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Königsfreunde (German Edition)

Königsfreunde (German Edition)

Titel: Königsfreunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Schmitt-Egner
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sie sich ein, dass sie dann aus dem Tal fortgehen kann«, mutmaßte Clara.
    »Ja, das tut sie wirklich!«, rief Adela und schaute Robin nach, der wieder zurück zum Holzschuppen ging. »Sie sagt, dass sie einmal einen reichen Mann heiraten wird. Vielleicht einen Ortsvorsteher oder jemanden, der sogar Beziehungen zum Königshof hat. Sie denkt, dass sie dann nur noch die schönsten Kleider tragen wird. Wie eine Prinzessin!«
    »Lächerlich!«, schnaufte Clara. »Wir lehnen den König und seine Vorherrschaft ab. Das weiß jeder. Der hat uns gar nichts zu sagen!«
    Adela sah sie verunsichert an. »Was ist denn mit dir, worüber regst du dich denn so auf?«
    »Über nichts! Ich finde es nur albern, wenn man von so was träumt. Das passiert sowieso nicht«, sagte Clara und tauchte Wolle in das kalte Wasser.
    »Nein, bestimmt nicht! Aber Kristina will es unbedingt glauben. Ich bin mal gespannt, wen sie wirklich am Ende heiratet. Vielleicht den Cuno.« Die Mädchen kicherten und drückten ihre Wolle aus, während sie sich ausmalten, wie Kristina dem etwas tumben, grobschlächtigen Cuno das Ja-Wort gab. Clara musste zugeben, dass sie lange nicht so viel Spaß gehabt hatte. Und jetzt, wo Robin hier war, fand sie es doppelt gut, dass Adela ihre Freundschaft zu gewinnen suchte.
    Gemeinsam arbeiteten sie sich durch die Wolle und Nesa brachte den Mädchen Butterbrote und Milch, die sie hungrig verzehrten. Dabei schwatzten sie und kicherten, während die Wolle in der Sonne trocknete. Danach lud Adela ihre Ware wieder auf den kleinen Handkarren und sie verabredeten sich für den nächsten Tag, um die Wolle zu kämmen.
    Clara winkte zum Abschied und ihre Laune war so gut wie seit Tagen nicht mehr. Und sie fand, dass sie sich jetzt eine kleine Pause verdient hatte. Sie ging zum Pferdeauslauf, um Wiesel zu holen. Die kleine, aber kräftige graue Stute hob den Kopf, als sie Clara sah.
    Sie legte dem Pferdchen ein Reithalfter an, das sie selbst aus Lederriemen geflochten hatte, und führte das Tier vor das Tor, um es zu bürsten. Wiesel mochte kräftige Bürstenstriche und genoss die Pflegeeinheit. Als Robin an Clara vorbeiging, versuchte sie, nicht hinzuschauen. Sie beobachtete ihn nur aus den Augenwinkeln, tat aber uninteressiert und beschäftigt. Robin war stehengeblieben und beobachtete ihr Tun. Ein paar Sekunden hielt sie noch durch, dann senkte sie den Arm.
    »Was ist? Was starrst du so?«, fragte sie und versuchte gar nicht, den Ärger in der Stimme zu verbergen.
    »Warum bürstest du das Pferd?«, fragte Robin. Er schien ehrlich erstaunt zu sein.
    »Das ist doch jetzt nicht dein Ernst! Wiesel ist staubig! Genau wie dein komisches, dickes Pferd. Das solltest du auch mal saubermachen.« Clara bürstete unverdrossen weiter. Jetzt erst recht!
    »Ich bürste doch kein Tier! Wozu soll das gut sein?«, gab Robin zurück.
    »Wahrscheinlich machen das deine Diener für dich. Ich wette, du kannst nicht mal allein satteln oder aufsteigen. Bestimmt heben sie dich hoch.« Clara warf die Bürste in einen Eimer und stieg auf den Zaun. Sie schwang sich auf Wiesels Rücken und löste die Zügel vom Zaun. Sie schaute zu Robin hinunter, der tatsächlich rot angelaufen war. Da kam Clara ein Gedanke, der sie mit wildem Triumph erfüllte.
    »Ha!«, rief sie und zügelte Wiesel, die unter ihr erwartungsvoll tänzelte. »Du kannst gar nicht reiten, hab ich recht?«
    Robins Brust hob und senkte sich. »Du redest wirr! Was fällt dir ein, so etwas zu behaupten!«
    Clara grinste nur. »Du kannst nicht reiten. Das ist es! Ein König, der nicht reiten kann! Das ist erbärmlich.« Sie wendete ihr Pferd und Wiesel signalisierte, dass sie lospreschen wollte. Clara ließ die Zügel locker und drückte dem Pferdchen die Schenkel an den Bauch. Wiesel flitzte begeistert los und hinterließ eine beeindruckende Staubwolke, als sie mit Clara vom Hof galoppierte. Clara stellte sich Robins Gesicht vor, wie er ihr verärgert nachschaute und jubelte innerlich über ihre Entdeckung. Sie ließ das Pony den schattigen Weg entlang sausen und genoss den Wind und die Gerüche des Waldes. Robin konnte eben doch nicht alles! Vielleicht war er zu vornehm gewesen, um zu reiten. Jedenfalls war sie sich sicher, dass sie richtig lag mit ihrer Vermutung. Noch nie hatte sie Robin verlegen gesehen. Bei seiner Struktur hatte das etwas zu bedeuten, wenn er sprachlos wurde. Trotzdem fand Clara das merkwürdig, denn in ihrer Vorstellung ritten Könige und Prinzen die edelsten Pferde; feurige

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