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Königsjagd

Königsjagd

Titel: Königsjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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einzig...
    Er traf den ersten Mann des Einsatzkommandos, der am unteren Treppenabsatz erschien, in den Kopf, und dann schob jemand eine Schmeisser um die Ecke und zog ab, und bei dem endlosen Feuerhagel wurde er mehrmals getroffen und stürzte die Treppe hinunter. Die anderen Männer des Kommandos trampelten über seinen Körper hinweg und liefen, gefolgt von Hauptsturmführer Berg, die Treppe hinauf. Einen Augenblick später kamen sie, Haupt hinter sich her schleifend, in den Raum zurück.
      Heydrich stand unten an der Treppe und blickte auf Max Winter hinab. Als Berg herunterkam, sah er ihn an. »Er ist tot, schade. Wen haben Sie da?«

      »Einen Funker. Übrigens einen total unfähigen Mann, der ein Wechselstromgerät mit Gleichstrom betreiben wollte. Er war gerade dabei, es zu reparieren.«

      »Also haben Sie heute Funksprüche gesendet?« fragte Heydrich. Haupt war zu Tode erschrocken und zeigte es. »Nein - keinen einzigen.« Heydrich wandte sich an Berg. »Keine Spur von dem Mädchen?«
    »Nein, Obergruppenführer.«

      Heydrich sagte zu Haupt: »War heute abend eine junge Frau hier?« Haupt machte ein verdutztes Gesicht. »Eine Frau? Nein, nicht daß ich wüßte.«
      »In Ordnung. Berg, Sie schaffen ihn gleich in die PrinzAlbrecht-Straße und sehen zu, was Sie aus ihm herausbringen. Ich nehme die Männer mit mir, und wir fahren zu der anderen Adresse, die Irene Neumann uns genannt hat.«

      Aber bei der Weinkellerei Adler war alles dunkel, und der Besitzer, Herr Scherber, war nicht anwesend. Auch in seiner Wohnung am Bahnhof Charlottenburg, wo er allein lebte, fanden sie ihn nicht. Ein Nachbar erklärte ihnen, daß er häufig nachts fort war.

    Die Vernehmungsspezialisten der Prinz- Albrecht-Straße nahmen den bedauernswerten Haupt fast bis zum nächsten Morgen in die Mangel. Er erzählte ihnen nichts, weil er nichts wußte.
      Es war sieben Uhr, als man Scherber schließlich in einer Sauna in einer Seitenstraße des Kurfürstendamms, einem der Polizei bekannten Homosexuellentreffpunkt, ausfindig machte. Er sang sofort.
      In Anbetracht der Zeit - neun Uhr morgens - hatten sich überraschend viele Leute in Himmlers Büro versammelt: Heydrich, Schellenberg, Kleiber und Sindermann.
      Himmler sagte: »Wir wissen jetzt, daß Winter keine Zeit mehr hatte, irgendwelche Informationen über die Operation Windsor zu funken, und das fehlende Exemplar des Berichts ist in unserem Besitz.«

      »Die einzige andere Informationsquelle ist also dieses verdammte Mädchen. «

      »Die im Augenblick zusammen mit zwei französischen Schiebern nach Paris unterwegs ist«, ergänzte Himmler.
      »Wir haben die Adresse, wo sie abgesetzt werden soll«, sagte Heydrich. »Ein Cafe namens Ecu d'Or in Montmartre. Ich werde die Kollegen in Paris veranlassen, ein Empfangskomitee zu bilden. Sie werden sich freuen. Ein großer Schlag. Dadurch müßten sie einem verzweigten Kurierdienst der Resistance auf die Schliche kommen.«

      »Nein, sagen Sie ihnen, sie sollen noch warten«, unterbrach Himmler. »Ich habe eine bessere Idee.« Er wandte sich an Schellenberg: »Sie fliegen doch heute morgen über Paris nach Spanien?«
      »Ich hatte den Eindruck, daß Sie mich nicht länger mit der Sache Winter beschäftigen wollten, Reichsführer.«
    »Stimmt, aber Kleiber könnte die Verantwortung übernehmen.« Er warf Heydrich einen Blick zu. »Veranlassen Sie das Nötige bei der Pariser Polizei. Wann starten Sie, Schellenberg?«
    »Um elf in Tempelhof.«

      »Ich wünsche Ihnen alles Gute für den Auftrag. Ich erwarte natürlich, daß Sie mir täglich Bericht erstatten.«

    »Selbstverständlich, Reichsführer.«
    »Kleiber, Sie bleiben noch.«
      Schellenberg und Heydrich gingen hinaus. Im Vorzimmer blieb Heyd rich stehen, um sich eine Zigarette anzuzünden. »Mein Gott, was für eine Nacht. Trotzdem scheint sich noch alles einzurenken. Sie sehen, Schellenberg, man muß nur auf dem richtigen Weg bleiben.«
      Himmler wandte sich an Kleiber: »Es geht um die Flucht dieser Hanna Winter gestern abend. Die Tatsache, daß sie den Posten fragte, ob der Bote zur Reichskanzlei schon gegangen sei, beweist doch, daß sie die Verhältnisse hier gut kannte - zu gut. Sie muß es von jemandem aus dem Haus erfahren haben.«
    »Von Brigadeführer Schellenberg, Reichsführer?«

      »Lassen Sie ihn nicht aus den Augen, Kleiber, und erstatten Sie mir täglich Meldung. Sie können von der Botscha ft in Lissabon aus

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