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Können diese Augen lügen?

Können diese Augen lügen?

Titel: Können diese Augen lügen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Larkin
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Joe nicht im Tierheim enden sehen wollte. Schließlich war er Tierarzt, und Joes Wohlergehen lag ihm sichtlich am Herzen. Nachdem ich so oft all meine Hoffnungen auf Peter gesetzt hatte und enttäuscht worden war, brachte ich nicht mehr die Kraft auf, mir erneut Hoffnungen zu machen. Es war besser, die Dinge beim Namen zu nennen: Alex war ein Mann, der Hunde liebte und deshalb jemandem aus der Patsche half, der keine Ahnung hatte, wie man mit ihnen umgehen musste.
    » Das Wichtigste zuerst«, sagte Alex, als wir auf dem Parkplatz am Kanalweg beim Spielplatz hielten. » Sie können ihn nicht an dieser provisorischen Leinenkonstruktion laufen lassen, die Sie sich da gebastelt haben.« Er griff hinter seinen Sitz und förderte ein Kettenhalsband und eine blaue Nylonleine zutage. » Ein kleines Geschenk.« Wir stiegen aus, er streifte Joe das Halsband über den Kopf und hakte die Leine daran fest.
    » Das wäre doch nicht nötig gewesen.« Ich schämte mich, weil ich noch immer nicht dazugekommen war, ein richtiges Halsband für Joe zu besorgen.
    » Kein Problem. Ich hatte noch eine Leine übrig.«
    Er zeigte mir, wie ich die Leine halten und Joe führen musste, und wir gingen los.
    » Haben Sie auch einen Hund?«, fragte ich.
    » Zwei«, entgegnete Alex. » Rosie und Tinsel.« Er zog seine Brieftasche hervor, blätterte so schnell ein paar Visitenkarten durch, dass ich nicht erkennen konnte, was darauf stand, und zeigte mir das Foto eines pummeligen Golden Retriever und eines kleinen schwarzbraunen Schäferhundes, die im Gras herumtollten. » Rosie ist der Retriever«, erklärte er. » Tinsel ist vermutlich ein Schäferhund wie Joe. Sie ist ein bisschen klein geraten, aber es sieht nicht so aus, als hätten noch andere Rassen mitgemischt.«
    » Tinsel?«
    » Hmm.« Alex errötete leicht. » Mindy hat sie so genannt. Jemand hat sie letztes Jahr ein paar Tage nach Weihnachten vor unserer Tür ausgesetzt. Sie war schwer krank und hätte es beinahe nicht geschafft.«
    » Oh.« Ich stellte mir vor, wie Mindy und er in identischen Flanellschlafanzügen aufwachten und auf ihrer Vorderveranda einen Korb mit einem Welpen fanden. » Dann sind Sie also mit Mindy zusammen?« Meine Stimme wurde mit jedem Wort schriller und quiekender. » Ich wusste nicht, dass Sie eine gemeinsame…«
    » Nein, nein«, wehrte Alex ab. » Wir sind nicht zusammen.«
    » Oh.« Ich versuchte, ein Pokerface aufzusetzen, war mir aber ziemlich sicher, gerade alle meine Karten auf den Tisch gelegt zu haben.
    » Jemand hat Tinsel vor der Klinik ausgesetzt. Wahrscheinlich war sie ein Weihnachtsgeschenk, mit dem die Besitzer nicht fertigwurden. Mindy hat sie in einem Karton gefunden, als sie die Tür aufgeschlossen hat. Sie wollte beim Tierheim anrufen und versuchen, ein Zuhause für sie zu finden, aber dann sagte ihr Verlobter, er würde sie nehmen, sobald es ihr besser ginge. Aber ich habe Tinsel in der ersten Nacht mit zu mir genommen, weil ich Angst hatte, sie könnte eingehen, dann konnte ich mich nicht mehr von ihr trennen. Sie hat mein Herz im Sturm erobert.« Er lächelte. » Sie war so winzig.« Er hob die Hände, um mir zu zeigen, dass sie nur ungefähr vierzig Zentimeter lang gewesen war. » Ich habe tagelang dasselbe Sweatshirt angezogen und sie wie ein Kängurubaby in der Bauchtasche mit mir herumgetragen, um sie warm zu halten.«
    » Und jetzt geht es ihr gut?« Ich spürte, wie die Klammer um mein Herz, die mich davon abhalten sollte, mir verfrühte Hoffnungen zu machen, sich zu lockern begann. Wer würde sich keine Hoffnungen auf einen Mann machen, der tagelang mit einem Welpen namens Tinsel in der Tasche seines Sweatshirts herumlief?
    » Sie ist ein bisschen klein geblieben, aber ansonsten vollkommen gesund.«
    Wir erreichten das Ende des Spielplatzes, und ich versuchte, Joe dazu zu bringen, mit mir umzukehren. Er weigerte sich, sodass ich am Ende über ihn stolperte. Alex fing mich auf. Seine Arme waren warm und kräftig. Bei ihm konnte ich mich darauf verlassen, dass er mich nicht fallen lassen würde. Er stützte mich, bis ich das Gleichgewicht wiedergefunden hatte.
    » Ich habe mich nur gefragt… wegen Mindy– ich wollte nicht neugierig und aufdringlich sein.« Ich zog mit der Spitze meines Turnschuhs eine breite Linie in den Schmutz. » Nur… ich meine, gehen Sie mit allen Besitzerinnen Ihrer Patienten und deren Hunden im Park spazieren?«
    » Nein.« Er legte mir sacht eine Hand auf den Rücken, dann nahm er mir Joes Leine ab. » Nur

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