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Koenigin der Meere - Roman

Titel: Koenigin der Meere - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Doubek
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nur mit dir sprechen.« Der Indianer zögerte, dann winkte er Kabelo heran.
    »Komm näher, dass ich dich im Feuerschein besser sehen kann;
du bis ja noch schwärzer als die Nacht.« Kabelo folgte der Aufforderung.
    »Ich heiße Bojo«, der Indianer reichte Kabelo eine ausgehöhlte Kokosnuss mit einem süßlich schmeckenden Getränk. Kabelo roch den Alkohol, nahm nur einen kleinen Schluck und gab die Schale zurück.
    Bojo lebte schon seit Jahren unentdeckt mit seiner Frau auf der kleinen verborgenen Lichtung.
    »Wir waren Sklaven in Port Royal und haben das Durcheinander nach dem großen Erdbeben genutzt und es als blinde Passagiere auf einem Frachter hier an die Küste geschafft. Das Land bietet alles, was wir brauchen. Fische fange ich im Fluss, Geflügel und anderes Getier gibt es reichlich, und meine Frau zieht ein paar Früchte und Gemüse hinter dem Haus. Die Kinder sind gesund - es geht uns gut. Vorausgesetzt, du verrätst uns nicht!« Er sah Kabelo drohend an.
    »Das habe ich nicht vor.« Lächelnd entblößte der Schwarze seine Zähne, Bojo wich entsetzt zurück.
    »Wie siehst du denn aus! Du bist doch nicht etwa ein Menschenfresser!« Der Indianer zückte sein Messer. Kabelo grinste ihn noch breiter an.
    »Ich fresse lieber Süßkartoffeln und gebratenen Fisch. Steck dein Messer ein und sag mir, ob ich dich mal wieder besuchen darf. Vielleicht fällt dir was ein, das ich dir mitbringen kann.«
    Bojos Augen verengten sich zu prüfenden Schlitzen, bevor er entschied, das Risiko einzugehen. Der schwarze Hüne mit den spitzen Zähnen machte einen freundlichen Eindruck. Vielleicht konnte er ihm tatsächlich das eine oder andere von der Plantage besorgen.
    Zwei Tage später fand Kabelo am Morgen vor seiner Hütte acht fette Wildtauben auf einer Liane aufgereiht wie Perlen und mit einer Feder geschmückt. Ohne das Geheimnis ihrer Herkunft preiszugeben, brachte er sie zu Tilly in die Küche.

-7-
    P hibbah wohnte nicht mehr im Haus.
    »Sie muss mehr Kontakt zu ihresgleichen haben. Auch wenn du sie sehr gerne hast, ist sie eine Sklavin. Die Hütte ist nicht weit von hier. Sie kann früh am Morgen kommen, den Tag hier verbringen und am Abend, wenn du sie nicht mehr brauchst, geht sie einfach hinüber. Vielleicht findet sie draußen einen Mann, der ihr gefällt, und bekommt ein paar Kinder.« Cormac brachte es nicht fertig, seiner Frau in die Augen zu sehen. Wie durch einen dicken Nebel registrierte Margaret einen fremden Unterton in seiner Stimme. Aber der soeben überstandene Malariaanfall hatte sie so geschwächt, dass sie nicht weiter darüber nachdenken konnte.
    Phibbah hatte ohne Murren ihre Habseligkeiten zusammengepackt. Es war besser so. Noch war ihr Bauch nicht gerundet, aber lange konnte es nicht mehr dauern, und jeder würde sehen, dass sie ein Kind erwartete.
    »Nein Sir, ich will Ihnen keine Schwierigkeiten machen, aber es ist Ihr Kind, Sir. Sagen Sie mir, was ich tun soll, und es wird geschehen«, hatte sie geschluchzt.
     
    Im September des Jahres 1707 brachte sie einen gesunden Knaben zur Welt. Jubilo William nannte sie ihr Kind, doch den zweiten Namen behielt sie für sich.
    Phibbah liebte ihr Leben in der kleinen Hütte. Ihr Status als Haussklavin schützte sie vor den Grobheiten der Aufseher. Das Häuschen bestand aus einem großen Raum, von dem hinten ein Kämmerchen zum Schlafen abgeteilt war. Der gestampfte Lehmboden war mit Stroh
bedeckt. Vor der Tür war das Dach ein Stück nach vorne gezogen, sodass die Feuerstelle auch in der Regenzeit trocken und geschützt war. Cormac hatte ihr einige Hühner und eine Ziege geschenkt. So war für frische Eier und Milch gesorgt; was sie darüber hinaus zum Leben brauchte, durfte sie sich von Tilly aus der Küche geben lassen.
    Rechts und links von ihr wohnten zwei Familien mit vielen Kindern. Wenn Männer und Frauen auf die Felder gingen, wurden die kleineren von einer Großmutter beaufsichtigt, die zum Arbeiten auf der Plantage zu alt war, aber noch genug Kraft hatte, sich um die Kinder zu kümmern.
    Sie war es auch, die Phibbah bei der Geburt zur Seite stand, den kleinen Jubilo abnabelte und sich als Erstes über seine helle Hautfarbe wunderte. Phibbah schwieg zu ihren Fragen. Cormac hatte ihr eingeschärft, dass er sie und ihren Sohn nur versorgen würde, wenn sie Stillschweigen über seine Vaterschaft bewahrte. Drei Tage nach der Entbindung nahm Phibbah ihre Arbeit im Haus wieder auf. Jubilo blieb mit den anderen Kindern bei der Großmutter.
    »Wie bin

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