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Königin der Piraten

Königin der Piraten

Titel: Königin der Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danelle Harmon
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Zeit freigestellt, sodass ich einem Konvoi von Handelsschiffen Geleitschutz in die Heimat geben kann. Wegen der verdammten Franzosen, die sich hier ungeniert herumtreiben, können sie jeden nur erdenklichen Schutz gebrauchen. Und Nelson, er hat große Achtung vor dir. Ist dir klar, wie sehr du in seiner Gunst gestiegen bist? Indem du mich zu ihm zurückgebracht und natürlich indem du ihm gesagt hast, wohin die Franzosen wirklich gesegelt sind? Er war zutiefst beeindruckt, glaub mir, zutiefst beeindruckt. Er hat uns sogar beide zu sich nach Hause nach Merton eingeladen, sobald wir in England angekommen sind. Dort sollst du seine liebe Lady Hamilton kennen lernen. Du wirst sie mögen, Maeve; sie ist eine echte Seemannsbraut, voller derbem Humor und deftigen Spaßen. Ein echtes Goldstück, möchte ich meinen.«
    »Ich will Lady Hamilton nicht kennen lernen, ich will nicht nach England, und ich will deine unerträgliche Gegenwart keine Minute länger ertragen. Ich will nur mein Schiff!«
    Sie waren an der Tür zu Grays Privatquartier angekommen, wo ein Marineinfanterist in scharlachrotem Rock, der das Leben des wertvollsten Mannes der ganzen Flotte bewachen sollte, in Habt-Acht-Stellung ging.
    »'n Abend, Sergeant Handley«, grüßte Gray fröhlich. »Es wird stürmisch, fürchte ich.«
    Der Wachposten starrte stur geradeaus, ohne mit der Wimper zu zucken, ohne zu lächeln, ohne überhaupt etwas anderes zu bewegen als seine Lippen. »Sir.«
    »Wenn es hell wird, werden wir eine steife Brise haben, nicht, Sergeant?«
    Maeve riss der Geduldsfaden. »Und außerdem«, tobte sie, »werde ich dich nicht heiraten und meine Tage als gelangweilte Landratte verbringen, die nur noch zum Kinderkriegen gut ist ...«
    Gray legte ihr die Hand auf den Mund. Sie biss hinein, doch er zuckte nicht einmal zusammen; er drückte nur grinsend fester gegen ihre Zähne, um ihren Zornesausbruch zu ersticken.
    Der Marineinfanterist warf einen kurzen Blick auf die zappelnde junge Frau in Grays Armen und sah das Funkeln im Auge seines Admirals. Dann starrte er wieder über Grays Schulter. »Äh, ja, Sir. Das, äh, möchte ich meinen.«
    »Keine Sorge, ich lasse die Sturmsegel setzen, damit wir das überstehen. Weitermachen, Handley!«
    Gray stieß die Tür zu seiner Kajüte auf und schloss sie hinter sich, indem er ihr einen Tritt versetzte.
    »Ich habe keineswegs die Absicht, deine Lady Falconer zu werden«, platzte Maeve heraus, sobald er die Hand von ihrem Mund nahm. Er trug sie durch die Kajüte, die als Speisezimmer diente, und vorbei an den vertäfelten Schotten mit den Piratengemälden und gekreuzten Entermessern. »Ich habe auch keineswegs die Absicht, das Meer, mein Schiff oder mein Leben aufzugeben; daher würde ich es wahrlich begrüßen, wenn du nicht länger jedem das Gegenteil erzählen würdest. Im Übrigen bleibe ich keine Sekunde länger als nötig bei dir oder in deiner Nähe, und der britischen Marine helfe ich auch nie wieder. Ihr seid doch alle nur ein Haufen übler Schurken, die sich um niemand anders scheren und die nichts als Verrat und Eroberung im Sinn haben. Ich hasse dich, ich hasse deine Marine, und ich hasse Nelson!«
    »Maeve!« Gray blieb stehen. Er sah völlig entsetzt aus, aber ob das echt oder gespielt war, vermochte Maeve nicht zu sagen. »Was?«
    »Wie kannst du Lord Nelson hassen? Was hat er dir getan, dass du so grob über ihn redest?«
    »Er hat mich angelogen«, erwiderte Maeve finster.
    »Ach, wirklich?«
    »Naja ...« Maeve stockte, da sie sich plötzlich schämte. »Er hat deine Lügen übernommen.«
    »Begeistert oder verärgert? Ich vermute, Letzteres. Wir hatten nämlich eine kleine Meinungsverschiedenheit darüber, er und ich, und ich hatte den Eindruck, Seine Lordschaft war ganz und gar nicht glücklich darüber, dass er mein Spielchen mitspielen musste.«
    »Das glaube ich gerne.«
    »Er war wirklich nicht entzückt, mein Herz. Er hat mich ordentlich ins Gebet genommen und erst davon abgelassen, als ich ihm versichert habe, dass ich dich heiraten will.«
    »Aber ich heirate dich nicht, verstanden? Ich - heirate - dich - nicht. Punkt.«
    »Ich finde also«, fuhr Gray fort und ignorierte erneut Maeves Einwand, »du bist dem armen Lord Nelson gegenüber fürchterlich ungerecht.« Er hielt sie immer noch in der Armbeuge, während er sich bückte, um die Kissen auf dem Sofa zurechtzuschütteln. »Immerhin verdankst du ihm dein Leben. Hätte er nicht so schnell gehandelt - und deine Besatzung, möchte ich

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