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Königsklingen (First Law - Band 3)

Königsklingen (First Law - Band 3)

Titel: Königsklingen (First Law - Band 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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musste. Die Herausforderungen, die er ausgesprochen hatte, und wie sie ausgegangen waren, und es waren keine guten Erinnerungen dabei. Wenn man eins von Logen Neunfinger sagen konnte, dann das – er war etwas zögerlich. Aber es gab keine andere Möglichkeit. »Ich bin hier, um euch zu fordern!«, bellte er, und die Worte hallten von der feuchten, dunklen Mauer zurück und starben in der nebligen Luft einen langsamen Tod.
    Bethod warf den Kopf zurück und lachte. Es war ein eher freudloses Lachen, fand Logen. »Bei den Toten, Neunfinger, aber du änderst dich auch nie. Du bist wie ein alter Hund, den man nicht daran hindern kann zu kläffen. Eine Herausforderung? Was haben wir denn noch, worum es sich zu kämpfen lohnt?«
    »Wenn ich gewinne, dann öffnest du die Tore und gehörst mir. Als mein Gefangener. Wenn ich verliere, dann packt die Union ihren Kram und segelt nach Hause, und du bist frei.«
    Bethods Lächeln verblasste allmählich, und seine Augen verengten sich misstrauisch. Logen kannte diesen Blick von früher. Er wog nun ab und dachte über die möglichen Beweggründe nach. »Das klingt nach einem goldenen Angebot angesichts der Lage, in der ich mich befinde. Kaum zu glauben. Was ist dabei für deine Freunde aus dem Süden drin?«
    Logen schnaubte. »Die warten, wenn sie müssen, aber denen bist du ziemlich egal, Bethod. Du bedeutest ihnen nichts, auch wenn du hier vorher so hohe Wellen geschlagen hast. Sie haben dich schon mit Arschtritten quer durch den Norden gejagt, und sie gehen jetzt davon aus, dass du ihnen so oder so keinen Ärger mehr machen wirst. Wenn ich gewinne, bekommen sie deinen Kopf. Wenn ich verliere, können sie früher nach Hause fahren.«
    »Ich bedeute ihnen nichts, ja?« Bethod zeigte ein bedauerndes Lächeln. »Ist es schon so weit gekommen, trotz meiner ganzen Bemühungen, all dem Schweiß und den Schmerzen? Bist du glücklich, Neunfinger? Wenn du jetzt siehst, dass all das, wofür du gekämpft hast, wieder zu Staub zerfällt?«
    »Wieso nicht? Dafür kannst du niemanden verantwortlich machen außer dir selbst. Du hast uns hierhergeführt. Nimm meine Herausforderung an, Bethod, und dann kann vielleicht wenigstens einer von uns beiden Frieden finden!«
    Der König der Nordmänner starrte mit aufgerissenen Augen hinab. »Niemanden, den ich dafür verantwortlich machen kann? Ich? Wie schnell wir alle doch vergessen!« Er packte die Kette, die über seinen Schultern lag, und schüttelte sie. »Glaubst du, ich hätte das hier gewollt?
    Glaubst du, ich habe um irgendetwas davon gebeten? Ich wollte nicht mehr als einen zusätzlichen Streifen Land, um mein Volk zu ernähren und um die großen Clans davon abzuhalten, mich auszuquetschen. Ich wollte nur ein paar Siege, auf die ich stolz sein konnte, um meinen Söhnen etwas Besseres zu hinterlassen als das, was ich von meinem Vater bekommen hatte.« Er beugte sich vor, und seine Hände umklammerten die Zinnen. »Wer war es denn, der mich immer noch weiter gedrängt hat? Wer war es, der mich niemals aufhören ließ? Wer war es, der Blut schmecken musste und der sich daran betrank, der dann verrückt wurde und nie genug bekam?« Sein Finger deutete nach unten. »Wer, wenn nicht der Blutige Neuner?«
    »So war es nicht«, knurrte Logen.
    Bethods Lachen hallte hart im Wind wider. »Nein? Ich wollte mit Schama Ohnherz reden, aber du musstest ihn töten! Ich versuchte bei Heonan zu verhandeln, aber du musstest dort hochklettern, deine Rechnung begleichen und gleich zwölf weitere aufmachen! Frieden, sagst du? Ich habe dich angebettelt, in Uffrith Frieden zu schließen, aber du musstest mit Dreibaum kämpfen! Auf den Knien habe ich dich angefleht, aber du musstest den größten Namen des Nordens herausfordern! Und nachdem du ihn geschlagen hattest, brachst du mir gegenüber dein Wort und ließest ihn leben, als ob es in der ganzen Welt nichts Wichtigeres gäbe als deinen Stolz!«
    »So war es nicht«, sagte Logen.
    »Es gibt keinen Mann im Norden, der nicht weiß, wie es wirklich war! Frieden? Ha! Was war denn mit Rasselkopf, hm? Ich hätte seinen Sohn gegen ein Lösegeld freigegeben, und dann wären wir alle friedlich nach Hause gezogen, aber nein! Was hast du damals zu mir gesagt? Es ist leichter, die Weißflut aufzuhalten als den Blutigen Neuner! Dann musstest du den Kopf des Jungen an meine Standarte nageln, damit die ganze Welt ihn sieht und die Fehden nie ein Ende finden würden! Jedes Mal, wenn ich dich aufhalten wollte, hast du mich

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