Königin der Schwerter
Antworten.«
»Gut.« Tendor verschränkte die Arme vor der Brust, er wirkte nun wieder sehr ernst. »Dann stell mir deine Fragen. Ich werde versuchen, sie dir so gut ich kann zu beantworten.«
***
»Nun, wie kommt ihr voran?« Karadek klopfte u n gehalten mit den Fingern auf die Tischplatte. Er ha t te den obersten Auguren und Magier Odion unmi t telbar nach Sonnenaufgang zu sich gerufen, um zu hören, ob es Fortschritte bei der Suche nach Bannsprüchen g e gen die Dashken gab. Das Heer war nun schon mehr e re Tage fort und hatte, wie er durch Boten erfahren hatte, das Hauptlager unweit des Rebellenlagers erric h tet. Die Bannsprüche wurden zwar noch nicht ben ö tigt, waren aber dringend e r forderlich, sobald Zoltan gezwungen war, ins Hoc h land vorzudringen.
»Also?«, richtete er das Wort noch einmal an Od i on. »Wie weit seid ihr?«
»Nun es ist nicht ganz so einfach, wie es zunächst den Anschein hatte.« Odion wirkte nervös, wich Kar a deks Blick aber nicht aus. »Meine Männer a r beiten Tag und Nacht daran. Doch wie es scheint, unterli e gen Elementargeister anderen Regeln als die Magie gemeinhin. Das macht es nicht gerade leic h ter, ihnen auf die Spur zu kommen und einen Spruch zu weben, der …«
»Mit anderen Worten: Ihr habt noch keinen einz i gen Bannspruch finden können.«
»So ist es.« Odion hielt Karadeks Blick auch weite r hin stand. »Aber seid gewiss, wir tun, was wir kö n nen.«
Karadeks Augen verengten sich zu schmalen Schli t zen. »Du kannst froh sein, dass alle anderen Magier und Auguren in Torpak mindestens genau so unfähig sind wie du«, sagte er drohend. »Wäre es anders, wü r dest du hier längst nicht mehr stehen.«
Odion erbleichte. »Wir tun alles, was in unserer Macht steht, darauf könnt Ihr Euch verlassen«, sagte er noch einmal.
»Schon gut, schon gut.« Karadek winkte müde ab. Für eine Weile schwieg er. Dann fuhr er sich mit den Händen über das Gesicht, schaute auf und fra g te: »Hast du noch mehr solche niederschmetternden Ne u igkeiten?«
»Ja.« Odions Stimme wankte nicht.
»Ja?« Karadek hatte das Gefühl, der Raum um ihn herum gerate ins Schwanken. »Was ist es?«
»Eine Vision. Eine Botschaft dessen, was ko m men mag. Nicht sicher und noch durch nichts bewi e sen, aber dennoch sehr bedenklich«, entgegnete Odion. »Sie ereilte mich heute Nacht im Schlaf.«
»Was hast du gesehen?« Karadek war auf alles g e fasst.
»Die Botschaft war erstaunlich klar. Sie warnte mich davor, dass sich unsere Männer mit den Rebe l len verbünden könnten.«
»Unsere Männer? Mit den Rebellen?« Karadek lac h te laut auf »Odion, mein Freund«, sagte er väte r lich, »das ist völlig unmöglich.«
»Ich wäre nicht der oberste Augur, wenn ich Trä u me und Visionen nicht zu unterscheiden wüsste.« O dion ballte in mühsam unterdrückter Wut die Fä u ste. »Die Vision warnt vor einem Schulte r schluss, ganz gleich wie sehr Ihr Zoltan vertraut.«
»Aber das ist doch lächerlich. Ich glaube nicht, dass …« Karadek verstummte, weil ein Page die Tür öffn e te.
»Verzeiht die Störung, Herr«, sagte er, sich demütig verbeugend. »Aber ein Bote vom Heer ve r langt Euch sofort zu sprechen. Er sagt, es gebe wichtige Neuigke i ten.«
»Herein mit ihm. Nur herein.« Karadek gab dem Pagen ein Zeichen, den Boten einzulassen. Dieser trat zur Seite und ließ einen Mann herein, dem die Strap a zen eines langen Ritts noch ins Gesicht g e schrieben standen.
»Nun?« Karadek lehnte sich entspannt in seinem Stuhl zurück. »Berichte! Was gibt es Neues von me i nen tapferen Kriegern?«
»Ich komme im Auftrag der Kommandanten«, hob der Bote an. »Und ich bringe Euch bittere Kunde. Zo l tan, unser geschätzter und von allen bewunderter Hee r führer, ist den Feinden bei einem Erku n dungsritt in die Hände gefallen. Wir können nicht mit B e stimmtheit sagen, dass er noch lebt. Jedoch gibt es auch keine B e weise dafür, dass die Rebellen ihn getötet haben.«
»Zoltan wurde gefangen genommen?« Karadek sprang auf. »Bei den Göttern, wie konnte das gesch e hen? Wo waren die Wachen? Wo waren jene, die über sein Leben wachen sollten?«
»Zoltan war auf eigenen Wunsch mit nur einem Waldläufer unterwegs, um das Rebellenlager zu e r kunden. Die Rebellen waren in der Überzahl.«
»Er war allein unterwegs? Dieser Narr ist wohl vö l lig verrückt geworden! Wie kann er das tun? Er trägt die Verantwortung für Tausende von Kriegern.« Kar a dek war völlig außer
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