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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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musste wissen, ob sich seit meinem Musikflash in der Vorlesung von Professor Hengstenberg etwas zwischen uns geändert hatte. Aber ich wartete umsonst, Adam kam nicht. Ich war erschöpft, aber schlafen konnte ich trotzdem nicht. Ich versuchte mit meinem eingeschmuggelten Mp3-Player einem Musikflash zu wiederstehen, aber ich versagte kläglich. Die Musik zog mich unerbittlich mit sich in die Tiefen, direkt in eine berauschende Bilderflut hinein, die meinen Kopf ausschaltete. Dunkle Schatten umschwirrten mich und rissen mir mein Herz aus dem Leib. Gekreuzte Schwerter rot vor Blut schlugen tiefe Wunden. Die Visionen mussten in einen Traum übergegangen sein, denn Elchröhren weckte mich am nächsten Morgen. Verstört von den Bildern der Nacht, nahm ich eine kalte Dusche und zog meine Laufsachen an. Bei der morgendlichen Runde, die ich stillschweigend neben Liana, Lorenz und Shirley über reifbedecktes Laub drehte, sah ich Adam immer noch nicht. Ich legte an Tempo zu, bis meine Lungen von der kalten Luft brannten.
    „Hast du heute Nachmittag wieder Flugtraining?“, fragte Lorenz beim Frühstück, während er ein wirklich gigantisches Ei pellte.
    „Ja, habe ich. Nachdem die Flugshow vorbei ist, bereiten wir uns jetzt auf das nächste Drachenrennen vor. Was isst du da eigentlich, sind das Dracheneier?“, fragte ich mit neugierigem Blick. Lorenz sah mich entsetzt an.
    „Wenn ich ein Drachenei essen würde, würden mich alle Drachenfans im Raum lynchen, bevor ich nur den Löffel heben könnte. Das ist ein Wingtäubelei. Dulcia hat mir erzählt, dass die Eier der Wingtäubel das Muskelwachstum enorm fördern sollen. Deswegen sind die Drachen so stark, deren Leibspeise sind Wingtäubel.“ Lorenz biss entschlossen in sein Frühstücksei.
    „Vielleicht probierst du es doch lieber mit Krafttraining“, sagte Shirley von der anderen Seite des Tisches. Wir sahen alle gleichzeitig zu ihr hinüber. Seit wir in Tennenbode waren, war Shirley zwar meist an unserer Seite, aber in der Regel sagte sie nichts. Wir hatten uns schon so an ihre stillschweigende Anwesenheit gewöhnt, dass wir sie kaum wahrnahmen und uns in ihrer Gegenwart völlig frei unterhielten.
    „Was?“, fragte sie gedehnt, während wir sie erstaunt anblickten. „Muskeln bekommt man sicher nicht von Wingtäubel-Eiern sondern vom Kampftraining.“ Shirley widmete sich wieder ungerührt ihrem Müsli.
    „Wie war es bei deiner Großmutter?“, fragte Liana, nachdem sie es geschafft hatte, ihre Augen von Shirley abzuwenden und schlug den „Korona Chronikle“ auf.
    „Gut, ich habe bestimmt einen ganzen Liter Kaffee getrunken, ungesunde Sachen gegessen und sinnlose Sendungen im Fernsehen geschaut und natürlich Nachrichten an alle nichtmagischen Freunde verschickt und du?“
    „Habe ich genauso gemacht. Wir werden heute bei angewandter Wasserlehre völlig versagen, weil wir unsere magischen Fähigkeiten mit Fast Food reduziert haben“, kicherte sie.
    „Ich lasse es drauf ankommen, denn es war toll“, schwärmte ich. „Hat dir Paul auch eine Mail geschickt?“
    „Ja, er hat neben dem Studium seine eigene Firma gegründet, erstaunlich. Oje!“ Liana schlug sich entsetzt mit der Hand auf den Mund.
    „Was ist los?“ Ich sah erschrocken von meinem Obstteller auf. Liana zeigte auf einen Artikel und begann vorzulesen. „Trotz erhöhter Sicherheitsvorkehrungen wurden in der vergangenen Nacht in Lissabon unabhängig voneinander zwei magische Bürgerinnen im Alter von sechzehn Jahren entführt. Trotzdem die schwarze Garde sofort vor Ort war und die Täter in ein Gefecht verwickelte, konnten die Morlems erneut unerkannt flüchten. Bei dem Gefecht wurde ein Mitglied der Schwarzen Garde getötet und zwei schwer verletzt. Eine ausführliche Stellungnahme von Senator Helander Baltasar, dem die Schwarze Garde unterstellt ist, lesen sie auf Seite 5. Du lieber Himmel, das wird doch nicht Adam gewesen sein?“
    Es herrschte absolute Stille am Tisch. Mein Herz war zu Eis gefroren. Während ich selig geschlafen hatte, war Adam vielleicht ums Leben gekommen.
    „Selma, geht’s dir gut. Du bist ganz weiß“, flüsterte Lorenz nervös. „Selma, antworte mir!“ Lorenz schüttelte an meiner Schulter und ich versuchte mich zusammenzureißen.
    „Liana, du kannst doch Botschaften senden, oder?“, fragte ich schließlich mit zittriger Stimme. Wir müssen herausfinden, ob es Adam ist.“
    „Nicht wirklich gut“, murmelte sie.
    „Lorenz, wie ist es mit dir?“, fragte ich

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