Taschentuch und weint daß ihre Männer sie einfach nicht genug niemals genug lieben sie heißt Marie die dunkle Gestalt kommt herein und sagt ihr es ist Zeit daß du deine Strafe bekommst. Marie weint Diamanten und als die dunkle Gestalt sie mit einem Arm aus Rauch schlägt streckt sie die Hand zu dem Kind aus und sagt Du bist jetzt ganz brav. Dein Papa weiß daß ich böse war.
    Keine anderen mehr. Nur die beiden Kinder in ihrem roten Pelz die auf dem Holzfußboden spielen die dunkle Gestalt kommt er sagt Laßt das
    Seid jetzt brav oder ihr macht mich sehr böse
    Wenn ich böse werde bin ich
    Schlägt den anderen rotbepelzten Zwilling
    Die Zwillinge gehen in ein Zimmer und sehen eine Frau im Bett. Es muß eine Frau sein aber sie ist verkrümmt wie ein zerbrochenes Stück Holz wie eine Straßenkreuzung nach einem Erdbeben wir klettern zu ihr aufs Bett und sehen sie hat ein Gesicht wie Mama nur ist es mit Farbe bedeckt, mit einem grellen Make-up, bernsteinfarben und orange und rot in der Sonne vom Fenster, der andere Zwilling sagt Das ist Mama, ich sage Nein ist sie nicht. Doch
    Es ist Mama.
    Saugen an ihrer Brust. Milch fließt weiß aus der Brustwarze wird dann rosa dann rot.
    Der Dunkle Mann kommt herein schlägt uns schlägt den anderen Zwilling bringt ihn ins Krankenhaus weiße Wände Alkoholgeruch quietschende Vinylsitze Er ist die Treppe runtergefallen sagt der Dunkle Mann.
    Sie nehmen den Dunklen Mann mit. Die Zwillinge leben für eine Weile woanders, bei einer riesengroßen Frau die ihnen Amulette um den Hals hängt und ihnen Geschichten über Schlangen Wölfe Bären und Coyoten erzählt.
    Der Dunkle Mann kommt zurück und die Zwillinge wohnen wieder bei ihm.
    Der Dunkle Mann tut was er tut
    Zerbricht den kleinen Tontopf pot de tête
    Drinnen ist das riesige Messer groß in der Hand.
    Martin stand auf einer kalten, verschneiten Straße und schaute zu einem Fenster mit zugezogenen Vorhängen hinauf, hinter dem Schatten miteinander kämpften. Dramatische Musik im Hintergrund. Laute Stimme Gebrüll Kreischen Gegurgel.
    Kann den Dunklen Mann nicht töten
    Lebt ewig. Kommt zurück um dich zu holen.
    Geht wieder in die Wohnung zurück.
    Der Dunkle Mann macht
    Das Messer bewegt sich
    Die rotpelzigen Zwillinge entkommen es ist ein Wunder! Und leben im Grasland, wo sich die Frau mit den Juwelen träge auf einem großen Sofa räkelt, das nicht in der grellen Sonne, sondern im Schatten steht, mit ihrem Federfächer wedelt und alles gut findet, was die Zwillinge tun, außer wenn sie seufzt und weint, daß kein Mann sie auch nur annähernd genug liebt,
    daß all ihre Liebhaber sie betrügen und daß ihr niemand genug Geschenke bringt, ist das nicht Erzulie?
    »Ich hab dir doch gesagt, daß du die Finger von diesem Glas lassen sollst«, sagt Madame Roach und nimmt ihn an der Hand. Martin ist verwirrt, geht aber mit ihr die lange dunkle Treppe hinauf. Sein Arm und seine Hand sind der Arm und die Hand eines etwa Vierzehnjährigen mit schwarzer Haut. »Wir haben deinen Papa in dieses Glas gesteckt. Aber du mußtest ja daran herumspielen. Ich weiß nicht, was mit dir los ist,

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