Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Königin der Piraten

Königin der Piraten

Titel: Königin der Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danelle Harmon
Vom Netzwerk:
Karibik ihr blutig-romantisches Unwesen getrieben hatten ...
    Der Zopf war fertig, und nun spürte Maeve nur noch Grays Finger, die ihr sanft über die Wange streichelten. »Langweile ich dich, Liebes? Liegst du bequem?«
    Maeve hob die Augenlider, die schwer wie Blei waren. »Hm?«
    »Ich habe gefragt, ob du bequem liegst.«
    Bequem ... Sie lag mehr als bequem, auch wenn sie das niemals zugegeben hätte. Unter Grays Schutz fühlte sie sich ... in Sicherheit. Zärtlich umsorgt.
    Geliebt.
    Es machte ihr Angst, loszulassen und sich Gefühle zu gestatten, die normalerweise Schwächlingen und Langweilern vorbehalten waren. Sie kämpfte dagegen an, spürte jedoch, dass sie die Schlacht verlor.
    Lass es zu, Maeve.
    »Ja«, murmelte sie. »Ich liege ... bequem.«
    »Gut. Ich glaube, für heute waren das genug Gutenachtgeschichten. Jetzt schläfst du.«
    »Ich will nicht schlafen.«
    »Oh, das wirst du aber. In deiner Limonade war Lau-danum. Keine Angst, Liebling, ich gehe erst, wenn es wirkt.«
    »Du bist ... fürchterlich.« Mühsam schlug Maeve die Augen auf und versuchte, Gray seine jüngste List übel zu nehmen, aber es war schwer, wütend zu werden, wenn er so verdammt nett war, so verdammt liebevoll, so verdammt edel.
    Gray schob sich behutsam unter ihr hervor und zog ihr zärtlich die Decke bis ans Kinn hoch. Er berührte ihre Schultern, als er die Decke um sie herum feststeckte, und seine Lippen streiften ihre Schläfe. Bleib, wollte sie sagen. Geh nicht fort. Doch bevor ihr Herz sie verraten konnte, fielen ihr die Augen zu, und sie hatte nicht mehr die Kraft, sie noch einmal zu öffnen.
    Ihre Lippen bewegten sich an dem Kopfkissen. »Und wo gehst du hin, Admiral ? ... Gehst du eigentlich nie schlafen?«
    Sie merkte, wie er neben ihr niederkniete, spürte seinen Atem auf der Wange, als er liebevoll jede Einzelheit ihres Gesichts mit den Augen verschlang und die fliegenden Härchen an ihrer Schläfe glatt strich, die sich aus dem Zopf gelöst hatten.
    »Schlafen? Nicht, wenn meine liebreizende Königin unter meinem Schutz steht. Ich bin Offizier, Majestät, und als solcher habe ich geschworen, meine Pflicht zu tun.«
    Ein Offizier - der das Leben derer beschützte, die er liebte.
    »Ich liebe dich, Maeve«, sagte er leise und küsste sie.
    Sie versank in warmer, angenehmer Dunkelheit. Grays Worte folgten ihr, umschlangen sie, durchdrangen ihren letzten zusammenhängenden Gedanken, bevor sie der Schlaf übermannte.
    Ich liebe dich.
     

20.Kapitel
     
    Ih r habt was getan, Sir?«
    »Jetzt schaut mich nicht so an, Hardy; ich habe nur getan, was ich für richtig hielt. Im Übrigen stehe ich für alle unangenehmen Folgen gerade, die daraus womöglich erwachsen.«
    »Weiß Sir Graham, dass Ihr den Brief an ihre Eltern geschrieben habt?«
    »Selbstverständlich nicht. Das ist einzig und allein meine Angelegenheit. Ich möchte auch nicht, dass sein Flaggkapitän erfährt, dass ich mich da eingemischt habe - er ist der Cousin der jungen Dame. Sie darf natürlich auch nichts von der Sache wissen. Denn was, wenn ihre Eltern nun tatsächlich nichts von sich hören lassen? Nein, nein, sie werden schon kommen, ganz gewiss, Hardy. Eltern würden ihre Tochter niemals so im Stich lassen, und hat Kapitän Lord nicht selbst gesagt, dass sie die Kleine für tot halten?« Mit einer nervösen Handbewegung wischte Nelson das Thema beiseite und riss ein Fernglas vom Haken. Er eilte zu einer Kanone, kletterte hinauf und schob das lange Instrument durch die Wanten, um es abzustützen. »Und jetzt will ich nichts mehr davon hören, Thomas! Bringt mich nur nach Antigua - ich hoffe, nein, ich bete, dass ich dort Neues von meinem Freund Wiel-nuuv erfahre. Oh, der Gedanke, mit leeren Händen nach England zurückzukehren, ist einfach unerträglich !«
    »Das Land wird Euch auch dann noch lieben, Sir.«
    »Glaubt Ihr, Hardy? Glaubt Ihr wirklich? Oh, wenn es mir nicht gelingt, den Feind aufzuspüren - Hardy, betet zu Gott, dass wir auf Antigua etwas Neues hören!«
    Damit hob Nelson das Fernglas an sein gesundes Auge und richtete es auf das dunkle Meer, als könnte er seinen Rächer aus den Wellen selbst herbeirufen.
    Doch er sah nur ins Leere, und selbst er konnte nicht wissen, dass der überängstliche Villeneuve bereits von seiner Verfolgung wusste und entgegen Napoleons Befehl aus der Karibik flüchtete, so rasch es der Wind erlaubte.
     
    Meilenweit von Antigua entfernt bereitete sich auch Grays Flotte darauf vor, Westindien zu verlassen.
    Wie

Weitere Kostenlose Bücher