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Königsjagd

Königsjagd

Titel: Königsjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Funker, war ziemlich neu in der Organisation und litt an Tuberkulose, weshalb er vom Wehrdienst freigestellt worden war. Haupt war nach dem Installieren des Geräts ein dummer Fehler unterlaufen. Er hatte einen Moment lang nicht aufgepaßt und das Gerät, das mit Wechselstrom arbeitete, auf Gleichstrom gestellt, wodurch es unbrauchbar geworden war. Jetzt war er irgendwo unterwegs und versuchte, im Untergrund Ersatzteile aufzutreiben. Als Max hörte, wie die Tür geöffnet wurde, dachte er, der junge Mann wäre zurück. Er trat auf den Treppenabsatz hinaus und erblickte Hanna.
    Sie saß am Tisch und trank den Kaffee, den Hoffer ihr gemacht hatte, hörte die dumpfe Stimme ihres Onkels, der im Zimmer nebenan, nur durch eine Holzwand von ihr getrennt, telefonierte.
      »Ein Wunder«, sagte Otto Hoffer. »So mir nichts dir nichts aus dem Hauptquartier der Gestapo hinauszuspazieren! Daran werden die Schufte noch eine Zeitlang zu schlucken haben. Ich wünschte, wir könnten es auf der ersten Seite der Berliner Zeitung bringen, damit alle Leute erfahren, was für Helden in der Prinz-Albrecht-Straße sitzen.«

      Die Tür ging auf, und Max Winter kam zurück. »Alles in Ordnung. Du fährst in einer Stunde mit dem Auto nach Paris. Dort wirst du von einem Sonderkurier erwartet, der dich nach Madrid bringt. Von Madrid aus kannst du mit dem Zug weiter nach Lissabon - das ist kein Problem.«

      »Aber wie komme ich von hier fort?« fragte sie. »Du sagst das so einfach.«

      »Es gibt einen geheimen Fluchtweg, den ich viele Male benutzt habe, um wichtige Juden aus Berlin herauszubringen. Die Leute, mit denen ich arbeite, sind keine Idealisten. Es sind kleine Ganoven, die nur für Geld arbeiten. Das gefällt mir. Es bedeutet, daß man genau weiß, woran man ist.«

    »Ich verstehe.«
      Er nahm einen Herrentrenchcoat vom Haken an der Tür. »Zieh ihn an. Ein bißchen zu groß, aber du brauchst nur den Gürtel enger zu schnallen. « Er zog den Umschlag aus der Brusttasche, den sie das letztemal in seinem Büro gesehen hatte. »Die Zugfahrkarten nützen natürlich nichts mehr. Aber hier die beiden Pässe, Francs, Peseten und der Kreditbrief für Lissabon.«

    »Du hast an alles gedacht.«
    »Nicht ganz.« Er holte eine Pistole aus der Schublade, eine Walther-PPK. »Sie hat sieben Schüsse. Wenn du schießen willst, brauchst du nur den Sicherheitsbügel oben zurückzuziehen - so. Dann betätigst du den Abzug. Ich schiebe den Bügel jetzt vor. Einfach nach hinten schieben, und sie ist schußbereit.«
    »Brauche ich sie wirklich?«

      »Möglicherweise. Ich werde sie dir nachher geben. Jetzt müssen wir los.«

      Sie gingen durch mehrere dunkle Straßen, überquerten die Spree auf einer Stahlbrücke und bogen schließlich in eine Straße ein, die ähnlich aussah wie die Rehdenstraße. Fast nur Lagerschuppen und Kleinbetriebe, einige Bürohäuser.
      Auf einem verblichenen Schild stand »Weinkellerei Adler«. Max klopfte an das Tor. Es wurde sofort geöffnet, und ein kleiner, glatzköpfiger Mann mit einem braunen Mantel lugte heraus.

      »Hallo, Scherber«, sagte Max und ging, gefolgt von Hanna, hinein.

      »Fünf Minuten«, sagte Scherber. »Sie dürfen keine Sekunde länger auf dem Betriebsgelände bleiben.«
      »Verstanden.« Max gab ihm ein Bündel Hundertmarkscheine. »Sind die beiden soweit?«
    »Dort drüben.«

      Hanna sah, daß sie in einem großen, schwach beleuchteten Schuppen standen. Am anderen Ende, vor einer riesigen Doppeltür, stand ein Tankwagen, und daneben rauchten zwei Männer.
      »Die Brüder Dubois«, sagte Max leise. »Der mit den schlechten Zähnen ist der ältere, er heißt Paul. Henri macht alles, was er sagt.« Henri war ziemlich jung, höchstens einundzwanzig, trug eine Lederjacke und hatte eine Tweedmütze auf. »Das ist also unsere Fracht?« sagte er in stark akzentuiertem Deutsch. »Wunderbar.«

    Sein Bruder sagte mürrisch: »Und unser Geld, Max? Zweitausend Franc, wie vereinbart.«
      Max zählte die Banknoten ab. »Die Jungen transportieren Wein en gros.«
    »Und was sich sonst so bietet«, meinte Henri.

      »Ich habe vor dem Krieg viel mit ihnen zu tun gehabt. Dann hörte die Zusammenarbeit aus einleuchtenden Gründen auf. Aber jetzt sind sie wieder gut im Geschäft.«
      »Die Boches in Paris wollen nicht auf ihren deutschen Wein verzichten«, sagte Henri. »Und wir beliefern sie gern.«

      »Schluß mit den Witzen und zeig ihr, wo sie sich verstecken

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