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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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ihr.
    „Gibt es ein Problem Fräulein Ende? Kann ich ihnen helfen?“, fragte er freundlich und musterte uns interessiert.
    „Nein, alles in Ordnung, Professor Pfaff“, quetschte Skara mühsam heraus und drehte sich wieder nach vorn.
    „Wunderbar, darf ich sie dann zu mir bitten, um mich bei einem Experiment zu unterstützen. Es wäre mir eine große Ehre. In ihrer Familie gab es schon viele mächtige Magier, ich erinnere mich gern an den Bruder ihres Vaters, unfassbar, was Karl mit dem Wasser anstellen konnte, ein wahres Genie.“ Wiederwillig folgte Skara Professor Pfaff. Unterwegs versuchte sie Shirley mit ihren Blicken zu töten. Die saß gut gelaunt neben uns und lächelte zufrieden.

    Am späten Nachmittag saß ich unruhig im Studierzimmer und blätterte in den „Regeln und Umgangsformen für den modernen Magier“. Ich wollte Adam sehen und mich mit eigenen Augen vergewissern, dass es ihm gut ging.
    „Wusstet ihr, dass man nach §386 als Plebejer keine Stelle im Senatorenhaus bekommt, diese sind ausschließlich den Patriziern vorbehalten“, sagte ich gähnend.
    „Wirklich, aber ehrlich gesagt, reiße ich mich nicht um eine Stelle im Senatorenhaus. Ich habe ganz andere Pläne als Akten von rechts nach links zu stapeln.“ Lorenz hob den Blick von MUS. Er versuchte, noch eine Vorlesung über einfache Entflammungszauber nachzuarbeiten.
    „Stimmt auch wieder.“ Ich blätterte gedankenverloren weiter. Dabei fiel mir eines der Werbeblättchen in die Hand, die mir Frau Trudig im Sommer zugesteckt hatte. Gelangweilt von den Paragraphen las ich es durch.
    „Ich muss zu den Sybillen!“, rief ich von Entschlossenheit gepackt. „Prophezeiungen in allen Lebenslagen. Wir nehmen ihnen die Ungewissheit vor der Zukunft“, las ich vor.
    „Ich komme sofort mit.“ Lorenz stand entschlossen auf. „Da wollte ich schon immer mal hin.“
    „Was wollt ihr bei den durchgedrehten Weibern?“, fragte Liana stirnrunzelnd. „Meine Eltern waren mal da und die haben ihnen nur irgendwelchen Quatsch erzählt.“
    „Die sind nicht durchgedreht. Ihre Weissagungen treffen oft genug zu“, sagte Lorenz empört.
    „Hast du die rosa Sternschnuppen gesehen?“
    „Nein!“, knurrte Lorenz beleidigt.
    „Siehst du. Meine Eltern sind auch nicht von einem Ufo abgeholt worden.“ Liana lächelte siegesgewiss.
    „Aber hin und wieder prophezeien sie wirklich etwas Brauchbares“, protestierte Lorenz.
    „Mag sein, 0,01% ihrer Prophezeiungen mögen vielleicht zutreffen, aber der Rest ist nur dummes Geplapper.“
    „Ich probiere es einfach aus“, unterbrach ich ihre Diskussion. Ich hatte nichts zu verlieren.
    „Was willst du überhaupt von den Sybillen wissen?“, fragte Liana.
    „Vielleicht können sie mir helfen, das Rätsel um das Verschwinden meiner Familie zu lösen“, erklärte ich siegessicher.
    „Und vielleicht wissen sie auch, wie du an Adam rankommst“, grinste Lorenz. Ich sah ihn erschrocken an.
    „Glaubst du ich bin blind und taub? Ich weiß doch, dass du total in ihn verschossen bist, auch wenn er dich behandelt wie Luft.“ Ich atmete lautstark ein.
    „Mmh“, murmelte ich, erschrocken davon, wie offensichtlich mein Benehmen gewesen sein musste. „Jedenfalls will ich da unbedingt hin.“
    Ich nahm das Werbeblatt wieder in die Hand und studierte es genauer. „Morgen nach den Vorlesungen gehe ich zu Frau Trudig und besuche die Sybillen, Tür Nummer 27.“ Ich sah auf die Uhr. „Wieso eigentlich so lange warten, wir könnten doch heute gehen. Die haben noch bis 18 Uhr geöffnet, eine Stunde Zeit haben wir also. Wenn wir uns beeilen, schaffen wir das.“
    Noch ehe ich ein weiteres Wort sagen musste, hatte Lorenz schon seinen schnieken Kunstpelz in Leopardenoptik angezogen und stand an der Tür.
    „Los, Süße, beeil dich!“, rief er mir zu, während ich schon nach meiner Jacke griff.

    Kurz darauf traten wir frierend und zitternd aus dem dichten Schneeregen in Frau Trudigs kleines, überfülltes Reisebüro auf dem Schönefelder Marktplatz.
    „Guten Abend!“, begrüßte sie uns freudestrahlend und wir pellten uns aus unseren dicken Jacken.
    „Guten Abend, Frau Trudig, wir würden gern die Sybillen besuchen“, sagte ich.
    „Da seid ihr knapp dran.“ Frau Trudig schwang sich ächzend aus ihrem Bürostuhl, wobei eine kleine Wolke Kekskrümel von ihrem Schoß aufstiebte.
    „Bei den Sybillen war ich diese Woche schon. Stellt euch vor, die haben mir prophezeit, dass mein Mann endlich seine romantische Ader

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