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Königsfreunde (German Edition)

Königsfreunde (German Edition)

Titel: Königsfreunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Schmitt-Egner
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nichts gewöhnt. Wahrscheinlich hatte er als Prinz nie arbeiten müssen und schlief stets bis zur Mittagszeit. Sie stand auf und ging barfuß über den Holzboden. Neben Robins Bett blieb sie stehen. Er schlief noch fest, auf dem Rücken liegend, und atmete tief und gleichmäßig. Seine Wimpern wirkten sehr dicht, fast wie bei einem Mädchen, fand Clara. Vielleicht hatten Prinzen dichtere Wimpern, wer wusste das schon? Seine Haut sah hell und glatt aus, weil er nie auf den Feldern gearbeitet hatte. Kristina fand ihn interessant, vielleicht sogar hübsch. Clara bedauerte, dass sie ihr Wissen nicht gegen Kristina einsetzen konnte. Dieses Gesicht, wenn Kristina erfuhr, wer Robin wirklich war und dass Clara ihr Zimmer mit einem Prinzen teilte, mit einem König sogar! Oh ja, das wollte sie zu gern erleben.
    Clara ging leise in die Badestube, um sich zu waschen und anzukleiden. Es war wirklich zu dumm, dass sie Robins Gegenwart ertragen musste und nicht mal diesen kleinen Vorteil nutzen konnte.
    Wenig später trat sie hinaus in die Morgensonne und ging zum Hühnerstall, um ihn zu öffnen und die Tiere hinauszulassen. Die Hühner gackerten aufgeregt und pickten hektisch umher, obwohl noch gar kein Futter auf dem Boden lag. Clara drehte sich um und sah jemand den Weg entlang gehen. Im Gegenlicht konnte sie die Gestalt nicht sofort erkennen, aber dann sah sie, dass es Adela war. Clara wunderte sich und überlegte kurz, ob sie vielleicht Hilfe brauchte. Welchen Grund konnte es sonst geben, so früh hierher zu kommen?
    »Adela. Was willst du?«, rief Clara ihr zu, als sie in Hörweite kam.
    »Ich soll Eier holen«, sagte Adela. Es klang etwas eingeschüchtert. Clara runzelte die Stirn.
    »So früh am Morgen? Und warum bei uns? Warum hast du nicht gestern auf dem Markt eingekauft?«, fragte Clara. Adela wirkte unsicher, wie sie so vor Clara stand, das kleine Eierkörbchen in den Händen.
    »Adela?« Nesas erstaunte Stimme ließ die Mädchen herumfahren. »Was machst du so früh hier?«
    »Ich«, fing Adela an und warf Clara einen unsicheren Blick zu, »wir brauchen Eier.«
    Nesa musterte das Mädchen einige Augenblicke.
    »Gut, komm rein«, sagte sie dann. Adela ging auf den Hauseingang zu und Clara folgte ihr. Das Verhalten von Kristinas Freundin war zu merkwürdig. Sie wollte wissen, was dahinter steckte. Adela stand schüchtern in der Stube und hielt ihr Körbchen fest, als Clara eintrat. Robin schlief noch. Clara bemerkte, dass Adela nach dem schlafenden Jungen schielte, aber sofort wieder nach vorn sah, als Nesa mit den Eiern auftauchte und sie in das Körbchen legte. Sie erhielt das Geld von Adela und verabschiedete sich von ihr. Clara folgte ihr auf dem Fuß. Auf dem Hof hielt sie Adela am Arm fest.
    »Sag mal, was soll das?«, fragte sie.
    »Was meinst du?« Adela sah sie unsicher an, aber man hörte an ihrem Tonfall, dass sie genau wusste, wovon Clara sprach.
    »Warum bist du hier? Hat Kristina dich geschickt, wegen Robin?«, fragte Clara.
    »Nein.«
    »Was soll dann dieser Eiertanz?« Clara verschränkte die Arme vor der Brust.
    Adela schaute zu Boden und errötete. »Du hast recht, es ist auch was. Ich wollte dich was fragen, aber ich hab mich bisher nicht getraut.«
    »Frag doch einfach«, sagte Clara. »Ich hab auch noch was anderes zu tun.«
    »Naja, ihr habt doch auch Wolle zu waschen oder? Ich muss auch immer Wolle auswaschen und dachte, wir könnten das zusammen bei euch am Bach machen. Ihr habt so viele flache Steine, es würde in der Sonne sehr schnell trocknen«, sagte Adela. Clara kniff die Augen zusammen.
    »Du bist doch Kristinas treueste Ergebene. Was willst du auf einmal mit mir Wolle auswaschen?«
    »Um ehrlich zu sein: Kristina geht mir auf die Nerven. Ich hab einfach keine Lust, ständig mit ihr rumzulaufen. Wusstest du, dass sie zu Hause überhaupt nicht mithelfen muss?«, fragte Adela.
    »Dachte ich mir schon. Bei diesen Kleidern! Damit kann man gar nichts arbeiten«, sagte Clara.
    »Genau! Aber ich muss meine Aufgaben erledigen. Du ja auch.«
    »Willst du damit sagen, du suchst dir jetzt andere Freunde oder wie?«, fragte Clara.
    Adela zuckte die Schultern. »Könnte man so ausdrücken.«
    »Ich denke drüber nach«, sagte Clara. »Ich muss jetzt die Hühner füttern.«
    »Ja, gut. Dann komme ich einfach mal vorbei mit meiner Wolle?«, fragte Adela vorsichtig.
    Clara sah sie an und versuchte abzuschätzen, welche Entgegnung jetzt klug war.
    »Also gut. Komm vorbei, wenn du magst«, sagte sie. Dann

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