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Königin der Schwerter

Königin der Schwerter

Titel: Königin der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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stehen, tänzelte und schnaubte nervös.
    »Bei den Göttern.« Fassungslos starrte Aideen auf die wogende Masse schwarzer Leiber, die sie umrin g ten. Ihre Flucht musste die Wölfe überrascht haben. Sie griffen nicht sofort an, sondern bleckten nur die Zähne und knurrten hasserfüllt.
    »Du bist eine Hüterin!«, rief Tisea Aideen zu. »Tu doch etwas. Ihr habt den Wölfen schon einmal befo h len. Sag ihnen, sie sollen den Weg freigeben.«
    »Ich … ich kann nicht.« In ihrer Todesfurcht ve r mochte Aideen kaum zu sprechen. Sie wusste, dass ihr Leben verwirkt war. Am Ende hatte Zarife doch g e siegt. »Bethia konnte es. Aber sie ist tot. Ich habe nicht die …«
    Ehe sie etwas dagegen unternehmen konnte, rutsc h te Peme von Silfris Rücken und schritt unb e irrt auf die Wölfe zu. »Peme!« Tiseas Ruf übertönte das allgege n wärtige Knurren und Scharren, aber das Mädchen schien die Warnung nicht hören zu wollen.
    Unerschrocken trat sie vor die Wölfe und sagte: »Ihr bekommt uns nicht. Sie hat uns gerufen, und wir werden nicht weichen. Sie hat uns diese Körper übe r lassen, die wir nicht mehr hergeben werden. Versucht ihr, sie zu holen, werdet ihr es bitter bere u en. Also schert euch fort und erschreckt die Lebe n den. Hier könnt ihr nicht gewinnen.«
    Aideen traute ihren Ohren nicht. Noch nie hatte sie Peme sprechen gehört. Es hieß, das Mädchen sei stumm. Den Worten jedoch wohnte eine solche Machtfülle inne, dass Aideen sie körperlich spüren konnte. Das war nicht die Stimme eines verängsti g ten Mädchens, das waren die Worte einer mächtigen und unerschrockenen Person, die den Tod nicht fürchtete und sich ihres Handelns sicher war. »Hi n fort mit euch«, hörte sie Peme sagen. »Verschwi n det, dann werden wir euch vielleicht verschonen.« Aideen starrte Peme an und begriff. Der Mund des Mädchens bewe g te sich nicht. Nicht Worte, Geiste s befehle waren die sie empfing. Wer immer von P e mes Körper Besitz ergriffen hatte war offenbar so mächtig, dass er selbst den Dashken befehlen kon n te. Und wirklich: Das Knurren der Wölfe wurde zu einem Winseln ihre dr o hend vorgestreckten Köpfe senkten sich. Unterwürfig legten sie die Ohren an und schlichen geduckt davon.
    »Peme! Bei den Göttern, wie hast du das g e macht?« Tiseas Ausruf klang ehrlich. Offenbar hatte sie nicht mitbekommen, was Peme zu den Wölfen gesagt hatte. Überraschung, Erleichterung und Unglaube schwa n gen in dem Ruf mit, obwohl ihre A u gen immer noch den grünlichen Schimmer besaßen.
    Peme antwortete nicht. Schweigend drehte sie sich um und kehrte zu ihnen zurück. Ihre Bewegu n gen wirkten hölzern, ihre Miene verkrampft, und auf i h rem Gesicht zeigte sich eine Blässe, die zuvor nicht da gewesen war. Stumm streckte sie Aideen ihre Hand entgegen und schaute sie aus grün schimmernden A u gen erschöpft an.

33
    »Sie kommt zu sich.«
    »Den Göttern sei Dank, ich fürchtete schon, ich hätte sie verloren.«
    »Wasser, schnell, bringt frisches Wasser.«
    Die Worte erreichten Manon wie durch eine zähe Nebelwand. Sie spürte, dass sie nicht allein war, fühlte sich aber außerstande, die Augen aufzuschl a gen und nachzusehen, wer da sprach.
    Eine Hand schob sich unter ihren Kopf und hob ihn an. Dann berührte etwas ihre Lippen. Es war rau und kühl wie der Rand eines Gefäßes und … feucht. Wasser!
    Kaum dass das Gefäß ihre Lippen berührte, spü r te Manon, wie köstliches Wasser ihren trockenen Mund füllte. Gierig begann sie zu schlucken. Mehr und mehr. Niemals im Leben hatte sie solch einen Durst verspürt, nie gewusst, wie köstlich, wie unendlich kös t lich klares Wasser schmecken konnte.
    »Genug, Kindchen. Es ist genug.« Jemand nahm das Wasser fort. Manon gab einen erstickten Laut von sich und bäumte sich auf, aber die Hand, die sie zuvor gestützt hatte, drückte sie sanft auf ihr Lager zurück. »Ganz ruhig, Kindchen«, hörte sie eine dunkle Fraue n stimme sagen. »Du bekommst gleich wieder etwas.«
    Manon wimmerte. Sie fühlte sich schwach und e lend und hatte Schmerzen. Ihre Lippen waren aufg e sprungen und bluteten, ihr Kopf dröhnte. Jeder Mu s kel in ihrem Körper schien verkrampft zu sein. E r schöpft gab sie die Gegenwehr auf und sank seu f zend auf ihr Lager zurück.
    »So ist es gut.«
    »Soll ich Tendor sagen, dass sie erwacht ist?«, fragte eine helle Stimme, die einem noch sehr jungen Mä d chen gehören musste.
    »Ja, lauf und hol ihn«, antwortete die ältere Frau. »Aber er soll nicht

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