Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
Vom Netzwerk:
dieser Welt hätten?“, flüsterte ich. Adam sah mich überrascht an und überlegte. Seine Augenbrauen zogen sich ein wenig zusammen, dann glättete sich die kleine Falte auf seiner Stirn wieder. Er näherte sich mir, bis seine Lippen federleicht meine berührten. Ganz zart und sanft war sein Kuss. Ich spürte die Energie zwischen uns, warm, stark und richtig und ich genoss den Moment der Schwäche, den sich Adam erlaubt hatte mit jeder Faser meines Körpers. Er zog mich ganz in seine Arme und ich schlang meine Hände um seinen Nacken. Was gab es schöneres auf dieser Welt als diesen Moment? Eng umschlungen schien die Zeit für einen Moment stillzustehen. Adams Kuss wurde intensiver, er öffnete seine Lippen und seine Zunge liebkoste meinen Mund. Mir wurde schwindelig, als mich ein berauschendes Glücksgefühl erfasste. Verzweifelt drückte ich mich noch enger an ihn.
    Doch dann löste sich Adam von mir, ich spürte die Wärme seiner Berührung auf meiner Haut brennen.
    „Entschuldige!“
    „Wofür?“, keuchte ich noch immer benommen.
    „Das hier bringt dich in unglaubliche Gefahr.“
    „Nein, das ist nicht wahr“, protestierte ich reflexartig.
    „Ich will dich nicht ins Verderben stürzen. Es darf nicht meine Schuld sein. Entschuldige“, beeilte sich Adam zu sagen und ich wusste, dass der Moment endgültig vorbei war. Er sprang auf und brachte Abstand zwischen uns.
    „Wie konnte das passieren?“, fragte er verzweifelt. „Vergib mir! Bitte vergiss mich! Ich muss gehen.“ Sein Gesicht hatte sich verschlossen. Eilig und ohne noch einmal zurückzusehen, breiteten sich scheinbar aus dem Nichts seine Flügel aus und er verschwand in der Nacht, noch ehe ich ein Wort sagen konnte. Ich blieb zurück mit Tränen in den Augen und dem Wissen, das mir das Unglaublichste in meinem Leben passiert war. Ich wusste endlich, dass Adam mich liebte und dieses Gefühl war durchdringend hell und warm. Aber er wollte unserer Liebe keine Chance geben und alles nur wegen der Schwarzen Garde und diesem verdammten System aus Oberschicht und Unterschicht. Waren das wirklich die einzigen Gründe für seine heftige Reaktion? Ich wusste es nicht, aber eines wusste ich mit Bestimmtheit. Ich würde ihn nicht aufgeben, niemals.

Tennenbode
    Es war kurz vor acht am Morgen des ersten Septembers und die nächtliche Kälte lag noch über der Stadt. Der hellblaue Himmel über uns versprach einen schönen Tag. Ich gähnte unterdrückt. Seit meinem Geburtstag schlief ich schlecht und die letzte Nacht war besonders schlimm gewesen. Der Morgen war schon angebrochen, als mir meine Grübeleien endlich Ruhe ließen und der Nachtwind mir eine schöne Erinnerung von meiner Familie schenkte. Insgesamt hatte ich kaum zwei Stunden geschlafen und sah dementsprechend müde aus. Selbst meine Haare hatte ich nur lustlos zu einem Zopf zusammengerafft. Fröstelnd saß ich mit meinem gepackten Koffer auf dem großen Parkplatz, der direkt am Massiv lag und wartete zusammen mit Liana auf die Dinge, die vor uns lagen. Wir waren die Ersten, doch lange mussten wir nicht warten.
    Eine Limousine fuhr vor und ich stieß Liana an, die ebenso wie ich in eine warme Jacke gehüllt auf ihrem Koffer vor sich hindöste.
    „Shirley ist ein Magier, das hätte ich nicht gedacht“, stellte ich mit hochgezogenen Augenbrauen fest.
    „Na, hier wird ihr das Augenklimpern und das Geld ihrer Eltern hoffentlich nichts mehr nutzen. Meine Mutter hat gesagt, dass in Tennenbode Leistung zählt und Professor Espendorm ist bestimmt nicht so empfänglich für ihre Reize, wie es Herr Hauptmann gewesen war.“ Tatsächlich entstieg der Limousine Shirley Madden in einem kurzen lila Mantel, die Tür vom Chauffeur aufgehalten.
    „Gibt’s hier eine kostenlose Vorstellung oder was glotzt ihr so?“, fuhr sie uns missmutig an, während sie darauf wartete, dass der Chauffeur ihr Gepäck auslud.
    „Ich wünsche dir auch einen wunderschönen Guten Morgen.“ Ich überging ihren Kommentar. „Wir freuen uns nur so unglaublich, dass du hier bist“, setzte ich lächelnd hinzu. Shirley gab einen unverständlichen Laut von sich und nahm auf einem ihrer pinken Koffer Platz, während der Chauffeur höflich grüßte und vom Platz fuhr. Eigentlich sah sie ziemlich verloren aus ganz ohne ihre Hühnerschar.
    Auf den Parkplatz bog ein rosa VW Scirocco ein. Als er nicht weit von uns parkte, staunte ich nicht schlecht, als ich am Steuer einen Jungen erkannte. Als er ausstieg, war mir der Zusammenhang

Weitere Kostenlose Bücher