Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition)
Hunde.«
Thane lächelte dünn und salutierte mit seinem Schwert. »Wirst du kämpfen, du nervtötender Prahlhans, oder willst du mich zu Tode reden?«
Owen stürzte sich mit erhobenem Schwert auf ihn, und Thane fühlte, wie das Blut in seinen Adern sang. Ihre Schwerter kreuzten sich, Heft lag an Heft. Durch das tödliche V lächelte Thane seinen Gegner an. »Davon habe ich geträumt.«
»Dann hast du von deinem Tod geträumt.«
Sie lösten sich voneinander, und erneut klirrte Stahl auf Stahl.
Unterdessen arbeitete sich Aurora durch das Handgemenge, schlug Klingen zur Seite, stieß einem Höfling eine ohnmächtig werdende Frau in die Arme und wirbelte schließlich herum, bis sie Rücken an Rücken mit Gwayne kämpfte.
»Draußen?«, rief sie. »Die Mauern? Die Tunnel?«
»Alles erledigt. Die Elfen halten sie besetzt, und die Gefangenen sind befreit. Uns bleibt nur noch die Halle.«
»Bringen wir es zu Ende.« Als sie Lorcan ansah, glänzte sein Schwert vom Blut. »Wir nehmen ihn uns vor.«
Gemeinsam mit Gwayne schlug sie sich zum König durch. Sie kämpften sich durch die verschreckten Gäste, sprangen über Gefallene und Ohnmächtige. Dabei versammelten sie andere um sich, die Auroras Ruf zu den Waffen folgten. Die Leibwache war dieser Überzahl nicht gewachsen und wurde an die Wand gedrückt. Aurora kreuzte die Klinge mit Lorcan.
»Du kannst vielleicht mich besiegen«, sagte sie ruhig. »Ich glaube es zwar nicht, aber es ist möglich. In diesem Fall werden meine Männer dich töten. Du wirst diese Nacht nicht überleben, wenn du dein Schwert nicht niederlegst.«
»Du wirst hängen.« Seine Augen färbten sich schwarz.
Seine Hände waren voller Blut – wie die ihren. »Du wirst aufs Rad geflochten, gevierteilt und gehängt werden.«
»Leg dein Schwert nieder, Lorcan der Thronräuber, sonst muss ich dich doch noch töten.«
»Du selbst wirst sterben!« Dennoch legte er sein Schwert nieder.
»Befiehl deinen Wachen, ihre Schwerter niederzulegen. Wir sind in der Überzahl. Lass sie die Waffen strecken, damit du meine Bedingungen hören kannst.«
»Genug!«, brüllte er mit Auroras Schwert an der Kehle. »Legt eure Schwerter nieder! Euer König befiehlt es euch.«
Das Klirren der Schwerter verstummte, bis nur noch Thane und Owen gegeneinander fochten.
»Lass ihn die Sache zu Ende bringen«, sagte sie zu Gwayne. »Die Stunde hat noch nicht geschlagen. Dies ist seine Zeit, nicht meine, und er muss sie selbst erleben. Setzt Lorcan auf den Thron, an dem ihm so viel liegt, und haltet ihn dort fest.«
Wie Dämonen wirbelten die beiden Männer durch die Halle. Außer Atem hackte Owen nach seinem Gegner und fluchte, als Thane sein Schwert zur Seite schlug. Voller Wut griff er nach einem Kerzenleuchter und schwang ihn gegen Thane, der geschickt auswich und erneut zum Angriff ansetzte.
»Du bist zu sehr daran gewöhnt, gegen Soldaten zu kämpfen, die ausgepeitscht oder verbannt werden, wenn sie es wagen, dich zu schlagen«, höhnte Thane. »Jetzt, wo es um dein Leben geht« – Thanes Klinge schnitt durch Owens Seidenwams ins Fleisch –, »zeigst du dich schwerfällig.«
»Du bist ein Niemand! Ein Feigling, ein Prügelknabe!«
»Ich trage deine Narben.« Die Spitze von Thanes Schwert ritzte Owens Wange. »Jetzt trägst du meine. Das genügt mir.«
Mit zwei schnellen Ausfällen schlug er Owen das Schwert aus der Hand und setzte ihm seines auf den Leib. »Ich werde dich nicht töten, denn ich wünsche dir ein langes Leben. Jahre des Elends und der Demütigung, auf den Knien.«
»Ich werde vor dir nicht knien.«
»Das sollst du auch nicht. Aber vor ihr.« Er trat beiseite und hielt seine Schwertspitze an Owens Nacken, sodass dieser Aurora sehen konnte, die inmitten der Gefallenen und der Verängstigten stand.
»Du bist alles, was ich mir jemals gewünscht habe«, sagte sie zu Thane. »Das werde ich dir nie vergessen. Mitten in der Schlacht hast du auf dein Recht auf Vergeltung verzichtet und dich für die Ehre entschieden.«
»Hure!«, kreischte Owen. »Schlampe. Sie hat für mich die Beine breit…«
Thane knallte den Griff seines Schwertes seitlich gegen Owens Kopf. Als dieser ohnmächtig zusammensank, schob er ihn achtlos mit dem Stiefel beiseite. »Ich bin nicht vollkommen«, erklärte er mit einem strahlenden Lächeln. Aurora lachte.
»Viel fehlt dir nicht. Meine Stunde naht.« Sie fühlte, wie die Macht sie erfüllte. »Fast wünschte ich, es wäre nicht so, und wir könnten fortgehen, um in
Weitere Kostenlose Bücher