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Königsallee

Königsallee

Titel: Königsallee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Eckert
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sein Status als Promiwirt. Oder sein Kontakt zum KK 22.
    Reuter musste an Kochs Worte von gestern Mittag denken: Manchmal glaube ich, Engel hätte dich ins KK 22 gesteckt, um unsere Dienststelle unter die Lupe zu nehmen.
    Immer wieder kontrollierte Reuter im Rückspiegel den nachfolgenden Verkehr. Ein paarmal glaubte er, eine schwarze Limousine zu sehen, aber davon gab es viele. Als er Düsseldorf erreichte, fuhr Reuter Schleifen durch Wohngebiete, bis er sich sicher war, den Verfolger abgehängt zu haben.
    Grusews Leute – oder ein Anflug von Verfolgungswahn.
    Sein Handy gab Laut.
    Wiesinger sagte: »Kennst du eine Stiftung für deutschrussischen Kulturaustausch?«
    »Nie gehört.«
    »Der Lexus läuft unter diesem Verein. Anfang der Woche haben die Stiftungsleute gleich fünf solcher Schlitten angemeldet. Müssen eine Menge Kohle haben, diese Kulturheinis.«
    Reuter bedankte sich.
    Die Hälfte der ersten CD war abgespielt. Noch nichts von Belang – kein Wort über Drogen oder Gemälde.
    Deutschrussischer Kulturaustausch – was es nicht alles gibt, dachte Reuter.
52.
    Marietta raste wie eh und je.
    Scholz konzentrierte sich auf seinen Laptop und tippte eine Zusammenfassung der letzten Vernehmungen für die Kollegen der Mordkommission.
    Der rasselnde Klingelton. Scholz fummelte das Handy aus der Jackentasche.
    Es war Bettina, seine Frau: »Störe ich?«
    »Nein.«
    »Ich will dir nur dafür danken, dass du dich um Florian gekümmert hast. Stell dir vor, er schwärmt jetzt davon, Polizist zu werden.«
    »Mir hat er gesagt, wir sollten uns wieder zusammentun.«
    »Wirklich?«
    »Damit er deine Wohnung für sich allein haben kann.«
    »Ich bin so froh, dass ihr euch wieder vertragt.«
    »Er ist clean. Das hat er dir zu verdanken.«
    »Florian meint, du hättest das bewirkt.«
    »Sagt er das wirklich? Letztes Jahr ist er mir noch an die Gurgel gegangen.«
    »Menschen ändern sich und in neuem Licht sieht manches anders aus.«
    Marietta hielt an einer roten Ampel. Sie zog eine Augenbraue hoch und deutete auf einen Thai-Imbiss, den die Teams der Kriminalwache manchmal während ihrer Nachtschichten ansteuerten.
    Scholz zeigte den erhobenen Daumen. Er hatte Hunger und das Essen dort war korrekt.
    Bettina sagte: »Vielleicht sollten wir mal wieder etwas gemeinsam unternehmen. Ich meine, zusammen mit Florian.«
    »Ja klar.«
    Marietta fuhr vor, parkte in zweiter Reihe und ging voraus. Scholz plauderte weiter mit seiner Frau. Sie fragte nach seinem Job, er nach ihrem als Pflegedienstleiterin im Altenheim. Small Talk, Freundlichkeiten. Immerhin.
    Menschen ändern sich.
    Schließlich gesellte er sich zu Marietta, die an der Theke anstand.
    »Ihr versteht euch noch ganz gut?«, fragte sie.
    »Wie kommst du darauf?«
    »Das war doch deine Frau, oder? Ich dachte, sie hätte dich rausgeschmissen.«
    »Wir haben uns getrennt. Das ist ein Unterschied.«
    Die Asiatin hinter dem Tresen schaufelte Extraportionen auf ihre Teller. Scholz und Marietta trugen sie zum nächsten Stehtisch.
    Scholz wechselte das Thema: »Was sagst du zu Sven Mielke?«
    »Pfiffiges Kerlchen. Wetten, dass er Marthau besser kannte, als er vorgibt? Leider hat er für beide Tatzeiten ein Alibi. Und vermutlich keine Kohle, um einen Mord in Auftrag zu geben.«
    »Womit wir bei dem unbekannten Spaßverderber wären, der Henrike den Umgang mit Mielke verbieten wollte.«
    »Irgendwie ist mir auch die Familie nicht geheuer.«
    »Die Andermatts?« Scholz spachtelte Frühlingsrollen und gebackene Teigtaschen, fettig, heiß und lecker. Mit vollem Mund fragte er: »Hältst du es denn für möglich, was Mielke da angedeutet hat?«
    »Dass der Vater seine Tochter gefickt hat?« Die Kollegin zeigte ein schräges Lächeln. »Wir können unseren künftigen Innenminister ja mal danach fragen.«
    »Oder seine Frau«, antwortete Scholz.
     
    Zurück in der Festung suchte Scholz nach der Post, die ihm der Typ aus dem Labor des Landeskriminalamts am Morgen versprochen hatte. Im MK-Raum gab es für jeden Ermittler ein Eingangskörbchen. Das mit Scholz’ Namen war leer.
    Scholz lief hinunter ins Erdgeschoss. Die Tür zum Funkraum der Kriminalwache war nicht abgeschlossen. Zwei Kollegen der Dienstgruppe A saßen vor dem Monitor, der die Meldungen aus der Leitstelle anzeigte, und diskutierten über die Bundesliga.
    »Hey, Norbert, was sagst du zum Abschneiden der Bayern?«, fragte der eine.
    »Seh ich aus, als würde ich mich für Sport interessieren?«
    Der Korb für hereinkommende

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