Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Königin der Piraten

Königin der Piraten

Titel: Königin der Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danelle Harmon
Vom Netzwerk:
Lager hinüber, bis ihre Kommandantin allein und ohne Unterstützung zurückbleibt ... und verwundbar.
    »Wir? Äh ... ich weiß nicht. Sorcha, gib mir noch einen Keks.«
    »Hol ihn dir doch selbst!«
    Gray wandte sich um. »Wenn ich sie nun einlade, heute Abend mit mir zu speisen«, überlegte er und tippte sich nachdenklich ans Kinn. Er trat von den Fenstern zurück, schenkte sich ein Glas Limonade mit einem Schuss Rum ein und setzte eine grüblerische Miene auf.
    »Sagt mir, meine Damen, hatte sie nach diesem Franzosen, den sie einmal geliebt hat, noch weitere ... äh, Verehrer?«
    »Ein paar«, gab Aisling Auskunft. »Aber sie waren ihr alle gleichgültig. Sie hat gesagt, keiner von ihnen wäre so ein feiner, guter Mensch wie ihr Vater; also hat sie allen einen Korb gegeben.«
    »Verstehe.« Gray trank einen Schluck Limonade. »Und wie ist ihr Vater?«
    »Wir sind ihm nie begegnet, Sir Graham. Nur Orla kennt ihn. Sie hat gesagt, er wäre ein sehr ritterlicher, edler Kavalier, stimmt's, Sorcha?«
    »Und sehr gut aussehend.«
    »Und gescheit dazu.«
    »Genau wie Ihr, Admiral.«
    Gray hörte, wie ein Absatz auf nackte Haut traf.
    »Au! Das hat wehgetan, Ash!«
    »So was sagt man nicht vor jemandem. Hast du denn kein Taktgefühl?«
    »Mehr als du!«
    Gray unterdrückte ein Grinsen und begann, langsam vor seinen Fenstern auf und ab zu spazieren, tief in Gedanken versunken. »Erzählt mir mehr darüber«, begann er behutsam, »was der Vater ihr angetan hat - ihrer Meinung nach.«
    »Ihr meint, warum sie von zu Hause fortgelaufen ist?«
    Gray zögerte, neigte den Kopf zur Seite und schenkte ihnen sein hinreißendstes Lächeln. »Genau.«
    »Aber ich glaube nicht, dass ihr das gefallen würde, Sir Graham ...«
    »Meine Damen«, erwiderte Gray schmeichlerisch und nahm sich einen Keks, »wollt Ihr, dass ich das Herz Ihrer Majestät erobere, oder« - er biss in das Gebäck - »wollt Ihr, dass ich es nicht schaffe?«
    »O nein, Sir Graham!«, riefen beide im Chor. »Für uns wäre es das Schönste, wenn Ihr Königin Maeves Herz gewinnen würdet. Dann würde sie Lady Falconer und könnte ein glanzvolles Leben führen ...«
    Gray verspeiste geräuschvoll seinen Keks. Krümel blieben an seinem Mund hängen und fielen ihm auf Kinn, Halstuch und Rock; er machte jedoch keinerlei Anstalten, sie abzuklopfen. Stattdessen biss er noch einmal in den Keks und schlug die unverschämt langen Wimpern nieder, um den Ausdruck in seinen Augen zu verbergen. Er schien überhaupt nicht zu merken, wie er sein prachtvolles Äußeres verschandelte. Kichernd wechselten die Mädchen rasche Blicke und dachten, wie erstaunlich jungenhaft, jugendlich, reizend er doch war ... zumindest eine von ihnen dachte dies.
    Eine Helfershelferin.
    Gray nahm sich noch einen Keks. »Na schön. Dann frage ich sie eben selbst. Vielleicht beim Abendessen.«
    »O ja, Sir Graham! Ihr müsst sie einladen, mit Euch zu speisen!«
    Gray wandte sich um, verschränkte die Hände hinter dem Rücken und sah wieder aus dem Fenster, um sein Grinsen zu verbergen. »Und«, sinnierte er, »was sollte ich Eurer Meinung nach zu so einem ... offiziellen Anlass anziehen?«
    Wieder wusste er sehr gut, was er tragen würde, um das Herz der misstrauischen Königin, die sich nach einem ritterlichen, edlen Offizier sehnte, in Versuchung zu führen.
    »Oh, Sir Graham, Ihr müsst die Uniform anziehen, die Ihr jetzt tragt!«
    »Ja, dann wird Ihre Majestät gar nicht den Blick von Euch wenden können.«
    Gray drehte sich um, streckte einen Arm aus und tat so, als musterte er die schmucken goldenen Streifen an der Manschette. »Tatsächlich? Glaubt Ihr nicht, all dieser Prunk ist ein bisschen ... übertrieben?« »O nein, überhaupt nicht. Ihre Majestät hat immer für Männer in Uniformen geschwärmt. Sie hat eine Schwäche für Marineoffiziere, müsst Ihr wissen.«
    Gray runzelte die Stirn.
    »Aber keine Angst, sie hat sich in keinen von ihnen verguckt. Sie liebt Euch, Admiral! Sie will es sich nur nicht eingestehen, weil sie es Euch zu übel nimmt, dass Ihr sie getäuscht habt. Aber das gibt sich wieder, Ihr werdet schon sehen.«
    Gray lächelte leicht und gab vor, immer noch die hübschen Goldborten zu betrachten. »Als Nächstes«, murmelte er wie beiläufig, »schlagt Ihr noch vor, dass ich meinen Bath-Orden trage ...«
    »Genau! Ihr seid ein echter Ritter, stimmt's?«
    »Natürlich ist er das, du Dummerchen!«, tadelte Aisling. »Oder was glaubst du, warum er mit Sir Graham angeredet

Weitere Kostenlose Bücher