Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Königsfreunde (German Edition)

Königsfreunde (German Edition)

Titel: Königsfreunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Schmitt-Egner
Vom Netzwerk:
Eltern zum Kauf der Kette sagen?
    »Habt ihr nichts gefunden?«, fragte Jakob.
    »Ich brauche all diese Dinge nicht«, sagte Robin. »Das meiste ist uninteressant.«
    Claras Gesicht glühte. Sie wollte es lieber sofort sagen, bevor sie entdeckt wurde. Schweigend hielt sie die Hand mit der Kette darin nach vorne. Nesa zog die Brauen zusammen, während sie den Kauf musterte.
    »Clara ... wovon hast du das bezahlt?«, fragte sie.
    »Mit meinem Ersparten!«, verteidigte sie sich. »Und dem, was ihr mir gegeben habt.«
    »Und das ist alles?«, fragte Nesa.
    Robin bedachte sie mit einem überheblichen Blick, während Clara zögerte. Sie hasste ihn dafür, dass er sie mit seiner Geldspende jetzt so übel dastehen ließ. Andererseits war sie bereit gewesen, den Preis zu zahlen, nur um sich nicht vor Kristina zu blamieren.
    »Robin hat mir was von seinem Geld gegeben«, sagte sie und biss sich auf die Lippen.
    »Du hast Robins Geld dafür genommen?«, fragte Jakob, und seine Stimme verhieß nichts Gutes. »Stimmt das, Robin?«
    »Ich habe ein Almosen an sie gegeben«, sagte Robin. »Das tue ich häufig. Es gehört zu meinen Pflichten, ab und zu Geld an Bedürftige zu verteilen.« Das klang so wichtigtuerisch und dabei auch selbstverständlich in Claras Ohren, dass sie ihn am liebsten geschlagen hätte.
    »Ich. Bin. Nicht. Bedürftig!«, sagte sie mit kaum unterdrücktem Zorn.
    »Doch, das bist du«, sagte Robin gelassen.
    »Noch ein Wort, und ich vergesse mich!«, schrie Clara, dass die vorbeiströmenden Menschen im Laufen innehielten. »Mutter, Vater, ihr müsst ihm endlich Einhalt gebieten. Seht ihr nicht, dass er sich unmöglich benimmt, das ...«
    »Ruhe!«, schnitt Jakob ihr das Wort ab. »Das klären wir zu Hause, ohne Zuhörer.«
    »Clara, so geht das nicht«, sagte Nesa leise. »Warum hast du diese Kette gekauft? Das ist doch Unsinn. Du brauchst so was nicht. Bring sie zurück. Bestimmt bekommst du dein Geld wieder. Was du dafür alles kaufen könntest! Denk doch mal nach.«
    Clara rang mit sich. Ihre Mutter hatte recht, aber es war einfach unmöglich für sie, jetzt zurückzugehen. Ausgeschlossen. Wenn Kristina sie sah oder später davon erfuhr, würde sie vor Scham sterben.
    »Ich kann nicht«, flüsterte Clara.
    »Warum nicht?«
    »Das kann ich nicht sagen.«
    »Dann musst du das Geld, das du von Robin bekommen hast, zurückzahlen. Auch wenn es lange dauert«, sagte Nesa.
    Clara wurde wieder wütend.
    »Wieso?«, zischte sie. »Der hat doch genug Geld! Das ist für ihn völlig egal!«
    »Nicht so laut«, maßregelte Jakob. »Das besprechen wir zu Hause. Das ist kein geeigneter Ort dafür.«
    »Das ist so ungerecht! Ich kann das einfach nicht fassen! Ihr versteht mich überhaupt nicht!« Clara setzte sich auf den Hocker hinter den Verkaufstisch und verbarg den Kopf in den Armen.
    »Setz dich ordentlich hin. Was sollen denn die Leute denken?«, fragte Nesa.
    »Ist mir egal, was die denken«, heulte Clara. »Die ganze Welt ist ungerecht! Alles!«
    »Würdelos«, sagte Robin mit ruhiger Stimme. Clara sah auf.
    »Was?«
    »Das ist würdelos, wie du dich benimmst. Wenn deine Feinde dich hier sehen, werden sie triumphieren, weil sie dich schlagen konnten. Du darfst dir die Niederlage vor anderen nicht anmerken lassen.«
    »Das geht dich nichts an«, sagte Clara. Aber ihre Stimme klang fester. Das Risiko, dass Kristina sie hier verheult sah, das war zweifelsfrei gegeben. Sie wischte die Tränen aus ihrem Gesicht und atmete durch. »Außerdem ... welche Niederlage? Ich habe die Kette und das haben sie alle gesehen.«
    »Wer? Wieder Kristina? Du sollst dich doch nicht auf sie und ihre Spielchen einlassen«, sagte Nesa.
    »Ist das meine Schuld, wenn sie nicht aufhört? Robin hat sie übrigens abgewiesen. Sie wollte ihn zu sich einladen und er hat sie einfach stehenlassen.« Die letzten Worte sprach sie in einem zufriedenen Tonfall.
    »Warum wollte sie dich einladen?«, fragte Nesa in Robins Richtung.
    »Das entzieht sich meiner Kenntnis«, antwortete Robin. »Diese Einladung war sehr anmaßend. Ich bin großzügig darüber hinweggegangen, um meine Herkunft nicht zu verraten.«
    »Gut gemacht«, sagte Jakob. »Ich hoffe, sie hat nichts gemerkt.«
    » ... meine Herkunft nicht zu verraten«, äffte Clara Robin nach. »Du solltest dich mal reden hören. Wie ein eitler Schwan! Echt unmöglich.«
    »Du bist eben nicht in der Lage, dich gewählt auszudrücken«, sagte Robin.
    »Schluss jetzt!«, sagte Jakob. »Alle beide! Es wäre

Weitere Kostenlose Bücher