Können diese Augen lügen?
bestand.
» Ein netter Typ«, flüsterte Peter vernehmlich. » Ich habe ihm geraten, sich besser zu kleiden.«
Ich nahm ihn am Arm und zerrte ihn zum Fenster zurück.
» Hier, trink.« Er drückte mir sein Glas in die Hand. Es war schon wieder fast leer.
» Was soll das? Warum bist du hier?«, fragte ich, dabei stellte ich seinen Drink auf die Theke.
» Was soll das?« Er griff nach dem Glas, hob es hoch und setzte es an die Lippen, bis ihm ein Eiswürfel in den Mund fiel. Er saugte schlürfend daran. » Warum willst du nichts trinken? Was soll das denn?« Er zerbiss das Eis wie Joe seine Hundekuchen.
» Weil ich dich gleich nach Hause befördern werde.«
» Du?« Er bohrte einen Finger in meine Schulter. » Ich bin derjenige, der dich nach Hause schleift, schon vergessen?«
» Dein knochiges Gerippe ist zu schwach, um mich irgendwo hinzuschleifen.« Ich stieß seine Hand weg.
» Ich habe… nur bildlich gesprochen.« Er schluckte vernehmlich.
» Das ändert nichts an den Tatsachen.«
» Sei nicht so bösartig.« Er schob sich mehr Eis in den Mund. Ein paar Stückchen fielen ihm aus den Mundwinkeln. Er wischte sie von seiner Hose und starrte in sein Glas, als könne er es sich gar nicht erklären, wo das Eis überhaupt hergekommen war.
» Ich bringe dich jetzt nach Hause«, wiederholte ich.
» Noch nicht.« Peter zermalmte einen weiteren Eiswürfel.
Er saß einen Moment mit zusammengezogenen Brauen da, als würde er sich angestrengt konzentrieren. Dann sah er mich an. » Ich nehme an, du fragst dich, warum ich dich hierhergebeten habe.« Er schwenkte eine Hand durch die Luft. Die Bewegung schien Schwindelgefühle in ihm auszulösen. Ich begann zu fürchten, dass ich es nicht schaffen könnte, ihn nach Hause zu schleppen. Er umklammerte den Rand der Theke so fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten. » Ich wollte dir sagen, dass du aufhören sollst, mir dauernd Steine in den Weg zu legen.«
» Was tue ich?«, vergewisserte ich mich ungläubig.
» Ich versuche es, Van. Ich gebe mir wirklich alle Mühe.« Er stützte die Ellbogen auf die Theke und rieb sich die Stirn. » Und dann bekomme ich es jeden Tag zu hören. Selbst zu Weihnachten. Van hier, Van da. Ich helfe Van bei der Häusersuche, und wir sind zum Essen ausgegangen, und sie ist ja so witzig und unterhaltsam.«
» Agnes?«
» Ja, Agnes. Was dachtest du denn, von wem ich rede?« Er knirschte mit den Zähnen. » Dabei magst du sie nicht einmal.«
» Das stimmt nicht.«
» Du hast sie immer Tante Trübsal genannt.«
» Das war etwas ganz anderes.«
Der Barkeeper schob Peter seine Kreditkarte und die Rechnung hin.
» Inwiefern war das etwas anderes?«, wollte Peter wissen.
» Ich war anders.« Ich gab Peter seine Karte und griff nach der Rechnung. Sie belief sich auf fast siebzig Mäuse. Ich fügte ein Trinkgeld hinzu und kritzelte seinen Namen nahezu unleserlich darunter.
» Willst du mich verarschen?«
» Ich mag Agnes. Sie ist meine– wir sind Freundinnen.«
» Scheiße, Van.« Er hob sein Glas. » Schei…« Er nippte daran und schluckte. » …sse.« Dann knallte er das Glas so hart auf die Theke, dass ich mich wunderte, dass es nicht zerbrach.
» Wir fahren jetzt nach Hause. Wir können morgen über alles reden.«
» Nein! Neeiin!«
» Janie wird sich Sorgen um dich machen.«
» Sie ist Samstag zu ihren Eltern gefahren. Ich habe gesagt, ich müsste arbeiten, damit ich Diane nicht begegnen muss.« Er lachte, als hätte er gerade einen Witz erzählt.
» Nett.«
» Diane ist nicht nett.«
» Wie wahr.« Ich nahm seinen Mantel vom Haken, fischte seine Schlüssel aus der Tasche und stopfte sie in meine. » Komm mit.«
Er stand auf und streckte die Arme nach hinten, als solle ich ihm in den Mantel helfen. Ich warf ihn ihm über die Schulter und klopfte ihm auf den Rücken.
» Du kannst nicht hierbleiben, und fahren kannst du schon gar nicht mehr.« Ich ließ meine Schlüssel vor seinen Augen baumeln. » Steig in mein Auto oder ruf dir ein Taxi.« Ich setzte mich in Bewegung, aber er folgte mir nicht. » Oder geh zu Fuß.«
Er kämpfte sich in seinen Mantel und griff in die Ärmel, um die Hemdmanschetten bis zum Handgelenk hinunterzuziehen. Als ich mein Auto aufschloss, musste er rennen, um mich einzuholen.
Ich nahm Peter mit zu mir. Gern tat ich das zwar nicht, aber ich wusste, dass ich ihn in seinem volltrunkenen Zustand nicht allein lassen sollte.
» Du hast einen Weihnachtsbaum!«, entfuhr es ihm entzückt, als wir das
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