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Königreich der süßen Versuchung

Königreich der süßen Versuchung

Titel: Königreich der süßen Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JENNIFER LEWIS
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Irgendwie war diese ganze Situation ausgesprochen seltsam. Der eigene Verlobte kam ihr zwar nicht wie ein Fremder vor, aber auch nicht wie jemand, mit dem sie schon geschlafen hatte.
    Für Jake musste das alles sehr unangenehm sein, auch wenn er ziemlich gelassen wirkte. Er wartete wahrscheinlich einfach ab und hatte diese selbstsichere Haltung, die angemessen für einen König war. Andi stieß die Tür zum Bad auf, streifte sich das zerknitterte Abendkleid zusammen mit der Unterwäsche ab und stieg in die große Dusche, die ganz mit Marmor ausgekleidet war. Auch an das Badezimmer konnte sie sich überhaupt nicht erinnern, während ihr der Wohnraum der Suite zumindest vage bekannt vorkam.
    Tief aufseufzend ließ sie das heiße Wasser auf sich herunterprasseln. Was sollte die Grübelei, sie musste einfach Geduld haben. Als sie sich abtrocknete, fühlte sie sich schon besser. Da sie ihr eigenes nicht dahatte, benutzte sie Jakes Deo und versuchte, mit seinem schwarzen Kamm ihr Haar so einigermaßen in Ordnung zu bringen. Seltsam, dass nichts von ihren Toilettensachen hier war. Offenbar schlief sie nicht oft in seinem Zimmer. Aber warum auch? Viele verlobte Paare hatten getrennte Schlafräume. Und in einem königlichen Haushalt legte man darauf vielleicht besonderen Wert.
    Als sie die schwarze Unterwäsche in die Hand nahm, stieg ihr wieder die Röte in die Wangen. Der BH passte genau, musste also ihr gehören. Und der Slip war bequem, obschon sehr knapp geschnitten. Aber wann und warum hatte sie sich solch sexy Unterwäsche gekauft? Hastig zog sie sich das T-Shirt über und stieg in die Jeans. Das war besser. Strümpfe und Schuhe hatte Jake nicht mitgebracht. Die würde sie sich selbst holen. Den Pullover hängte sie sich über die Schultern und öffnete dann die Tür.
    Jake lächelte anerkennend, und seine dunklen Augen strahlten. „Du siehst toll aus.“
    Unsicher zuckte sie mit den Schultern. War sie nicht etwas zu leger angezogen? Durfte man in einem königlichen Palast Jeans tragen? „Du hast mir keine Schuhe mitgebracht.“ Sie deutete auf ihre nackten Füße.
    „Vielleicht wollte ich deine hübschen Zehen sehen.“
    Bei seinem bewundernden Blick wurde ihr wieder ganz heiß, und sie senkte den Kopf. Gleichzeitig fühlte sie sich wie befreit und lachte leise. „Dennoch würden diese hübschen Zehen sich gern in irgendwelchen Schuhen verbergen. Hatte ich denn gestern Abend keine an? Ich habe im Schlafzimmer und im Bad nachgesehen, aber keine gefunden.“
    „Keine Ahnung, wo deine Schuhe sind. Ich weiß nur, dass du barfuß auf dem Rasen getanzt hast, als ich dich gefunden habe.“
    Stirnrunzelnd schüttelte Andi den Kopf. „Das ist alles zu merkwürdig. Kurz, nachdem wir uns verlobt hatten, habe ich das Gedächtnis verloren?“
    Jake nickte nur. Seiner verschlossenen Miene konnte sie nichts entnehmen. Mit ausgestreckten Armen trat er auf sie zu. „Keine Sorge, wir stehen das gemeinsam durch.“ Als er ihr die Hände um die Taille legte, fühlte sich das gut und richtig an. Unwillkürlich schmiegte sie sich an ihn und schloss die Augen. Würde er ihr jetzt eine Liebeserklärung machen? Doch er schwieg und drückte ihr nur sanft die Lippen auf den Mund.
    Erregung erfasste sie, gleichzeitig hatte sie sich noch nie so geborgen gefühlt. „Wahrscheinlich hatte ich noch Glück, dass das alles hier in deiner Nähe passiert ist. Ich hätte ja auch ganz woanders sein können, wo mich keiner kennt. Solche Geschichten hört man immer wieder.“
    „Ja, das war gut so.“ Wieder küsste er sie, diesmal aber drängender, und Andi schlang ihm die Arme um den Nacken und erwiderte den Kuss voller Verlangen. Das Herz klopfte ihr wie verrückt, und ihr Puls raste. Heftig atmend löste sie sich schließlich von Jake und sah ihn unter halb gesenkten Lidern an. Seltsam, er schien vollkommen entspannt zu sein, denn er lächelte sie nur freundlich an und strich ihr über das Haar. Wäre sie doch nur halb so gelassen wie er. Wenn sie sich vorstellte, sie würde irgendwelchen Menschen begegnen, die ihr fremd waren, obwohl sie sie kennen müsste, überfiel sie Panik. Denn sie müsste ja so tun, als sei alles normal.
    Scheu sah sie Jake an. „Meinst du, dass wir unsere Verlobung noch etwas geheim halten können?“
    „Warum denn?“
    „Damit ich nicht alle möglichen Fragen beantworten muss, obwohl ich noch nicht einmal weiß, wer ich bin.“
    „Hm …“ Auf einmal wirkte er verlegen. „Ich fürchte, dazu ist es zu spät. Ich

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