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Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Titel: Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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blühte.
    Er betete um Stärke. Wo eine Fahne wehte, musste es Menschen geben. Sein halbes Königreich hätte er dafür gegeben, die letzte Stunde seines Lebens im Licht und in der Wärme eines Feuers verbringen zu dürfen.
    Aber sein Blick begann, sich zu verdunkeln, und ihm schwindelte. Durch die Wellen der Erschöpfung und Schwäche, die über ihn hinwegspülten, vermeinte er, die blutrote Rose über das weiße Meer auf sich zukommen zu sehen. Mit knirschenden Zähnen trieb er sein Pferd darauf zu. Wenn schon kein Feuer, so wollte er doch den süßen Duft der Rose genießen, bevor er starb.
    Ihm fehlte selbst die Kraft, sein Schicksal zu verfluchen, als er erneut das Bewusstsein zu verlieren begann und aus dem Sattel in den weißen Schnee stürzte.
    Der stechende Schmerz riss ihn aus der Ohnmacht, trieb ihn an die Oberfläche. Wie durch eine dünne Eisschicht sah er ein Gesicht, das sich über ihn beugte. Bezaubernde
Augen mit langen Wimpern, grün wie das Moos in den Wäldern seiner Heimat, eine Haut wie Milch und Rosen. Ein weicher, voller Mund. Die schönen Lippen bewegten sich, aber das Summen in seinem Kopf war so laut, dass er kein Wort verstand.
    Die Kapuze ihres roten Umhangs bedeckte ihr Haar. Er streckte die Hand aus und berührte den Stoff. »Du bist ja gar keine Blume.«
    »Nein, Herr. Nur eine Frau.«
    »Nun, wenn es ans Sterben geht, wärmt ein Kuss besser als Feuer.« Er zupfte an der Kapuze und spürte, wie der weiche, volle Mund den seinen berührte. Mit ihrem süßen Geschmack auf den Lippen, fiel er in Ohnmacht.
    Männer, dachte Deirdre, als sie sich aufrichtete. Merkwürdige Geschöpfe! Der Mensch lag im Sterben und dachte noch daran, ihr einen Kuss zu rauben! Kopfschüttelnd erhob sie sich und griff nach dem Horn, das an der Schärpe an ihrer Taille hing. Sie blies das Signal für Hilfe. Nachdem sie ihren Umhang abgenommen und über den Fremden gebreitet hatte, setzte sie sich in den Schnee und hielt ihn in ihren Armen, bis stärkere Hände den unerwarteten Gast in die Burg brachten.
    Die Kälte hatte ihm das Leben gerettet, aber das Fieber war noch nicht besiegt. Auf seiner Seite hatte er seine Jugend und Stärke. Und sie, dachte Deirdre. Sie würde alles tun, was in ihrer Macht stand, um ihn zu heilen. Während des Transports war er zweimal zu Bewusstsein gekommen. Beide Male hatte er versucht, Widerstand zu leisten. Zwar nur schwach, doch die Anstrengung hatte genügt, um das Blut in der Wärme erneut fließen zu lassen.
    Kurz angebunden, wie es ihre Art war, befahl sie zweien
ihrer Männer, ihn festzuhalten, während sie ihm ein Schlafmittel einflößte. Säuberung und Verschließen der Wunde würden schmerzhaft werden, falls er zu Bewusstsein kam. Deirdre war zwar energisch, sah aber ungern jemanden leiden.
    Sie nahm ihre Heilmittel und Kräuter und schob die Ärmel ihres einfachen Kittels zurück. Der Fremde lag im goldenen Licht der blassen Sonne, die durch die schmalen Fenster fiel, nackt auf dem Bett. Er war nicht der erste Mann, den sie nackt sah, und es war auch nicht die erste Schwertwunde, die sie behandelte.
    »Er sieht so gut aus«, hauchte Cordelia, die Magd, die Deirdre zu Hilfe geholt hatte.
    »Er liegt im Sterben«, wies Deirdre sie mit scharfer Stimme zurecht. »Du musst das Tuch fester auf die Wunde pressen. Ich will nicht, dass er unter meinem Dach verblutet.«
    Nachdem sie die entsprechenden Heilmittel ausgewählt hatte, trat sie ans Bett und konzentrierte sich auf die Wunde an seiner Seite. Ein klaffender Schnitt reichte von seiner Achsel bis zur Hüfte. Der Schweiß trat ihr auf die Stirn, als sie mit ihren Gedanken in seinem Körper nach weiteren Verletzungen suchte. Ihre Wangen wurden blass, aber ihre Hände arbeiteten flink und sicher.
    So viel Blut! Ihr Atem beschleunigte sich. Solche Schmerzen! Wie hatte er das überleben können? Auch wenn die Kälte den Blutfluss verlangsamt hatte, hätte er längst tot sein müssen.
    Einmal hielt sie inne, um ihre Hände in einer Schüssel zu waschen und zu trocknen. Als sie nach der Nadel griff, erbleichte Cordelia. »Herrin …«
    Geistesabwesend sah sich Deirdre nach ihr um. Sie hatte
das Mädchen fast vergessen gehabt. »Du kannst gehen. Du hast dich gut gehalten.«
    Cordelia verschwand so eilig, dass Deirdre fast lächeln musste. Wenn es um die Arbeit ging, war sie nie so schnell. Deirdre wandte sich wieder ihrem Patienten zu und fing an, die Wunde mit sorgfältigen, fachmännischen Stichen zu verschließen.
    Das würde

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