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Königin der Piraten

Königin der Piraten

Titel: Königin der Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danelle Harmon
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ich sie dir schenken kann ... dass ihr das Leben genommen wurde, damit sie ein freudiges Lächeln auf deine reizenden Lippen zaubern kann - und jetzt verschmähst du sie.« Gray legte sich die Hand aufs Herz und setzte eine gekränkte Miene auf. »Mein Gott, wenn ich diese Blume wäre, würde mich das zutiefst treffen, und ich würde unter bitteren Tränen in den Tod gehen, weil du mich zurückgewiesen, verletzt und im Stich gelassen hast ...«
    »Gib schon her, verdammt!«, rief Maeve, riss ihm die Blume aus der Hand und drückte sie schützend an die Brust.
    Gray lächelte, und seine Augen funkelten belustigt.
    »Warum quälst du mich so?«, beschwerte sich Maeve und wandte den Blick ab. Gray bemerkte jedoch, dass sie den Stiel der Rose umklammerte wie eine Rettungsleine.
    »Weil ich dich liebe.«
    »Ich will nicht, dass du mich liebst.«
    »An meinen Gefühlen kann ich nichts ändern, Maeve.«
    Maeve schaute ihn wieder an. Als sie sah, wie prächtig er herausgeputzt war, machte sie große Augen; dann blinzelte sie jedoch misstrauisch. »Wozu die blitzende Uniform, Admiral ? Erwartest du hohen Besuch?«
    »Allerdings.«
    Maeve schnaubte verächtlich.
    »Ich wollte dich nämlich bitten, heute Abend mit mir zu speisen. Ist das vermessen?«
    »Allerdings.«
    »Na schön. Dann betrachte es als Befehl.«
    »Befehl verweigert.«
    »Oh, Maeve. Du verletzt meine Gefühle, wahrhaftig.«
    »Und du belästigst mich«, versetzte sie und bemühte sich, ihn nicht anzusehen. Er sah viel zu gut aus, gefährlich gut. Er war ein Mann der Gegensätze - dunkles Haar und gebräunte Haut gegen blitzende Zähne und schneeweiße Kniehosen. Seine prächtige Uniform stand für das Gute, das Funkeln in seinen Augen und der Piratenohrring dagegen für das Böse. Verdammt! War das ein weiterer wohl kalkulierter Versuch, sie herumzukriegen?
    Als Gray bemerkte, wie unentschlossen sie war und wie ihre Wut verrauchte, nutzte er seinen Vorteil sogleich aus. »Ich muss gestehen, dass ich deine Besatzung ausgefragt habe. Ich habe herausgefunden, was dein Leibgericht ist. Wirklich, Maeve, mein armer Koch hat sich solche Mühe gegeben, es für dich zuzubereiten.«
    Maeve schob trotzig das Kinn vor.
    »Du kannst doch nicht ewig so tun, als wärst du verärgert. Ich kann einen Schuss vor den Bug schon verkraften, aber mein armer Koch ... nimm ein bisschen Rücksicht auf ihn, Maeve.«
    Maeve schloss die Augen. »Warum tust du mir das an?«
    »Weil ich dich liebe.«
    Gray sah, wie es in ihrer Kehle arbeitete und sich ein Muskel an ihrem Kiefer anspannte. »Aber ich bin ... nicht liebenswert.«
    »Ich liebe dich«, wiederholte Gray fest.
    Maeves Finger schlössen sich fester um den Stiel der Rose. Sie senkte den Kopf und drückte die Blume an ihre Brust, als wäre sie das Einzige, dem sie vertrauen könnte.
    Gray streckte die Hand aus und hob sanft und liebevoll wieder ihr Kinn. Kläglich und mit schmerzlich verzogenem Gesicht schaute sie ihn an. Er strich ihr eine Haarsträhne zurück, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatte, und streichelte zärtlich mit dem Daumen die zarte Haut ihrer Wange. »Wirst du mit mir zu Abend essen, Maeve?« Er lächelte warm. »Du würdest mir eine große Freude machen.«
    Kaum merklich nickte Maeve, neigte nur ganz leicht den Kopf, bevor sie sich abwandte. Gray sollte nicht sehen, wie sehr seine Freundlichkeit sie aufwühlte. Er nahm sie auf die Arme, sodass ihre bloßen Füße in der Luft baumelten und ihr heißer, geschwächter Körper sicher an seiner Brust ruhte. So trug der Märchenprinz sie unter Deck in seine Kajüte.
     

22 .Kapitel
     
    G ray schritt auf die g eräumigen Kajüten zu, die ihm als schwimmendes Hauptquartier dienten, nickte dem stocksteif dastehenden Wachposten vor der Tür zu, der es immer noch schaffte, stur geradeaus zu schauen, schloss mit einem Tritt die Tür hinter sich und trug seine Piratenkönigin achteraus in seinen Salon.
    »Gnädige Frau«, sagte er. Nun erst bemerkte Maeve, dass sie sich wie eine Ertrinkende an ihn klammerte. Verlegen und wütend, weil sie ihm diesen kleinen Sieg geschenkt hatte, ließ sie los. Mit charmantem Lächeln setzte er sie behutsam auf einen polierten Mahagonistuhl.
    Erst jetzt sah sie den Tisch, der bereits zum Essen gedeckt war.
    Das Tischtuch war blau. Die Servietten waren blau. Der hübsche Porzellanteller vor ihr hatte ein orientalisches Muster in Weiß und Blau. Die Blumen in der Mitte der Tafel waren blauviolett und standen in einer blauen Vase.
    Gray grinste

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