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Können diese Augen lügen?

Können diese Augen lügen?

Titel: Können diese Augen lügen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Larkin
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zu müssen, aber ich kannte den Namen der Bar nicht. Peter hatte ihn nicht erwähnt; er hatte nur gesagt, er säße in der Bar mit dem großen blauen Anker davor.
    Sie lag nicht weit von meinem Haus entfernt, und obwohl ich unzählige Male daran vorbeigefahren war, hatte ich nie einen Blick auf das Schild mit dem Namen geworfen, obwohl ich nie verstanden hatte, warum über der Tür ein riesiger Anker hing, wo doch das einzige Gewässer in der Nähe ein algenverseuchter Teich am Eingang zu unserer Siedlung war.
    Als ich dort ankam, saß Peter auf einem Hocker am Fenster an der Theke. Er wirkte, als stünde er vollkommen neben sich, er hielt ein leeres Glas in der Hand und starrte verlangend auf ein volles auf der Theke. Sein Haar stand ihm wirr vom Kopf ab. Das neongrüne Heineken-Schild im Fenster warf tiefe Schatten über die Falten unter seinen Augen.
    Ich blieb vor ihm vor dem Fenster stehen und sah ihn eindringlich an, aber er bemerkte mich nicht. Endlich klopfte ich gegen das Fenster, woraufhin er wie aus einem Traum zu erwachen schien. Er stellte sein leeres Glas auf die Theke und bedeutete mir wild winkend, hereinzukommen.
    Als ich die Tür öffnete, lächelte er, wobei er seine Zähne und die Furchen zeigte, die sich rund um seinen Mund herum zu bilden begannen. » Ich habe mir erlaubt, dir einen Drink zu bestellen«, sagte er, als habe er den Satz im Kopf geprobt, während er auf mich wartete. Er nuschelte jetzt noch stärker als am Telefon. Er nahm seinen Kaschmirmantel vom Hocker neben sich und schob mir das volle Glas hin. Der Inhalt hatte die Farbe von schwachem Tee, das Glas schwamm in einer Kondenswasserpfütze und hinterließ wie eine Schnecke eine Spur auf der klebrigen Theke. Peter legte seinen Mantel auf die Bar, aber er fiel sofort zu Boden, ohne dass er es überhaupt bemerkte.
    » Nein danke.« Ich schob den Drink zu ihm zurück, dann hob ich seinen Mantel auf und hängte ihn neben einer mit Fettflecken übersäten Uniformjacke an einen Haken an der Wand. Außer dem Barkeeper und zwei Typen in der Ecke, die Dart spielten, war die Bar leer. Ich schob mich auf den Hocker neben Pete.
    Er griff nach seinem Drink und nippte daran. » Möchtest du einen T & T? Ich glaube, da hinten steht eine Flasche Tanqueray. Richtigen Bourbon haben sie in diesem Saftladen nicht.« Er leerte das halbe Glas in einem Zug, schüttelte den Kopf, stand auf und winkte dem Barkeeper. » Hey, gibt’s hier auch vernünftigen Gin?« Er schlurfte zur Bar hinüber. » Nicht diesen Scheiß dort. Ich passe auf, mein Freund.«
    Ich war sicher, dass der Barkeeper und die beiden Dartspieler bereits beschlossen hatten, Peter mit einem blauen Auge nach Hause wanken zu lassen, daher ging ich rasch zu ihm, um ihn zu beruhigen, aber als ich näher kam, erkannte ich, dass der Barkeeper belustigt grinste.
    » Ich meine, ich erwarte ja gar nicht, dass ihr Kensington habt.« Peter schüttelte erneut den Kopf. » Aber etwas halbwegs Trinkbares wäre schon schön.«
    Der Barkeeper nahm eine Flasche von dem Regal hinter ihm und hielt sie Peter am Hals gefasst hin, als präsentiere er ihm einen guten Wein. » Wäre der hier recht?« Ich gewann den Eindruck, als hätten sie diese Vorstellung schon ein paar Stunden lang geprobt.
    » Der wäre annehmbar.« Peter blieb an dem doppelten N hängen.
    Der Barkeeper lachte.
    » Schon gut, Pete«, wehrte ich ab. » Ich will nichts trinken.«
    » Du willst nichts trinken?« Er hob die Arme und beschrieb ein gewaltiges U. » Aber du bist Van.« Er packte meinen Arm und zog mich zu sich, sodass ich über meine eigenen Füße stolperte. » Du bist Van. Nimm einen Drink.«
    » Nein, danke.« Ich schob seine Hand von meinem Arm, drückte sie gegen seine Seite und tätschelte sie, um ihm zu bedeuten, sie dort zu behalten.
    » Nein, danke, sagt sie.« Peter beugte sich verschwörerisch zu dem Barkeeper. » Nein, danke. Was soll ich damit anfangen?«
    » Keine Ahnung, Kumpel«, erwiderte der Mann geistesabwesend und klopfte ihm auf die Schulter.
    » Wie wär’s, wenn wir den Jungs dort noch eine Runde spendieren? Und ich nehme einen T & T.« Peter klopfte sich auf die Brust und dann hinten auf seine Hose. » Wo ist meine Brieftasche? Ich trage meinen Mantel ja gar nicht mehr!«
    » Ich habe seine Kreditkarte hier.« Der Barkeeper zwinkerte mir zu und deutete auf die Kasse.
    » Können Sie ihm nach dieser Runde die Rechnung geben?«, bat ich.
    Er nickte und reichte Peter einen Drink, der fast nur aus Eis

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