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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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ausgewählt werden.“
    Ich sah ihn überrascht an.
    „Morgen ist der letzte Tag vor den Weihnachtsferien, Selma. Du hast dich so in Arbeit vergraben, dass du das vergessen hast?“
    „Silvester?“ Ich hob die Augenbrauen, nach Party war mir nicht zumuten.
    „Shirley kommt mit nach Berlin. Ich will sie meinen Eltern vorstellen. Außerdem sind wir noch zu einer extrem coolen Party eingeladen. Komm doch einfach mit. Meine Eltern sind total locker drauf und freuen sich, wenn ich ein paar Freunde mitbringe.“
    „Geht ruhig, ich werde mit meiner Großmutter feiern“, entgegnete ich. Lorenz sah mich eine Weile an, sagte aber nichts. Wie sollte ich ihm erklären, dass mir der Sinn nicht nach Feiern stand, außerdem würde das Senatorenhaus sicherlich nicht erlauben, dass ich Schönefelde verließ.
    „Silvester ist nicht mein Ding“, sagte ich schließlich und zwang mich zu einem Lächeln, das Lorenz zu beruhigen schien.
    Ich zog mich bald darauf in mein Zimmer zurück, denn im Studierzimmer diskutierten Lorenz und Shirley mittlerweile lautstark die besten Outfits für die anstehende Party.
    „Wie findest du das?“, fragte Shirley. Ich hörte ihre Stimme immer noch klar und deutlich durch die angelehnte Tür.
    „Keine Pastelltöne zu deinen blonden Haaren, Schätzchen, du siehst sonst so tot aus. Du musst ein bisschen mehr Farbe wagen!“, sagte Lorenz entschlossen. Ich ließ mich auf mein Bett fallen und blickte aus dem Fenster. Es schneite schon wieder, so wie es schon den ganzen Dezember geschneit hatte. Ich würde mir morgen den Weg zum Haus meiner Großmutter freigraben müssen. Ich drehte mich auf den Bauch und schlug das alte Buch auf, das nach Leder und Staub roch. Enttäuscht blätterte ich die ersten Seiten durch. Es war ein Buch über magische Pflanzen und enthielt kein einziges Geheimnis der magischen Welt, nur Namen, Standorte und Verwendungen. Ich war sauer, schon wieder ein Fehlschlag. Ärgerlich verpasste ich dem Buch einen Stoß und es fiel mit einem lauten Knall auf den Boden, wo es aufgeschlagen liegen blieb. Ärgerlich vergrub ich meinen Kopf in das Kissen. Es half nichts, ich musste woanders weitersuchen, aber heute war ich zu müde, um noch einmal in die Mediathek hinabzulaufen. Unmotiviert erhob ich mich, um das Buch aufzuheben, als mein Blick auf die aufgeschlagene Seite fiel. Die abgebildeten Blüten kamen mir bekannt vor. Irgendwo hatte ich sie schon einmal gesehen und ich wusste auch ganz genau wo. Schnell eilte ich zu meinem Nachttisch und zog den Brief meiner Mutter hervor. Ich hatte ihn oft genug gelesen, um die drei kleinen, durchscheinenden Blüten wiederzuerkennen, die meine Mutter auf die Rückseite des Zettels geklebt hatte, auf dem der Name von Parelsus stand. Ich verglich die Zeichnung mit den getrockneten Blüten. Tatsächlich, meine Mutter hatte mir drei Rottenglockenblumen aufgeklebt, nur warum? Ich legte den Brief zur Seite und vertiefte mich in die Beschreibung des botanischen Nachschlagewerkes.
    „Nein!“, rief ich entsetzt. „Das ist unmöglich.“
    „Was ist passiert? Hast du etwas gefunden?“ Lorenz steckte seinen Kopf zur Tür herein. Er sah aus, als ob er soeben aus den Straßen von New York gekommen war, mit lässiger Lederjacke und Kapuzenpulli über den verwaschenen Jeans.
    „Gehst du Drogen verkaufen?“, fragte ich. Lorenz verzog beleidigt das Gesicht.
    „Süße, du hast keine Ahnung von dem perfekten Style. Das ist mein Outfit für Silvester. Chic war gestern, heute trägt man wieder lässig. Hast du endlich etwas gefunden?“
    „Ich habe etwas gefunden, zwar nicht das Versteck der Akasha-Chronik, aber dafür etwas anderes. Sieh mal, meine Mutter hat mir mit ihrem Abschiedsbrief drei Rottenglockenblumen geschenkt.“ Ich hielt den Brief hoch.
    „Hübsch! Und was bedeutet das?“ Lorenz sah mich besorgt an.
    „Keine Sorge, ich werde nicht zum Botaniker. Aber ich habe etwas Interessantes herausgefunden. Rottenglockenblumen heben die Wirkung der Knollenbeeren wieder auf.“
    „Aha!“ Lorenz betrachtete mich wie einen durchgeknallten Streber.
    „Verstehst du nicht?“ Ich sah Lorenz erwartungsvoll an.
    „Nee, Süße!“ Er zuckte mit den Schultern.
    „Adam hat mir vor einiger Zeit einmal gesagt, dass er glaubt, dass einige von meinen Erinnerungen gelöscht wurden. Wir dachten immer, dass jemand mein Gehirn manipuliert hat, aber das ist nicht der einzige Weg, um zu vergessen. Man erreicht dasselbe, indem man Knollenbeeren verwendet.“ Jetzt verstand

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