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Königsjagd

Königsjagd

Titel: Königsjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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von ihm entfernt stehengeblieben, um sich eine Zigarette anzuzünden. Das Streichholz beleuchtete ein hübsches, etwas verweichlichtes Gesicht. Er sah sich verstohlen um und flüsterte dann in der Landessprache: »Alles klar, Sie können jetzt herauskommen.«
      Kleiber und Sindermann traten aus den Büschen. »Haben Sie gesehen, was Sie sehen wollten?« fragte Mota.

    »Ja«, antwortete Kleiber auf portugiesisch. »Der Brigadeführer wird einiges erklären müssen, wenn er wieder in Berlin ist. Aber nun zu den morgigen Ereignissen. Wann fahren Sie zu dieser Stierfarm?«
      »Um halb zehn. Der Herzog, die Herzogin, der Marques von Oropeso und der Cha uffeur, mit dem Buick. Zwei Polizisten fahren mit Motorrädern einen Kilometer voraus. Ich folge ihnen mit einem halben Dutzend Männern in einem Mannschaftswagen. Der Buick fährt als letzter.«

    »Und?«
      »Fünf Kilometer vor Nina kommt man durch ein Dorf, Rosario. Ein Cafe und ein paar Häuser, mehr nicht. Es gibt nicht mal ein Telefon. Ich sorge dafür, daß der Mannschaftswagen eine Panne hat. Das ist kein Problem, weil der Fahrer mein Mann ist. Wenn der Buick uns erreicht hat, sage ich ihnen einfach, sie sollten weiterfahren und in Rosario auf uns warten.«

      »Die Polizisten mit den Motorrädern werden dann schon weiter sein?«

      »Genau. Ich schätze, der Buick wird gegen elf dort eintreffen, ein paar Minuten vorher oder nachher vielleicht, und wenn Sie und Ihr Kollege ihn erwarten...« Er zuckte die Achseln. »Nichts einfacher, als sie mit der Pistole in Schach zu halten und zur Grenze zu fahren. In einer guten Viertelstunde sind Sie dann in Spanien.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Kleiber. »Erstklassige Arbeit.«
    »Und Brigadeführer Schellenberg?«

    »Darf nichts erfahren.«
    »Was ist nun mit meinem Geld?«

      »Sie haben mein Wort. Zwanzigtausend Dollar, wie abgemacht.«
    Jackson hatte genug gehört und ließ sich lautlos von der Mauer ins feuchte Gras plumpsen. Er ging den Hügel zu der Stelle hinunter, wo Hanna den Mercedes geparkt hatte, aber der Wagen war nicht mehr da. Für einen derartigen Fall hatten sie vorher abgemacht, sich im Haus am Strand bei Cascais zu treffen. Als er begann, die Böschung am Straßenrand entlang zu traben, fing es an zu regnen.
      Als Hanna und Schellenberg den Mercedes erreichten, öffnete er ihr die Tür, um dann zur anderen Seite zu gehen und neben ihr Platz zu nehmen. »Ich bin mit einer Taxe gekommen. Es macht Ihnen doch nichts aus, mich schnell in die Stadt zu bringen?«
      Sie ließ den Wagen an und fuhr los, mit ihren Gedanken bei Joe Jackson im Garten der Villa. »Aber nur bis zum ersten Taxistand, ja?« Er zündete zwei Zigaretten an und gab ihr eine. »Sie müssen doch einsehen, was für ein Unsinn es ist, sich weiter in diese Angelegenheit einzumischen. Die Tatsache, daß Sie nicht den Herzog von Windsor, sondern mich im Gartenhaus antrafen, zeigt Ihnen hoffentlich, daß ich in Lissabon mehr Einfluß habe als sogar Ihr Mr. Jackson.« Sie näherten sich dem Turm von Belém und sahen im regelmäßig aufblinkendem Reklamelicht eines Nachtclubs mehrere Taxen warten. Sie fuhr an den Bordstein und hielt.

      Sie sagte kein Wort, und Schellenberg stieg aus, machte den Wagenschlag zu, beugte sich dann zum Fenster hinunter und lächelte. »Wir können wirklich nicht fortfahren, uns auf diese Weise zu begegnen, ist Ihnen das nicht auch klar?« Sie wendete den Mercedes und fuhr davon.

      Im Haus brannte Licht, als sie im Hof hielt. Während sie die Stufen zur Veranda hochging, wurde die Tür geöffnet und Jackson erschien. Er hatte nur eine Hose an und frottierte sich den Oberkörper. »Na, wie war es?« Sie erzählte.
    »Sie haben den besten Teil der Show verpaßt«, sagte er, als sie ihm ins Haus folgte. »Nachdem Sie gegangen waren, kreuzten plötzlich Ihre beiden Freunde vom Pier auf. Kleiber und Sindermann. Sie scheinen nicht gerade auf bestem Fuß mit Schellenberg zu stehen. Sie haben mit Hauptmann Mota ein Komplott geschmiedet, den Herzog und seine Frau morgen auf dem Weg zur Stierfarm zu entführen. Dieser Polizist ist in Bestechlichkeit kaum zu schlagen. Scheint seine Hand nach allen Seiten aufzuhalten.«

    »Können wir es verhindern?«
      »Ich denke schon. Ich habe bereits erfahren, wer morgen die Kämpfe in der kleinen Arena der Stierfarm veranstaltet. Ich habe einfach die Gewerkschaft angerufen.«
    »Die Gewerkschaft?«

      » Sicher - Stierkämpfer haben hier auch eine

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